Controller Magazin 6/2018 - page 88

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Rezensionen
Standpunkte und Denkanstöße
Bachmeier, Andreas
Unternehmerbashing
Warum unsere Gesellschaft eine neue
Unternehmerkultur braucht
Wiesbaden: Springer 2018 – 188 Seiten,
Buch mit leichtem Einband + E-Book € 16,99
Zum Buch
Dr. Andreas Bachmeier ist nach Verlagsan-
gaben Vorstand der Engel & Zimmermann
AG, einer Unternehmensberatung für Kom-
munikation in Gauting bei München. Er legt
eine Streitschrift vor, die sich im Kommuni-
kationsdreieck von Wirtschaft, Politik und
Gesellschaft bewegt.
Die Themen
Bashing hat Konjunktur – Wertekonflikte
und neue Kommunikationsformen – Acht
Typen des Unternehmerbashings – Was Unternehmer selbst falsch
machen – Lösungsansätze – Unternehmenskommunikation 2050 –
Ausblick.
Mein Resümee
Der Autor schreibt vor allem aus der Sicht
mittelständischer Unter-
nehmen
, „Unternehmen, in denen Personen, Persönlichkeiten und
Verantwortung zusammentreffen“, so der Autor. Ein interessengelei-
teter Beitrag, der Positionen und ihre Argumente aufzeigt und mit Lö-
sungsansätzen eine Debatte anstößt. Dabei erfahren die FDP und die
Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft vom Autor eine zustimmende
Einordnung. Der Band ist pointiert und engagiert geschrieben, enthält
viel Substanz. Er macht auf vielfältige diskussionswürdige Themen auf-
merksam, die Ausführungen sind aber auch streckenweise selektiv und
diskussionsbedürftig, z. B. Neid-Diskussion versus Gerechtigkeits-Dis-
kussion. Eine anregende Lektüre für Leser, die sich – insbesondere mit
Bezug auf den Mittelstand – interessieren für Fragen der Unterneh-
menskommunikation, der
Wahrnehmung von Unternehmen und Un-
ternehmern sowie ihrer politischen und gesellschaftlichen Situa-
tion und Rolle
. Die Textgestaltung ist lesefreundlich, die zahlreichen
Infokästen vermitteln Kernaussagen.
Verlagspräsentation mit Leseproben (zuletzt am 05.05.2018 aufge-
rufen) unter:
zubauen. Klar ist, dass sich die Natur der Arbeit verändern wird – aber
dies impliziert noch lange nicht, dass Jobs abgebaut werden und die
deutsche Wirtschaft vor dem Abgrund steht. Im Gegenteil, die Digitalisie-
rung macht die Arbeit von Hochqualifizierten produktiver. – Aus: Hackl et
al.: New Work, S. 19.
Die lineare
Regressionsrechnung
ist das am weitesten in der empiri-
schen Wirtschaftsforschung verbreitete Instrument. – Aus: Hassler: Sta-
tistik im Bachelor-Studium, S. 45.
Der neue
Typus des Unternehmers
versteht sich als selbstbewusster und
sendungsbewusster Mittler zwischen seinem Schaffen und der Gesellschaft,
in der er lebt und wirkt. – Aus: Bachmeier: Unternehmerbashing, S. 180.
Eine Idee ist das Verständnis eines
Managers als Gärtner
. Er stellt sicher,
dass die Pflanzen die Bedingungen haben, die sie brauchen, um zu gedei-
hen. – Aus: Scheller: Auf dem Weg zur agilen Organisation, S. 147.
Karrierepfade
im Unternehmen orientieren sich nicht mehr an fixen Po-
sitionen. Stattdessen tritt der Beitrag zum großen Ganzen in den Vorder-
grund. – Aus: Hoffmann/Roock; agile Unternehmen, S, 8.
Systematisches
Gestalten der Kosten
ist keine Frage der Menge der
Ressourcen, es ist eine Frage der Methodik und der Qualität der Steue-
rungsleute und Entscheider. – Aus: Pelizäus: Multidimensionales Control-
ling und Kostenmanagement, S. 352.
Wenn Sie
Menschen etwas zutrauen
, machen Sie sie groß. Führen Sie sie
zu eng, halten Sie sie klein. – Aus: Lehky: Alles super, und selbst?, S. 52.
Partizipation
ist ein wichtiges Gütekriterium für die Unternehmensorga-
nisation, denn es stärkt die innerbetriebliche Bereitschaft, Verantwortung
zu übernehmen und einen Konsens anzustreben, der von allen getragen
wird. – Aus: Bea et al: Wirtschaft und IT, S. 217.
Was aber noch entscheidender ist, dass wir in Unternehmen viel mehr an
den
Rahmenbedingungen
(wie Unterstrukturen, Führungselemente,
HR-Instrumente, Unternehmenskulturen) arbeiten sollten, damit das Le-
ben der agilen Werte und Prinzipien überhaupt erst möglich wird. – Aus:
Häusling: Agile Organisationen, S. 60.
Zur
Selbstmotivierung
, Leistungssteigerung und Erhöhung der Ent-
scheidungsqualität ist es von Vorteil, solch übersimplizierten Muster auf-
zugeben und sich im Denken nicht derart selbst zu beschränken. – Aus:
Sauerland: Design Your Mind!, S. 21.
Wenn Studenten lediglich
mit Abstraktionen konfrontiert werden, die
vom informatorisch omnipotenten homo oeconomicus bis hin zum skrupel-
losen Opportunisten reichen, so bleibt dies nicht ohne Folge für ihr späte-
res Handeln und Entscheidungsverhalten als Führungs- oder Fachkräfte. –
Aus: Schanz: Eine kurze Geschichte der Betriebswirtschaftslehre, S. 145 f.
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