in Berlin, auf dem die Fitnessaktion vorgestellt
wurde.
Partner für die Pilotphase der Aktion ist die VI-
VAWEST Wohnen GmbH, die über 120.000 Woh-
nungen in Nordrhein-Westfalen bewirtschaftet.
Anreiz zumMitmachenwar ein von der Firma Polar
zur Verfügung gestelltes Schrittzähler-Armband,
mit dem Mieter, wo immer sie zu Fuß unterwegs
sind, Schritte zählen und dann mit Nachbarn und
Freunden in einen „Schritt“-Wettbewerb treten
konnten. „Wir wollen Menschen jeden Alters in
unserenWohnquartieren für Bewegung und Sport
begeistern. Mit der Aktion Quartiersschritte lässt
sich wunderbar demonstrieren, wie leicht man
mehr Bewegung in den Alltag integrieren kann“,
sagt VIVAWEST-Sprecher Thomas Wels.
Wohnungsunternehmen in Bewegung
„Die Aktion rückt das Thema Bewegung im All-
tag zur Förderung der Gesundheit erstmals in den
Fokus wohnungswirtschaftlicher Unternehmen“,
ergänzt Thorsten Jakob von der Krankenkasse
Barmer GEK, die Partner der Aktion ist. Denn die
Wohnungswirtschaft macht sich vor dem Hin-
tergrund der demografischen Entwicklung, des
sich abzeichnenden Fachkräftemangels und der
zunehmenden Belastung am Arbeitsplatz zuneh-
mend Gedanken darüber, wie sie die kostbare und
kostenintensive RessourceMensch besser schützen
kann (siehe auchDW1/2016, S. 56): „Immermehr
Unternehmen derWohnungswirtschaft installieren
ein betriebliches Gesundheitsmanagment“, weiß
Andreas Daferner vom Verband norddeutscher
Wohnungsunternehmen e. V. (VNW).
EineVielzahlvonDienstleisternhatsichdesThemas
angenommen. Insbesondere die Krankenkassen
haben das betriebliche Gesundheitsmanagement
als neues Geschäftsfeld identifiziert und bieten
Betriebenmaßgeschneiderte Präventionsangebo-
te an. „Mit unserem Firmenangebot Gesundheit
bieten wir jedem Unternehmen ein passgenaues,
modular aufgebautes Programm. Alle Angebote,
z. B. zur gesunden Ernährung, für mehr Bewe-
gung im Arbeitsalltag und eine bessere Stressbe-
wältigung, werden nach den jeweils aktuellsten
wissenschaftlichen Erkenntnissen erstellt und
von unseren qualifizierten Beratern Gesundheits-
management durchgeführt“, so Thorsten Jakob.
Auch der VNW hat sich in seinem Fachausschuss
intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt und
bietet seinen Mitgliedsunternehmen Informati-
onen auf der Homepage sowie Veranstaltungen
zur Implementierung eines Gesundheitsmanage-
ments an. „Betriebswirtschaftliche Investitionen
in die Gesundheit der Mitarbeiter rechnen sich“,
so Daferner, „denn gesunde Rahmenbedingungen
tragen dazu bei, dass die Kollegenmöglichst lange
gesund und arbeitsfähig bleiben.“
Eigenverantwortung und Teilhabe
Die WIRO Wohnen in Rostock Wohnungsgesell-
schaft mbH hat diese Erkenntnis konsequent
umgesetzt. Hier gehören die Maßnahmen zur Ge-
sundheitsförderung zur Unternehmenskultur und
werden als wichtiges Instrument der Mitarbeiter-
bindung gesehen. „Das Thema gesunde Arbeits-
bedingungen hat uns schon lange beschäftigt“,
sagt Britt Zimlich, Leiterin der Unternehmensent-
wicklung. 2013 habe man dann das Gesundheits-
management in den Werte- und Leitbildprozess
„Wohnfühlgesellschaft“ (siehe S. 76 in dieser DW)
integriert und auf ein solides Fundament gestellt.
Ausgangpunkt war eine Analyse der Fehltage, der
gesundheitlichen Gefährdungen am Arbeitsplatz,
der Altersstruktur und bereits bestehender Ange-
bote. Weitere wichtige Ansatzpunkte lieferte die
Abfrage der Wünsche, Ideen und Erwartungen der
600Mitarbeiter. Viele davon flossen in das Projekt
WIROvital ein.
„Uns war frühzeitig klar, dass wir unseren Mitar-
beitern nichts überstülpen, sondern auf Eigenver-
antwortung und Teilhabe setzen wollten, um das
Projekt auf breite Schultern zu stellen. Kompeten-
te und interessierte Kollegen für die Bereiche Ar-
beitsplatzgestaltung, gesunde Ernährung, Fitness
und Sport wurden als Multiplikatoren gefunden“,
so Zimlich. Mit einer Kick-off-Veranstaltung in
der Rostocker Stadthalle ging das Unternehmen
in die Vollen. Jeder Mitarbeiter bekam eine per-
sönliche Einladung mit dem neuen Maskottchen,
einemApfel auf Beinen namens Vitali, zusammen
mit der neuen Gesundheitsbroschüre und einer
„gesunden“ Lunchbox. Auf einem „Markt der ge-
sunden Möglichkeiten“ konnten Angebote aller
Art beschnuppert werden, mit gemeinsamen Fit-
nessübungen am Platz wurde der ganze Saal auf
die neue Idee eingeschworen.
Der Anfangwar gemacht. Inzwischen ist dieWIRO
ein „bewegtes“ Unternehmen geworden: Kollegen
spielen zusammen Fußball, bowlen, paddeln im
Drachenboot, treten beim Rostocker Firmenlauf
an. Es gibt ein Gokart-Team und Stand-up-