CONTROLLER Magazin 5/2017 - page 106

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Internationaler Controller Verein eV
Es geht zumeist um organisatorische Innovatio-
nen, die tief in den Kontext des jeweiligen
Unternehmens eingebettet sind. Auch wenn ich
weiß, dass Unternehmen A nun den Forecast
teilautomatisiert betreibt und dafür das Tool X
einsetzt, ist ein Wettbewerber meilenweit
davon entfernt, das schnell kopieren zu können.
Was ich als Bewerber nach außen signalisiere,
ist die Überzeugung, dass mein Controlling auf
der Höhe der Zeit ist, innovativ und erfolgreich.
Warum ich das verheimlichen soll, erschließt
sich mir nicht.
In der „Hall of Fame“ mit den bisherigen
Preisträgern sind namhafte Unternehmen
gelistet. Welche Chance haben da kleine
und mittlere Unternehmen?
Es ist ja nicht so, dass keine kleineren Unterneh-
men in dieser Hall zu finden sind! Zugegebener-
maßen haben aber viele kleinere Unternehmen
alle Hände voll zu tun, mit der Entwicklung des
Controllings mitzuhalten, und die wird nun ein-
mal wesentlich von großen Unternehmen
geprägt. Allerdings haben es Kleine leichter,
innovative Lösungen in kurzer Zeit umzusetzen,
was bei Großen doch in der Regel sehr lange
dauert. Also mit anderen Worten: Der Preis kann
(Fortsetzung von Seite 103)
von Unternehmen jeder Größe und auch jeder
Branche gewonnen werden!
Seit 2003 verleiht der ICV alljährlich den
ControllerPreis, Sie leiten von Beginn an die
Jury. Was treibt Sie dazu an?
Mir geht es sehr darum, Impulse für die Weiter-
entwicklung des Controllings in der Praxis zu
geben. Deshalb engagiere ich mich auch im
ICV. Die Weiterentwicklung hängt von vielem ab,
so etwa gut ausgebildeten Studierenden, die
State-of-the-Art-Wissen von den Hochschulen
mitnehmen, aufgeschlossenen Controllern, die
Fachbeiträge lesen und sich auf Tagungen
treffen, guter Vereinsarbeit, entsprechender
Kommunikation, um Ideen möglichst schnell
bekannt zu machen – und auch von guten Bei-
spielen, denen man gerne nacheifern will. Und
dies ist genau die Idee, die dem ControllerPreis
zugrunde liegt. Alle genannten Maßnahmen hel-
fen aber nur, wenn sie langfristig angelegt sind
– und deshalb bin ich immer noch dabei!
Über die Jahre seit der ersten Preisverlei-
hung haben wir nicht nur viele Erfahrungen
gesammelt, auch die Umstände haben sich
verändert. Gibt es vor diesem Hintergrund
Überlegungen, den ControllerPreis weiter-
zuentwickeln?
Ich glaube, das grundsätzliche Konzept trägt
noch und wird noch lange tragen. Wir haben
aber gelernt, dass die Unsicherheit, ob sie wirk-
lich teilnehmen sollen, ob die erarbeitete
Lösung grundsätzlich im Wettbewerb mit ande-
ren bestehen können, bei den Controllern über
die Zeit eher größer als kleiner geworden ist. Ich
werde deshalb für das nächste Mal „ganz offizi-
ell“ als Ansprechpartner und Ratgeber zur Ver-
fügung stehen, zumindest per E-Mail, bei höhe-
rer Unsicherheit auch am Telefon. Wir wollen
zudem die Spannung ein wenig erhöhen, indem
wir kurz nach „Einsendeschluss“ der Bewer-
bungen drei potenzielle Bewerber nominieren,
den Preisträger aber wie bisher erst auf dem
Congress bekanntgeben. Vielleicht ändern wir
noch weitere Punkte rund um den Preis; wir
sind da noch mitten in der Diskussion und wir
freuen uns über weitere gute Ideen. Im „gehei-
men Hinterzimmer“ bleiben diese Überlegungen
bestimmt nicht! Wenn Sie, liebe Leserinnen und
Leser, sich dann – hoffentlich – das nächste
Mal bewerben, werden Sie alle Neuerungen auf
unserer Website ablesen können. Also trauen
Sie sich!
Q
Das Gespräch mit dem Jury-Vorsitzenden, Prof.
Dr. Dr. h.c. Jürgen Weber, führte der Leiter des
ICV-Teams PR/New Media,
Hans-Peter Sander
.
Nutzen Sie die interne
XING-Gruppe des ICV!
In der offenen XING-Gruppe des ICV mit inzwi-
schen weit über 3.000 Mitgliedern kann Fachli-
ches diskutiert werden, unabhängig davon, ob
Mitglied des ICV oder nicht. Seit April 2017 gibt
es eine weitere ICV-XING-Gruppe, die den Mit-
gliedern des ICV zur Diskussion von Angelegen-
heiten des Vereins vorbehalten ist. Wenn Sie
einen XING-Account haben und ICV-Mitglied
sind, dann treten Sie doch dieser Gruppe bei!
Hier können wichtige Themen diskutiert werden,
die bei der nur einmal im Jahr stattfindenden
Mitgliederversammlung zu kurz kommen. Auch
ist es nicht jedem angenehm, vor 200 Anwe-
senden das Mikrofon zu ergreifen um seine Fra-
gen zu stellen oder Anliegen zu formulieren.
Q
Am 12. Juli ist in Hannover der neue ICV-
Fachkreis „Compliance Management und
Controlling“ zum ersten Arbeitstreffen
zusammengekommen. Im Mittelpunkt
standen Grundsätzliches zur Arbeitsweise
des FAK und erste inhaltliche Fragen.
Die Teilnehmer stimmten über die Leitung des
neuen Fachkreises ab. Als Fachkreisleiter
wurde Rainer Vieregge, als sein Stellvertreter
Stefan Becker gewählt. Beide sind vom ICV-
Vorstand bestätigt worden. Beraten wurden
Formate der nächsten Treffen, eine IT-Arbeits-
plattform für die künftige Zusammenarbeit
sowie die ersten Arbeitsthemen. In einer Kar-
tenabfrage wurden Themen gesammelt und
anschließend erörtert. Die drei Themen mit
den meisten Nennungen („Compliance geht
jedes Unternehmen an“; „Compliance-Einfluss
auf achtsame und nachhaltig agierende Unter-
nehmer“; „Regelkonformität / Regelwerk
einhalten“) werden nun von drei Gruppen
bearbeitet. Über den Bearbeitungsstand der
Themen soll beim folgenden Fachkreistreffen
berichtet werden. Weitere MitarbeiterInnen
sind herzlich willkommen!
Q
Infos & Kontakt:
Arbeitskreise > Fachkreise
Neuer Fachkreis „Compliance“ lädt zur Mitarbeit ein
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