DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 7/2016 - page 52

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7|2016
Strategische Bestandsentscheidungen
Portfoliomanagement: ein Praxisbericht
Im Jahre 2010 begann die Baugenossenschaft ›Wiederaufbau‹ eG, ein Portfoliomanagement einzurichten.
Es sollte nicht irgendein Portfoliomanagement sein, nein, es sollte die heterogene Wohnungsmarktstruktur
(damals über 30 Standorte in zwei Bundesländern), technische Bedarfe, kaufmännische Wirtschaftlich-
keitsberechnungen und, was neu war, die Marktsituation an den Standorten berücksichtigen.
Zu entwickeln war nicht weniger als ein ziel-
gruppengerechtes energetisches Portfolioma-
nagementsystem für heterogene Wohnungs-
märkte unter dem wegweisenden Projektbegriff
„Kompass“ (siehe DW 9/2010; S. 60). Unsere
Erfahrungen aus dem laufenden Betrieb seien als
Fazit schon mal vorweg genannt:
• In weiten Teilen des Bestandes besteht ein nur
geringes Energieeinsparpotenzial – trotz hoher
energetischer Investitionskosten.
• Geringinvestive Maßnahmen, wie z. B. Hei-
zungsoptimierung, sind sinnvoll.
• Die Steigerung der Anlageneffizienz ist deutlich
wirtschaftlicher als Dämmmaßnahmen – insbe-
sondere bei teilmodernisierten Beständen.
• Das Lüftungsverhalten der Mieter und die
Raumtemperatur beeinflussen den Energie-
verbrauch massiv (Erhöhung von jährlich bis
zu 30 kWh/m2).
• Die Einstellung eines TGA-Planers war eine
sinnvolle Entscheidung.
• Eine rasche Kostenreduktion ist bei Wohnungs-
einzelmodernisierungen realisierbar.
THEMA DES MONATS
Joachim Blätz
Vorstandsvorsitzender
Baugenossenschaft
›Wiederaufbau‹ eG
Braunschweig
Typischer Wohnungsbestand der ›Wiederaufbau‹ eG. Das Objekt im Braunschweiger Spreeweg 4-6 gehört zum „Kernbestand mit kurzfristiger Investition“
Quelle: ›Wiederaufbau‹ eG
MARKT UND MANAGEMENT
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