personalmagazin 04/2016 - page 88

personalmagazin 04/16
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PERSÖNLICH
_BUCHTIPPS
NEW WORK.
Laszlo Bock kam zwei
Jahre vor dem Börsengang als
Leiter der Abteilung People Ope-
rations zu Google. Seitdem ist die
Mitarbeiterzahl von 6.000 auf fast
50.000 angewachsen. Das Inter-
netunternehmen zählt mehr als
70 Niederlassungen in mehr als
40 Ländern und gilt als einer der
gefragtesten Arbeitgeber weltweit
– mit rund zwei Millionen Bewer-
bungen pro Jahr. Rückblickend
sagt der Personalchef: „Meine Zeit
bei Google (…) war eine turbulente Wildwasserfahrt voller Ex-
perimente und Kreativität (…) immer in der besten Absicht,
ein Umfeld der Freiheit und Kreativität zu schaffen.“ In sei-
nem Buch, das nun in deutscher Sprache erschienen ist (in
Ausgabe 07/2015 berichteten wir über das englische Original),
beschreibt er, was er dort in den vergangenen 15 Jahren gelernt
hat. Er berichtet von der Kraft der Firmenkultur und erläutert,
warum er glaubt, dass Recruiting die wichtigste Personaler-
aufgabe ist. Er erklärt, warum das System von Bewertung und
Belohnung nicht zur Leistungssteigerung beiträgt und er stellt
seine Ansicht von Vergütungsmanagement dar: Es ist in Ord-
nung, zwei Leute im selben Job unterschiedlich zu bezahlen.
BEWERTUNG:
Kein amerikanisches Fast-Food, sondern ein tief-
gehendes Buch, das detaillierte Einblicke in die HR-Arbeit von
Google gibt. Das Wichtigste an den Ausführungen ist jedoch, dass
Laszlo Bock auch einen Transfer zur Personalarbeit der Leser
ermöglicht und dass er Fehler, die er in seinen 15 Jahren im Un-
ternehmen begangen hat, nicht verschweigt. Das Buch regt dazu
an, die eigene Personalarbeit zu überdenken.
(dfu)
Laszlo Bock: Work Rules! 370 Seiten, Verlag Franz Vahlen, München,
2016. 29,80 Euro.
Einblicke in die Personalarbeit bei Google
AUS UNSEREM VERLAG.
In den Unter-
nehmen wird die Anzahl älterer Mit-
arbeiter steigen, die altersgemäße
Durchmischung der Belegschaft auch.
Gleichzeitig nehmen die individuellen
Ansprüche und Kompetenzen zu und
es wächst die Chance auf eine vielfäl-
tige Form der Aufgabenbearbeitung.
Für die Praxis hat das zahlreiche Aus-
wirkungen: Es gilt unter anderem,
Abschied vom Senioritätsprinzip zu
nehmen, Regelungen für den Umgang mit Vielfalt zu finden und
sich mit generationsspezifischen Themen auseinanderzusetzen.
Professor Daniela Eberhardt, Direktorin Human Resource Ma-
nagement der Stadt Zürich, setzt beim Thema „Führen“ an. Sie
und ihre Co-Autoren beschreiben verschiedene Führungsstile
und deren Eignung für das Führen einer bestimmten Generation.
Und sie erläutern die Handlungsfelder im HR-Management. Au-
ßerdemwird aufgezeigt, wie Firmen Rahmenbedingungen in der
Führung gestalten und wie sie eine alternsgerechte Unterneh-
menskultur fördern. Praxisbeispiele und Arbeitshilfen machen
das Buch zu einem praxisnahen Arbeitshandbuch.
(dfu)
Daniela Eberhardt: Generationen zusammen führen. 316 Seiten, Haufe-
Lexware, Freiburg. 2016. 39,95 Euro.
AUS UNSEREM VERLAG.
Damit sich ein
Arbeitgeber aus der Masse lösen und
Erfolg bei der Bewerber-Zielgruppe ha-
ben kann, müssen die Kandidaten wahr-
und ernstgenommen werden. Es gilt,
ihre Wünsche, Bedürfnisse und Emoti-
onen während des Einstellungsverfah-
rens zu analysieren und die Candidate
Experience zu optimieren, um sich auf
dem Arbeitsmarkt behaupten zu kön-
nen. Denn letztlich entscheiden die
Bewerber, wie gut die Arbeitgebermarke eines Unternehmens
wirklich ist. Mit ihrem Buch wollen die Autoren die versteckten
Missstände in der Candidate Experience beleuchten, die schwer
zu entdecken sind, wenn Personaler sich lediglich aus ihrer Per-
spektive dem Thema nähern. In zehn qualitativen Interviews
betrachten sie das Thema aus der Kandidatenperspektive. Damit
wollen sie den Lesern Denkanstöße für die Verbesserung der
eigenen Recruitingprozesse geben. Zudem geben sie eine Ein-
führung in die Thematik „Candidate Experience“ und liefern eine
Analyse mit Handlungsempfehlungen.
Maité Ullah, Robindro Ullah: Erfolgsfaktor Candidate Experience. 195
Seiten, Schäffer-Poeschel, Stuttgart, 2015. 39,95 Euro.
Millenials und Silver Worker
führen
Die Perspektive der Bewerber
einnehmen
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