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          09/15  personalmagazin
        
        
          Bei Fragen wenden Sie sich bitte an
        
        
        
          Sache verfolgen. Setzen Sie sich mit den
        
        
          impliziten Machtstrukturen auseinan-
        
        
          der: Wer beeinflusst wen? Welche Bezie-
        
        
          hungsnetzwerke bestehen? Wer würde
        
        
          sich für eine Allianz eignen? Zeichnen
        
        
          Sie die von Ihnen identifizierten Bezie-
        
        
          hungen, Netzwerke und Abgrenzungen
        
        
          auf. Das hilft Ihnen, die Situation zu
        
        
          verstehen und Ihre Einflusshebel zu er-
        
        
          kennen. Bei der Suche nach geeigneten
        
        
          Koalitionären können folgende Fragen
        
        
          unterstützen: Wer gibt Ihnen ehrliche
        
        
          Rückmeldung? Mit wem können Sie
        
        
          sich offen unterhalten, ohne dass die
        
        
          Information gegen Sie verwendet wird?
        
        
          Wer verfolgt identische Ziele?
        
        
          Formen erfolgreicher Kooperation
        
        
          Welche Form eine erfolgreiche Projekt-
        
        
          zusammenarbeit letztlich haben soll, ist
        
        
          abhängig von den jeweiligen Zielen, aber
        
        
          auch von anderen Faktoren wie der An-
        
        
          zahl der Beteiligten und der Flexibilität
        
        
          hinsichtlich Formalisierung, Werten und
        
        
          Zeit. Wie eingangs beschrieben, gehört
        
        
          die Implementierung einer interorgani-
        
        
          sationalen Personalentwicklung zu den
        
        
          Herausforderungen für Personalmana-
        
        
          ger. Diese muss sich auf Flexibilität und
        
        
          die Unterstützung der Beobachtungs-
        
        
          kompetenz ausrichten. Karrieremodelle,
        
        
          Entwicklungspfade und Entlohnungssys-
        
        
          teme sollten den interorganisationalen
        
        
          Aspekt mit beachten und gegebenen-
        
        
          falls über das bisher in den jeweiligen
        
        
          Heimatorganisationen übliche Konzept
        
        
          hinausgehen. Dazu müssen die Personal-
        
        
          entwickler der Entsendeorganisationen
        
        
          zusammenarbeiten, damit die jeweiligen
        
        
          Interessenlagen berücksichtigt werden
        
        
          können. Ebenso sollte eine Rückverbin-
        
        
          dung aus der Kooperation in die Heimat-
        
        
          organisationen stattfinden, um Logik-
        
        
          Brüche zu vermeiden.
        
        
          
            DR. SUSANNE EHMER
          
        
        
          ist Geschäftsführende
        
        
          Gesellschafterin der Redmont GmbH.
        
        
          
            STEPHAN KASPERCZYK
          
        
        
          ist Inhaber von
        
        
          Beratung X, Member des Redmont Consulting
        
        
          Cluster.
        
        
          Damit Zusammenarbeit auf der Basis von Vertrauen gelingt, ein wirksamer Interes-
        
        
          senausgleich stattfindet, effiziente Entscheidungsprozesse sowie die fortlaufende
        
        
          Unterstützung auf der operativen Ebene der Kooperation greifen, sollten Personalma-
        
        
          nager folgende Punkte umsetzen:
        
        
          
            •
          
        
        
          Ergreifen Sie Maßnahmen zur Entwicklung einer eigenen Zusammenarbeitskultur.
        
        
          Ber cksichtigen Sie dabei die Kulturen der jeweiligen Heimatorganisationen. Klären
        
        
          Sie fr hzeitig, was mit der Zusammenarbeit erreicht werden soll. Fertigen Sie einen
        
        
          Entwurf der Zukunft an. Orientieren Sie sich an der Leistungsfähigkeit Ihrer (poten-
        
        
          ziellen) Partner. Vergessen Sie nicht, die Interessen, das Beziehungsgef ge und die
        
        
          Gef hle der Beteiligten zu ber cksichtigen.
        
        
          
            •
          
        
        
          Befähigen Sie Ihre Mitarbeiter und Kollegen dazu, vertrauensvoll im Team zusammen-
        
        
          zuarbeiten, die jeweilige Rolle zu verinnerlichen sowie Konflikte fr hzeitig zu lösen.
        
        
          
            •
          
        
        
          Lassen Sie die Zusammenarbeit durch Supervision begleiten. Dies hilft Spannungen
        
        
          zu erkennen und effektiv zu behandeln. Investieren Sie in vertrauensbildende Maß-
        
        
          nahmen. Behalten Sie die Machtverhältnisse im Auge und thematisieren Sie Verände-
        
        
          rungen sofort. Beobachten Sie dabei fortlaufend die jeweiligen Interessensgruppen.
        
        
          
            •
          
        
        
          Etablieren Sie rollenbasierte Arbeit und ermutigen Sie zum Arbeiten in Prozessen:
        
        
          Wie soll die gemeinsame Arbeit funktionieren? Bestimmen Sie die wichtigsten Rollen
        
        
          und berlegen Sie sich abgestimmte Spielregeln. Alle Erwartungen der Beteiligten
        
        
          sollten transparent sein.
        
        
          
            •
          
        
        
          Stellen Sie die Zusammenarbeit regelmäßig auf den Prüfstand: Gibt es ein ausgewo-
        
        
          genes Verhältnis zwischen Output und dem geleisteten Input? Wie werden Konflikte
        
        
          bewältigt? Existiert ein Gleichgewicht zwischen Selbstständigkeit und Verbundenheit
        
        
          mit der Kooperation?
        
        
          Maßnahmen für Personalmanager
        
        
          
            LEITFADEN
          
        
        
          Firmengrenzen überwinden – am
        
        
          besten mit interorganisationaler
        
        
          Personalentwicklung.
        
        
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