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3|2015
MARKT UND MANAGEMENT
Lebensmittelläden für den täglichen Bedarf ganz
zu schweigen.
Die strategische Kernfunktion der Webpräsenz
besteht aber nicht nur darin, über das Wohnungs-
angebot der Genossenschaft zu informieren. Viel-
mehr werden jungeMenschen aufWohnungssuche
Nachbarshund auszuführen, Schülernachhilfe zu
geben, auf Kinder aufzupassen oder Einkäufe für
ältere Genossenschaftsmitglieder zu erledigen. Für
die ansprechendsten Vorschläge wurden attrak-
tive Preise ausgelobt. So erhielten die Gewinner
in beiden Jahren jeweils drei Monatskaltmieten
erstattet, sofern sie in eine Wohnung der Bau-
genossenschaft Dormagen eG einzogen. Auch
die Preise für die nächsten Plätze sind attraktiv:
Der Zweitplatzierte erhält zwei Monate und der
Drittplatzierte einen Monat mietfreies Wohnen.
Außerdem bekommen die ersten 20 Einsender als
Dankeschön für ihr Engagement einen Gutschein
über 20 € für Kino, Musikdownloads oder den Ein-
kauf in einem Möbelhaus.
ImJahr 2014 haben die Auszubildende Laura Beer
und Studentin Alice Klingen gewonnen. Für die
angehende Heilerziehungspflegerin ist die neue
Wohnung ein Glücksgriff: „Meine ganze Fami-
lie wohnt in Dormagen, die meisten sogar – wie
ich jetzt auch wieder – in Horrem. Dass ich viel
schneller als gedacht meine Traumwohnung ge-
funden habe, wo sogar meine Katze und meine
drei Sittichdamen einziehen dürfen, habe ich dem
Wohnungswettbewerb der Baugenossenschaft zu
verdanken.“ Die Studentin mit der Fachrichtung
„Soziale Arbeit“ freut sich aus anderen Gründen
über ihre neueWohnung: „Ichwollte gernewieder
inDormagenwohnen. Vonmeiner neuenWohnung
kann ich zu Fuß zu meinem Nebenjob in die Stadt
laufen. Die mietfreien Monate sind natürlich das
Sahnehäubchen!“
Fazit der Wohnungsgenossenschaft:
Die Aktion nimmt Fahrt auf!
Anfang September 2014, mit Beginn des Win-
tersemesters und des neuen Ausbildungsjahres,
waren die Gewinnerwohnungen bezugsfertig und
nach den Wünschen der zukünftigen Bewohner
hergerichtet.
Die Aktion zieht immer größere Kreise: Im Jahr
2014 hatte sich die Teilnehmerzahl im Vergleich
zum Vorjahr mehr als verdoppelt. Im nächsten
Jahr sollen Aktionen für die Zielgruppe fortge-
führt werden. „Wir haben die gesamten Ideen und
kreativen Vorschläge der Teilnehmer sehr offen
aufgenommen. Sie bilden die Grundlage für un-
sere weiteren Überlegungen, wie wir unser Woh-
nungsangebot grundsätzlich auf die Bedürfnisse
dieser Zielgruppe abstimmen können“, resümie-
ren Tomahogh-Seeth und Klemmer zufrieden.
Screenshot der
Internetseite, auf der
sich junge Menschen
um eine Wohnung
bewerben konnten
remBudget – und erfolgreich zu besetzen. Parallel
wurden flankierende Maßnahmen durchgeführt,
um auf das Angebot der Wohnungsbaugenossen-
schaft aufmerksamzumachen. Lokalpressearbeit,
Auslagen von Flyern in den Berufsschulen undMai-
lings an Ausbildungsbetriebe der Regionwendeten
Weitere Informationen:
d
Neubau und Sanierung
Energie und Technik
Rechtssprechung
Haufe Gruppe
Markt undManagement
Stadtbauund Stadtentwicklung
Die crossmediale Kommunikation
war der Schlüssel zum Erfolg
hier und auf der entsprechenden Facebook-Präsenz
über mehrere Wochen im Jahr dazu animiert, sich
an einem Ideenwettbewerb zu beteiligen und
dabei wertvolle Informationen über ihre Präfe-
renzen, Wünsche und Vorstellungen preiszuge-
ben. Wer möchte, kann zusätzlich ein Foto, Video
oder einen anderen kreativen Beitrag zum Thema
„WG-Idee“ hochladen. Um in die engere Wahl ge-
zogen zu werden, war es jedoch unnötig, einen
pulitzerpreisverdächtigen Beitrag einzureichen.
Es reichte vollkommen, in einem mehrseitigen
Formular persönliche Daten wie Name, Wohnort,
Geburtstag, Ausbildungs-/Studienort und -beginn
anzugeben. Anschließend konnten die Kriterien
genannt werden, die eine attraktiveWohnung ide-
alerweise erfüllen muss – z. B. wie Bad und Küche
ausgestattet sein sollten, wie viele Steckdosen,
TV- und Telefonanschlüsse die Räume haben und
ob WLAN verfügbar sein sollte.
In einem dritten Teil wurden konkrete Gestal-
tungsideen für die Wohnräume abgefragt sowie
die Haltung der Teilnehmer zur genossenschaft-
lichen Idee der Nachbarschaftshilfe. Nahezu alle
Interessierten gaben hier an, bei Bedarf gerne den
sich vor allem an junge Menschen, die eine Aus-
bildung beginnen. Anzeigen in Studierendenma-
gazinen, Bannerwerbung auf Wohnungsportalen
wie
wie Informationsflyer
in der Campustüte für Erstsemester, Poster an den
schwarzen Brettern von Fachhochschule und Uni-
versität sollten Studierende neugierig machen.
Kreativität und Individualität als Anker
„Die medienübergreifende Kampagne haben wir
in enger Zusammenarbeit mit der Neusser Wer-
beagentur Blue Moon CC GmbH entwickelt. Ihr
Dreh- und Angelpunkt ist ein Kreativitätswettbe-
werb auf der eigens eingerichteten Microsite und
Bewerbungsplattform
,
sagt dowobau-Vorstandsmitglied Axel Tomahogh-
Seeth. In Ansprache und Design orientiert sich die
Seite speziell an Geschmack, Lebenssituation und
Interessen junger Menschen im Alter von 16 bis
25 Jahren. Ganz nebenbei wird Dormagen als at-
traktives Wohngebiet vorgestellt: viel Grün zum
Entspannen, perfekte Anbindung via ÖPNV anDüs-
seldorf und Köln, darüber hinaus ein Umfeld im
städtebaulichen Aufwärtstrend. Von zahlreichen