erste Prototyp eines Vertical Forests im sozialen
Wohnungsbau sein.“
Situation in Deutschland und Österreich
Eines ist klar: Wir brauchen künftig in den Städ-
ten mehr attraktiven und bezahlbaren sozialen
Wohnraum. Jedoch existiert keine einheitliche
Definition von sozialem Wohnraum. Hinzu kom-
men immense Unterschiede von Land zu Land,
was man von einer Sozialwohnung erwartet
und was sie kostet. In den USA etwa dürfen die
Ausgaben 30% des Haushaltseinkommens nicht
überschreiten, wohingegen sich die Mietpreise
für Sozialwohnungen in Ländern wie Deutschland
nach der Quadratmeterzahl richten. In einigen
Ländern wird den Bewohnern Kündigungsschutz
garantiert (anders als bei privater Vermietung
kann den Mietern nicht kurzfristig gekündigt wer-
den), und Familien und Personenmit der größten
Bedürftigkeit haben Vorrang.
Laut einem Bericht im Onlinejournal Critical
Housing Analysis ist der Anteil des sozialen Woh-
nungsbaus in Deutschland (funktional definiert
als Mietwohnungen, die derzeit über ein Sozi-
alwohnungsprogramm mit speziellen Beihilfen,
Höchstmieten und Belegungsvereinbarungen
bezuschusst werden) mit nur 3,3% am gesam-
ten deutschen Gebäudebestand und 6% am Ver-
mietungsmarkt recht gering. Im Vergleich dazu
befinden sich in Österreich 24% aller Wohnungen
und 57% aller Mieteinheiten in Trägerschaft der
öffentlichen Hand bzw. von gemeinnützigenWoh-
nungsbauvereinigungen. Dieser hohe Anteil an
Sozialwohnungen ist historisch bedingt – vor al-
lemWien blickt auf eine lange Tradition des kom-
munalenWohnungsbaus zurück, alleine von 1925
bis 1934 entstanden zur Zeit des „Roten Wiens“
mehr als 60.000 Gemeindewohnungen. Seit
Konzept eines Appartements
im Trudo Vertical Forest
Quelle: Stefano Boeri Architetti