Personalmagazin 6/2018 - page 7

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Bei Fragen wenden Sie sich bitte an
... Ines Busch zum Thema „Paartherapie für IT und HR“
Frage eins:
Sie bieten eine Paartherapie für IT und HR an. Steht
es um diese Beziehung so schlecht?
Ines Busch:
Es knirscht oft schon ganz schön – und es könnte
schlimmer werden. HR und IT hatten bisher nicht viel mit­
einander zu tun, jetzt aber sind sie in der gemeinsamen Um-
setzung von komplexen Digitalisierungsprojekten gefordert.
Frage zwei:
Und statt gemeinsamer Arbeit gibt‘s jetzt Streit?
Busch:
Schon von den Arbeitsbereichen her, aber auch von der
Art zu denken, sind HR und IT konträr. Personaler haben die-
sen Beruf meist gewählt, um mit Menschen zu arbeiten, die
Leidenschaft der IT liegt in der strukturierten Umsetzung von
Projekten, der Schönheit des Codes. Sollen HR-Prozesse digita-
lisiert werden, drängt sich meist die ungeklärte Prozessverant-
wortung auf: Wer gibt das Sytem vor? Ist HR in der Lage, die
eigenen Prozesse so zu beschreiben, wie die IT das braucht?
Falls nicht, ist die IT schnell genervt. Das ist neu für HR. Dazu
kommt die jeweilige Fachsprache. Das allergrößte Problem
aber ist, dass sich die Beteiligten nicht genug Zeit füreinander
nehmen. Operative Hektik verschärft aber das Problem.
Frage drei:
Was lernen die Teilnehmer bei der Paartherapie?
Busch:
Das kommt auf den Grad der Beziehungsstörung an.
Erstmal lernen sie, zu analysieren und zu verstehen, warum
Drei Fragen an ...
INES BUSCH
konstatiert als
Partnerin bei der Consensa
Projektberatung häufig
Beziehungskrisen zwischen
HR und IT, ausgelöst durch
unterschiedliche Denkwei-
sen und Sprachen, aber auch
durch zu wenig Zeit fürei-
nander. Als Lösung bietet
Consensa eine Paartherapie
für die Protagonisten.
B
ereits zum dritten Mal hieß es auf
dem dritten Recruiter Slam in Stutt-
gart: Bühne frei für die wortgewand-
testen und witzigsten Vertreter der Szene!
Unter den acht Kandidaten waren auch zwei
Frauen – eine davon holte am Ende die Rec-
ruiting-Dichter-Krone: Rebecca Glockner
von Neoperl. Vor ausverkauftem Haus war
es Mitte April in zwei unterhaltsame Batt-
le-Runden gegangen. Im ersten Durchgang
traten ausgeloste Paare im K.-o.-System ge-
geneinander an. Maximal sechs Minuten
hatten sie Zeit, sich reimend in Szene zu
setzen. In die Finalrunde schafften es Tho-
mas Rapp von Talentgewinner, der das H
in HR mit einem Aufruf zu mehr Respekt,
Frauenpower auf dem Recruiter Slam
Selbstbestimmung, Anerkennung,
Entfaltung und Selbstverwirklichung
verband, sowie Heiko Schomberg von
Bayer, der die Geschichte von Ralf
Brummi Bursi erzähte, der trotz sei-
nes ausfallenden Sozialverhaltens als
richtiger und qualifiziertester Bewer-
ber das Jobangebot bekam. Robindro
Ullah von HR Tomorrow dichtete über
„Disruption, die neue fiktive Krank-
heit der Nation“ und Rebecca Glock-
ner von Neoperl holte schließlich die
Trophäe mit ihrem Plädoyer für weni-
ger Algorithmen: „Die messbare Seite
der Welt ist nicht die Welt.“
Viel Spaß beim Recruiter
Slam. Gewonnen hat Rebecca
Glockner (vierte von rechts).
es diese Irritationen gibt. Einige davon sind auch systemisch,
also unveränderbar. Wichtig ist die Einsicht für HR, dass es
methodisch und in der Projektkompetenz zum Umgang auf Au-
genhöhe kommen muss. Das macht es der IT leichter. Die an-
dererseits lernt, mehr Verständnis für die Vorgehensweise von
HR zu entwickeln. Dabei helfen „Übersetzer“, die Erfahrung
in beiden Bereichen haben. Beide Seiten lernen, gemeinsam
auf den Endkunden zu schauen, also die internen Kunden und
Mitarbeiter, anstatt sich gegenseitig zu bekämpfen.
© HAUFE
© CONSENSA
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