DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 3/2016 - page 13

bedeute, zu wohnen, zu leben und zu arbeiten.
„Das Ziel ist, das Quartier vor Ort aufzuwerten“,
betont sie weiter. Es geht bei den Projekten also
um Nachverdichtung, wobei die oberste Berliner
Planerin lieber von „Weiterbauen vor Ort“ spricht.
Dabei gelte es nach ihren Worten, neue Wohnty-
pologien zu entwickeln, die berücksichtigen, dass
sich die Arbeits- und Lebenswelt durch die Digita-
lisierung grundlegend verändere. Das alles müsse
kostengünstig erfolgen und zudemdie Interessen
der Bestandsmieter berücksichtigen. „Wenn es uns
nicht gelingt“, erklärt Lüscher, „vor Ort Akzeptanz
für die neuen Bewohner zu wecken, werden wir
diese Projekte nicht realisieren können.“
Besonders deutlich zeigt sich das beim Urban-Li-
ving-Projekt der GewobagWohnungsbau-Aktien-
gesellschaft in der Meraner Straße/Am Mühlen-
berg imStadtteil Schöneberg. Dieses bisher locker
bebaute Areal soll durch etwa 200 bis 240 Woh-
nungen ergänzt werden. Dass sich die Begeiste-
rung der meist langjährigen und vielfach betagten
Bestandsmieter darüber in engen Grenzen hält,
lässt Gewobag-Vorstand SnezanaMichaelis durch-
blicken: „Das Partikularinteresse der Bewohner
ist stärker ausgeprägt als Überlegungen über die
Gesamtentwicklung der Stadt.“Weil zunächst ein
Bebauungsplan aufgestellt werden muss, wird es
bis mindestens 2018 dauern, bis die Bauarbeiten
für die drei Punkthäuser beginnen werden.
Wohnungen statt Stellplätze
Im Jahr 2018 bereits abgeschlossen sein soll das
Vorhaben der Wohnungsbaugesellschaft Berlin-
Mitte mbH (WBM). Sie will in der Köpenicker
Um der Lage an einer viel
befahrenen Straße gerecht zu
werden, plant die GESOBAU in der
Langhansstraße im Erdgeschoss
und im ersten Obergeschoss
flexibel nutzbare Gewerbeflächen
Quelle: Bollinger + Fehlig Architekten, Berlin
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