Personalmagazin 6/2018 - page 3

06/18 personalmagazin
machen soziale Netzwerke die Headhunter überflüssig? Bei Linkedin
und Xing sind derzeit über 20 Millionen Profile angelegt. Der Trend,
sich mit Vita und Kompetenzen in einem sozialen Netzwerk darzu­
stellen, ist ungebrochen und erfasst zunehmend auch die Vorstands­
ebenen. Die Nervosität in den Personalberatungen ist derzeit extrem
hoch, wie unsere Chefreporterin Daniela Furkel bei ihren Recherchen
beobachten konnte. Die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Ge­
schäftsmodelle hat der BDU,
der sein 20-jähriges Jubi­
läum feiert, deshalb zum
Top-Thema des Branchen­
kongresses gemacht. Die
Branche erkennt offenbar
die Strukturveränderungen,
doch ist sie angesichts
sprudelnder Umsätze auch
bereit, sich zu verändern?
Nach wie vor sind viele
ältere Herren in der Bran­
che tätig, die mit ihrem
Zugang zu Vorstandsetagen kokettieren und ihren Standesdünkel
pflegen. Doch es gibt zunehmend Frauen und Jüngere, die die Kultur
erneuern wollen. Fabian Kienbaum baut seine Beratung um und setzt
auf eine Kultur der Offenheit und Transparenz. Constanze Buch­
heim, eine Pionierin aus der Start-up-Branche, sieht neue technische
Möglichkeiten nicht als Bedrohung, sondern freut sich darüber. Im
Karteikasten oder der Identifikation sieht sie keine Kernkompetenz
mehr. „Heute geht es darum, die Kandidaten von einem Wechsel zu
überzeugen“, erläutert sie im Interview, das Sie in unserer Titelge­
schichte finden.
Treiber der Veränderung sind die Auftraggeber, die diese Verantwor­
tung auch wahrnehmen sollten. Eine Personalberatung alter Schule
passt nicht mehr zu einem Unternehmen, das sich digital transformie­
ren will.
Liebe Leserinnen und Leser,
„Den Head­
huntern
geht es so
gut wie nie­
mals zuvor.
Gleichwohl ist ihr Ge­
schäftsmodell bedroht.“
Reiner Straub, Herausgeber
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EDITORIAL
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