MARKT UND MANAGEMENT
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3|2016
eine Projektgruppe initiiert. Diese lotetet aus,
welche persönlichen Erfahrungen bestehen,
welche Situationen die Kollegen erleben und
welcher Handlungsbedarf sich daraus aus Sicht
der Mitarbeiter ergibt. Inzwischen wurden mit
externer Unterstützung bereits 200 Mitarbeiter
geschult und diverse Büromöbel so umgestellt,
dass eine offene und freundliche Atmosphäre
entsteht. Statt Barrieren zu schaffen, wurden
nun spezielle Sicherheitsstandards eingeführt.
Service mit Wohlfühlgarantie
In jedem modernen Wohnungsunternehmen
steht heute der Kunde im Mittelpunkt. Meistens
gelingt dies auch. „Wir aber wollten einen Schritt
weitergehen“, betont Britt Zimlich. Auch wenn
Wohnen ein Grundbedürfnis des Menschen ist
und die eigenen vier Wände die Keimzelle des
Wohlfühlens sind – für die WIRO trifft das nicht
nur auf die Wohnungsversorgung zu, sondern
tangiert verschiedene Ebenen: die Gesell-
schaft, die Stadt, das Unternehmen und 70.000
WIRO-Mieter. „Unser Ziel ist es, dass Menschen
sich bei und mit uns wohlfühlen – ob als Kunde,
Geschäftspartner oder Kollege. Für ihr Wohlbe-
finden können wir sehr viel tun“, sagt sie. Was
genau jeder einzelne Mitarbeiter dazu beitragen
kann, ist Gegenstand des Leitbildprozesses und
der Markenbildung.
Mitarbeiter im Fokus
„Service mit Wohlfühlgarantie“ braucht Mit-
arbeiter, die sich selbst wohlfühlen: weil ihre
Arbeit geschätzt wird und die Balance zwischen
Engagement und Familienverträglichkeit ge-
fördert wird. Ein beispielhaftes Projekt dafür ist
das betriebliche Gesundheitsmanagement „WIRO
vital“. Durch gezielte Maßnahmen wird hier der
Arbeitsalltag bei der WIRO angenehmer gestal-
tet: beispielsweise durch Computerbrillen, eine
gesunde Büroausstattung mit höhenverstellba-
ren, rückenschonenden Steh-Sitz-Tischen oder
TÜV-geprüften und von der Aktion Gesunder
Rücken e. V. empfohlenen Drehstühlen bis hin
zu Wasserspendern, damit jeder Mitarbeiter tat-
sächlich ausreichend trinkt, bis zum Angebot ei-
nes Betriebsferienlagers. Der Mehrwert der ein-
zelnen Maßnahmen wird gern angenommen, oft
auch umgehend zu einer Selbstverständlichkeit.
„Darum bündeln und strukturieren wir dieses
breite Feld unter dem Titel ‚gesunde Unterneh-
menskultur‘, damit es bewusster und präsenter
erlebt wird“, erklärt Britt Zimlich. Beispielhaft
hierfür steht der sog. Markt der Möglichkeiten
rund um das Thema gesunde Lebensführung, der
im März 2015 stattfand.
Aber auch die Wertschätzung für die Mieter ist
erfahrbar. Sie zeigt sich nicht nur in den o. g.,
sondern auch in Projekten wie der Installierung
von Kassenautomaten: Menschen ohne eigenes
Konto und regelmäßige Einkünfte bezahlen hier
ihre Miete anonym, was ihnen das öffentliche
Eingestehen ihrer finanziellen Lage erspart (sie-
he DW 2/2013, S. 60).
Aus Wohnungsgesellschaft wird
Wohnfühlgesellschaft
Mit der Weiterentwicklung ihres Leitbildes und
der Schärfung ihrer Marke von der Wohnungs-
gesellschaft in die „Wohnfühlgesellschaft“ gibt
die WIRO 70.000 Mietern ein klares Versprechen:
dass ihre Erwartungen im Mittelpunkt der tägli-
chen Arbeit von 600 Mitarbeitern stehen, damit
sie sich in ihrem Zuhause wohlfühlen.
Für Britt Zimlich, Leiterin der Unter-
nehmensentwicklung, steht fest:
Gemeinsame Werte zu leben und den
Funken an die Mitarbeiter zu übertragen,
bedarf methodischer Kompetenz und
Begeisterungsfähigkeit
Gründung:
1990
2015 feierte die WIRO 25-jähriges Jubiläum
Immobilienbestand:
35.620 Wohneinheiten
627 Gewerbeobjekte
9.259 Stellplätze
477 Bootsliegeplätze
8 Turn- und Sporthallen
3 Jugend- und Studentenhäuser
Leerstand:
1,24% (2015), 6,23% ( 2004)
An den Eigentümer Stadt abgeführter
Gewinn 2009-2014:
71 Mio. €
Mietentwicklung in €/m
2
netto-kalt:
5,50 € (2009), 5,66 € (2015)
DIE WIRO WOHNEN IN ROSTOCK
Weitere Informationen:
Rechtssprechung
Haufe Gruppe
Markt undManagement