DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 4/2016 - page 77

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Verbreitung von Smartphones und Tablet-PCs
bietet Potenziale, die mittels entsprechender
cloud-basierter Softwarelösungen erschlossen
werden können, ohne zusätzliche IT-Strukturen
schaffen zu müssen. Statt eines einmaligen ho-
hen Investitionsaufwandes fallen lediglich gut
kalkulierbare monatliche Kosten für die in der
Cloud angemietete Software an.
Gut skalierbar
Auch die Skalierbarkeit der in der Cloud genutz-
ten Dienste ist ein wichtiges Argument. Denn
cloud-basierte Lösungen können mit dem Im-
mobilienportfolio bzw. mit dem betreuten Kun-
denstamm „mitwachsen“, ohne dass mit dem
Überschreiten bestimmter Kapazitätsgrenzen
umfangreiche Investitionen in neue IT-Systeme
und Softwarelösungen notwendig werden. Auch
die Tatsache, dass die eigenen personellen Res-
sourcen im Bereich IT mit Cloud Computing in
überschaubarem Rahmen gehalten werden kön-
nen und dennoch stets entsprechendes Know-
how auf dem neuesten Stand der Technik zur
Verfügung steht, ist für viele Immobilienunter-
nehmen attraktiv, weil sie sich so stärker auf ihr
Kerngeschäft fokussieren können. So werden
z. B. bei der Vonovia die mobilen Anwendungen
innerhalb des Formularservicedienstes federfüh-
rend von nur zwei Mitarbeitern aus der IT selbst
entwickelt.
Kritische Erfolgsfaktoren
Kritische Erfolgsfaktoren beim Einsatz von Cloud
Computing sind insbesondere die Abhängigkeit
vom jeweiligen Cloud-Anbieter, seiner fach-
lichen Kompetenz und nicht zuletzt auch von
dessen wirtschaftlicher Solidität sowie die Zu-
verlässigkeit und die Kapazität der verfügbaren
Internetverbindungen. Dazu kommen eventuell
notwendige Anpassungen von eigenen Prozessen
an die in der Cloud genutzte Software. Durch eine
professionelle Beratung und Begleitung lassen
sich derartige Kompatibilitätsprobleme jedoch
meist lösen. Sicherheitsrisiken im Hinblick auf
den Datenschutz sind vor allem dort relevant,
wo Daten im Ausland gespeichert werden und
die Datenschutzbestimmungen des betreffen-
den Landes nach deutschem Recht unzureichend
sind. Ausfallrisiken aufgrund von Hardwareprob-
lemen, Stromausfällen und dergleichen können
beim Cloud Computing dagegen durch Redun-
danz und unterbrechungsfreie Stromversorgung
weitestgehend reduziert werden.
Fazit
Insgesamt betrachtet, bietet Cloud Computing
vor allem für diejenigen Immobilienunternehmen
interessante Vorteile, die Wert auf eine flexibel
nutzbare und erweiterbare IT-Infrastruktur le-
gen – sei es, weil sie in ihrem Alltagsgeschäft
auf dezentrale Zugriffsmöglichkeiten angewie-
sen sind oder weil sie in starkem Maße wachsen
wollen. Vorausgesetzt, der „Umzug in die Cloud“
basiert auf einer soliden, an die Bedürfnisse des
Unternehmens angepassten Cloud-Strategie und
wird systematisch – ggf. unter Hinzuziehung ex-
terner Experten – umgesetzt, dann erschließen
sich damit Effizienz- und Wachstumspotenziale,
die ohne Nutzung der Cloud kaum erreichbar sein
dürften.
Cloud Computing:
Arbeiten mit Software und Zugriff auf
Daten, die nicht auf dem lokalen Rechner
installiert beziehungsweise gespeichert
sind
Public Cloud:
Cloud-Lösungen, die komplett auf Services
und Infrastrukturen externer Partner
setzen
Private Cloud:
Cloud-Lösungen, die in eigenen Rechen-
zentren der jeweiligen Nutzer vorgehalten
werden
Hybrid Cloud:
Verbindung von Elementen von Public
Cloud und Private Cloud
BEGRIFFLICHKEITEN
Testergebnisse der Studie „Entwicklung eines Softwareproduktes anhand evaluierter Prozessdaten der Immobilienbranche
zur Durchführung des Wohnungsabnahmeprozesses auf Basis einer mobilen Vernetzungslösung“
EINSPARPOTENZIAL BEI MOBILER WOHNUNGSABNAHME
50%
30%
10%
Person 1
(IST-A)
Person 2
(IST-B)
Person 3
(IST-C)
Person 4
(SOLL)
Person 5
(SOLL)
Person 6
(SOLL)
60%
20%
0%
40%
12. Archivierung
11. Datenübertragung
10. Schlüssel
9. Zählerstände
8. Wohnungszustand
3. Wohnungszustand
7. Mangelkontrolle
4. Mängel
5. Schönheits-
reparaturen
2. Ausstattungs­
merkmale
6. Vorbereitung
Endabnahme
1. Vorbereitung
Vorabnahme
1...,67,68,69,70,71,72,73,74,75,76 78,79,80,81,82,83,84,85,86,87,...92
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