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Internationaler Controller Verein eV
Die seit 1990 alljährliche Controller-Tagung der
Schweizer Arbeitskreise des Internationalen
Controller Vereins (ICV) wird erstmals in Koope-
ration mit dem Institut für Finanzdienstleistun-
gen Zug IFZ der Hochschule Luzern – Wirt-
schaft durchgeführt. Wir verbinden praktische
Erfahrung mit den neuesten Forschungs-
ergebnissen. Dieses Wissen stellen wir den
Controllern und finanzinteressierten Praktike-
rinnen und Praktikern zur Verfügung und leisten
somit einen Beitrag zur nachhaltigen Wertstei-
gerung der Unternehmen.
Bei der ersten gemeinsamen Tagung beschäfti-
gen wir uns mit den Auswirkungen der Digitali-
sierung auf das Controlling. An der Konferenz
wird die Studie „Digitaler Wandel in der Schweiz“
präsentiert und ausgewiesene Referenten
berichten aus der Praxis über ihre Erfahrungen
im Themenfeld Digitalisierung und Controlling.
Herr Steiner, die Controller-Konferenz wird
dieses Jahr gemeinsam mit dem Institut für
Finanzdienstleistungen Zug IFZ durchge-
führt. Warum haben Sie sich vom ICV für
eine Kooperation mit dem IFZ entschieden?
Wir führen die Controller-Tagung der Schweizer
Arbeitskreise des ICV bereits seit über 25 Jah-
ren durch. Nun wollen wir etwas Neues auspro-
bieren, mit einem Kooperationspartner wird fri-
scher Wind in die Veranstaltung kommen. Das
IFZ ist ein interessantes Institut, das sich mit
einigen der Themen, die wir im ICV behandeln,
ebenfalls und mit großer Expertise beschäftigt.
Da liegt es nahe, die Veranstaltung gemeinsam
durchzuführen.
Was dürfen die Teilnehmenden von der Kon-
ferenz erwarten?
Das Thema der Digitalisierung ist derzeit sehr
präsent. Immer mehr Experten, Medien und Ver-
anstaltungen befassen sich mit den Chancen und
Risiken der digitalen Transformation bzw. dis-
ruptiven Veränderung für Unternehmen jeglicher
Branchen aber auch für unsere Gesellschaft. Es
stellt sich dabei nicht die Frage des „ob“, sondern
des „wann und wie“. Wir werden uns an der Kon-
ferenz spezifisch auf den Impact der Digitalisie-
rung auf das Controlling konzentrieren und dabei
nach einigen Impulsvorträgen eine kritische
Debatte führen, welche Potentiale denn nun wirk-
lich für wen bestehen und welche nächsten
Schritte geplant sind.
Welchen Mehrwert erhalten die Teilnehmen-
den an der Konferenz?
Unsere Teilnehmer werden von CFOs und Con-
trollingexperten großer namhafter Schweizer
Unternehmen hören, was in der Praxis von die-
sem Thema zu erwarten ist und wie damit derzeit
und vor allem zukünftig umgegangen werden
soll. Denken Sie nur an Themen wie „Big Data im
Controlling“, zu denen seit einigen Jahren publi-
ziert und geforscht wird – echte Anwendungsfälle
in der Praxis sehen jedoch meist anders aus.
Dennoch bildet diese Technologie eine wesen-
tliche Grundlage für die Digitalisierung. Das IFZ
führt eine breit angelegte Studie zum Thema
durch, wir sind sehr gespannt auf die Ergebnisse,
die an der Konferenz vorgestellt werden. Die Teil-
nehmer werden zudem ausreichend Zeit finden
für persönliche Gespräche mit den Referenten,
Tagungsteilnehmern und Lösungsanbietern.
In einer Partnerschaft bringen zwei Seiten
etwas ein. Was darf seitens des ICV erwar-
tet werden?
Im ICV arbeiten wir seit geraumer Zeit an großen
Themen wie Digitale Transformation, Industrie
4.0, Business Intelligence und Big Data sowie
Business Analytics. Unsere Ideenwerkstatt und
Fachkreise forschen hierzu mit Partnern aus
Wissenschaft, Beratung und Praxis. Unsere
Branchenarbeitskreise werfen ein spezifisches
Licht darauf und in regionalen, branchenüber-
greifenden Arbeitskreisen werden die Themen
„live aus der Praxis“ gespiegelt und diskutiert.
Die Teilnehmer werden an diesen Erkenntnissen
an der Konferenz u. a. durch die Podiumsdis-
kussion partizipieren.
Wo stehen Schweizer Unternehmen bei der
Digitalisierung im Controlling?
Die Digitalisierung der Geschäftsmodelle steht
sicherlich erst am Anfang. Natürlich kennt man
vor allem Pioniere wie Amazon, Uber oder Fin-
Tech Unternehmen. Die Mehrzahl orientiert sich
aber noch. Auch die Digitalisierung des Control-
lings ist in ihrer Umsetzung noch lange nicht
abgeschlossen, auch wenn bei jeder Gelegenheit
davon geredet wird und die eher dunklen Seiten
der Szenarien Beachtung finden. Das mag alles
provokant erscheinen, schließlich spielt Daten-
verarbeitung mit IT im Finanzbereich seit langem
eine bedeutende Rolle. Jedes Unternehmen sollte
ja mittlerweile eine solide Ausstattung an Basis
und Fach-IT im Hause haben – da scheint doch
schon alles digitalisiert?! Begriffe wie „Integrierte
Systeme“ und „Automation“ haben jedoch eine
sehr dehnbare Bedeutung – hier liegt definitiv
Optimierungspotential!
Der ICV erklärt in seinen Statements, das
Controlling selbst als Business Partner des
Managements sei in doppelter Weise von der
Digitalisierung betroffen. Wie ist das gemeint?
Der moderne Controller sollte einerseits die
Implikationen der digitalen Transformation auf
die Wertschöpfungskette und das Geschäfts-
modell seines Unternehmens verstehen und bei
der Entwicklung und Umsetzung digitaler
Geschäftsmodelle maßgeblich seine Metho-
denkompetenz einbringen können. Die ICV Ideen-
werkstatt hat sich beispielsweise damit befasst,
wie das Controlling in den Phasen der
Geschäftsmodellentwicklung und -umsetzung
unterstützen kann, von der Ideenselektion bis
zum Performance Management in der Wachs-
tumsphase. Die Digitalstrategie der Lufthansa
wird als Beispiel aufgeführt.
Schweizer Controller-Tagung 2017:
„Die Controller auf die Reise der Digitalisierung mitnehmen“
Markus Steiner, stv. Delegierter Schweiz
im Internationalen Controller Verein ICV