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KANZLEIEN
_BIS ZU 20 ARBEITSRECHTLER
spezial Kanzleien im Arbeitsrecht 2017
Restrukturierungen sind ein wichtiges Be-
ratungsfeld. Was zeichnet Sie hier aus?
Dr. Stephan Schwilden:
Eines unserer Mar-
kenzeichen ist es, neben der rein juristischen
Beratung auch prozesssteuernd vor Ort tätig
zu sein. Dementsprechend stellen wir für Re-
strukturierungsprojekte je nach Bedarf stets
ein oder zwei eingespielte Teams zur Ver-
fügung, was die Einhaltung der Zeitschiene
und des Budgets sichert. Neben dem reinen
Personalabbau und flächendeckender Absen-
kungen der Lohnkosten bieten wir auch intel-
ligente und innovative Flexibilisierungsinstru-
mente, um die „Payback Time“ zu verkürzen.
Zudem haben wir im Laufe unserer langjähri-
gen Restrukturierungspraxis ausgefeilte Tools,
wie zum Beispiel einen Sozialplanrechner,
entwickelt – zur Berechnung des Restrukturie-
rungsbudgets und der damit korrespondieren-
den Einsparungen auf Einzelmitarbeiterbasis.
So können wir Berechnungen, mit konkreten
Personaldaten betroffener Mitarbeiter aus den
Systemen des Mandanten, verhandlungsbezo-
gen in Echtzeit modellieren.
Wie gehen Sie internationale Mandate an?
Friederike Jawad:
Die zunehmende Internati-
onalisierung der Unternehmen hat die Anfor-
derungen an den anwaltlichen Berater verän-
dert: weg von der rein juristischen Beratung
hin zum juristischen Projektmanager. Denn
insbesondere für eine grenzüberschreiten-
de Restrukturierung ist eine präzise Logistik
das A und O. Zeitgleich müssen an mehreren
Standorten länderübergreifend alle Mitarbei-
ter mit derselben Aufmerksamkeit informiert
und die jeweiligen Maßnahmen umgesetzt
werden. Hinzu kommen die landestypischen
Besonderheiten rechtlicher Art sowie die Be-
rücksichtigung der Unternehmens- und Kom-
munikationskultur.
Dr. Thomas Block:
Dies alles einheitlich, ef-
fizient und schonend über die Bühne zu brin-
gen, erfordert zwingend einen „Single Point
of Contact“, der die Abläufe federführend ko-
ordiniert und exzellente internationale Netz-
werke, in denen man sich seinen passgenau-
en anwaltlichen Sparringspartner aussuchen
Interview
mit den Partnern Dr. Stephan Schwilden, Friederike Jawad, Dr. Thomas Block und Dr. Nina Bogenschütz
kann. Das ist auch ein absoluter Vorteil gegen-
über der oft bestehenden Verpflichtung zum
Einsatz der jeweiligen – in allen Ländern nicht
immer ideal aufgestellten – „Legal Desks“
mancher Großkanzleien.
Das Thema betriebliche Altersversorgung
beschäftigt Unternehmen zunehmend.
Was sind hier die Hürden in der Praxis?
Dr. Nina Bogenschütz:
Künftig wird es für Un-
ternehmen schwerer, zugesagte Betriebsren-
ten auch tatsächlich finanzieren und auszahlen
zu können. So wachsen die Deckungslücken
bei Pensionsrückstellungen nicht selten auf
die Höhe der Unternehmensgewinne an und
der Spielraum für Investitionen schrumpft.
Stichwort: Neuordnung der betrieblichen Al-
tersversorgung im Niedrigzinsumfeld. Seit
mehreren Jahren stellen wir – mithilfe ver-
schiedener Mechanismen und in Zusammen-
arbeit mit einem sehr innovativen Altersver-
sorgungsberatungsunternehmen – für Man-
danten die bestehenden Versorgungswerke
erfolgreich und vor allem geräuschlos um.
Friederike Jawad
Dr. Stephan Schwilden
Dr. Nina Bogenschütz
Dr. Thomas Block