personalmagazin 03/2016 - page 80

personalmagazin 03/16
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PERSÖNLICH
_BUCHTIPPS
FÜHRUNG.
Das Globe-Projekt (Glo-
bal Leadership and Organizational
Behavior Effectiveness) beschäf-
tigt sich seit Anfang der 1990er-
Jahre mit der interkulturellen
Führungsforschung. An dem Pro-
jekt sind inzwischen an die 200
Wissenschaftler aus mehr als
70 Ländern beteiligt. Professor
Felix Brodbeck, der rund zwölf
Jahre lang Mitglied der Globe-Steu-
erungsgruppe war, hat es sich nun
zur Aufgabe gemacht, aus den bis-
herigen Ergebnissen greifbare Antworten für Führungsprakti-
ker zu liefern: Im Buch mit dem Titel „Internationale Führung“
werden konkrete Problemstellungen aus der Führungspraxis
behandelt, zum Beispiel die Durchführung einer internationa-
len Mitarbeiterbefragung oder die Konzeption einer internati-
onalen Führungskräfteentwicklung mit 360-Grad-Feedback. In
zwei Kapiteln sind die Methoden, Messinstrumente und Ergeb-
nisse des Globe-Projekts zusammengefasst. Darüber hinaus
beschreibt Brodbeck Führungstheorien, die weltweit erforscht
und sich als gut geeignet erwiesen haben, und liefert neue Er-
kenntnisse aus der interkulturellen Führungsforschung.
BEWERTUNG:
In seinem Buch gelingt Felix Brodbeck die Grat-
wanderung zwischen wissenschaftlicher Exaktheit und der
Vereinfachung und praktischen Anwendbarkeit komplexer For-
schungserkenntnisse. Die Leser können je nach individuellem
Informationsbedarf zwischen den drei theoretischen Kapiteln,
den zwei Kapiteln zum Globe-Projekt und den vier praktischen
Kapiteln wechseln. Im Anhang liefert der Autor zudem zahl-
reiche Tabellen mit Ergebnissen aus dem Projekt.
(dfu)
Felix C. Brodbeck: Internationale Führung. 265 Seiten, Springer Verlag,
Berlin/Heidelberg, 2016. 24,99 Euro.
Führungstheorien und -praxis für den internationalen Einsatz
PERSONALMANAGEMENT.
Die Menschen
und ihre Kompetenzen, Fähigkeiten
undMotivation sind die Erfolgsfaktoren
von Unternehmen. Dies gilt insbeson-
dere für den Mittelstand. Themen wie
Mitarbeitergewinnung und -bindung,
Innovationsmanagement, Aus- und
Weiterbildung sowie Personalcontrol-
ling gewinnen weiter an Bedeutung.
Doch die Ressource Mitarbeiter sollte
nicht nur ein Aufgabengebiet der Per-
sonalabteilung darstellen. Auch die Unternehmensleitung ist
gefragt, damit es gelingt, die Ressource Mensch im Unterneh-
men zu aktivieren und strategisch mit einzubeziehen. Die He-
rausgeber und Autoren des Buchs beschreiben, weshalb Human
Resources zur Chefsache werden muss.
BEWERTUNG:
Das Handbuch zeigt Ergebnisse der Vectis-HR-
Benchmark-Studie auf und befähigt die Leser, eine Analyse
des eigenen HR-Managements durchzuführen. Zudem liefern
die Autoren Praxistipps und -beispiele für unterschiedliche
Handlungsfelder von Arbeitszeit- bis Talent Management.
(dfu)
Thomas von Beyer-Stiepani, Christian Oswald (Hrsg.): Chefsache Human
Resources. 248 Seiten, W. Bertelsmann Verlag, Bielefeld, 2015. 39,00 Euro.
ARBEITEN 4.0.
Das Denken und Han-
deln wird künftig vermehrt in Netz-
werken ablaufen, lautet eine oft zitierte
Zukunfts-Prognose. Ähnlich wie der
Brockhaus für lineares Denken und
sortierendes Ordnen stand und von
Online-Medien wie Wikipedia abgelöst
wurde, wird sich das Denken demnach
von festen Mustern lösen und in dau-
ernde Bewegung versetzen. Die Welt
des „Network Thinking“ ist geprägt von
Kollaboration, kreativer Verknüpfung von scheinbar nicht Zu-
sammenhängendem und von fehlenden Hierarchien. Aber wie
funktioniert das in der Praxis? In seinemBuch zeigt Autor Ulrich
Weinberg auf, wie es beispielsweise Unternehmen aus der Auto-
mobil- oder Pharmabranche gelingt, die festgelegten Grenzen im
Denken zu überwinden und Fachdisziplinen, Abteilungen sowie
Spezialisten und Experten aus ihrer Abschottung zu holen.
BEWERTUNG:
Interessant für Personaler sind die Ausführungen
über neue Lernkulturen, kreative Arbeitsumgebungen und in-
terdisziplinäre Zusammenarbeit. Wer sich für Arbeiten 4.0 in-
teressiert, erhält hier wertvolle Impulse.
(dfu)
Ulrich Weinberg: Network Thinking. 231 Seiten, Murmann Publishers,
Hamburg, 2015. 25,00 Euro.
Warum HR zur Chefsache
werden muss
Vom linearen Denken
zum Netzwerk-Denken
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