personalmagazin_2015_09 - page 88

personalmagazin 09/15
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PERSÖNLICH
_BUCHTIPPS
MITARBEITERGESPRÄCHE.
Das jährliche
Mitarbeitergespräch gehört sicher-
lich zu den am meisten verbreiteten
Führungsinstrumenten in deutschen
Unternehmen. Doch in manchen Fäl-
len sind Mitarbeitergespräche für ein
Unternehmen toxisch und können
einer vormals guten Führungskultur
schaden. So kann dort, wo bereits vor
der Einführung eines Mitarbeiterge-
sprächs eine hohe Führungsqualität
vorherrscht, das Vertrauensverhältnis zu den Führungskräf-
ten beschädigt werden. Auch in Unternehmen mit stark au-
tonom arbeitenden Mitarbeitern oder einem hohen Maß an
Agilität mag das starre Konzept nicht mehr greifen. Armin
Trost, Professor an der Hochschule Furtwangen, liefert mit
seinem Buch eine differenzierte Betrachtung des Themas. Er
versucht, Antworten auf folgende Fragen zu geben: Wann ist
welche Form von jährlichem Mitarbeitergespräch sinnvoll?
Wann nicht? Was kann ich mit Mitarbeitergesprächen unter
welchen Umständen und Rahmenbedingungen erreichen? Wo
stößt das Instrument an seine Grenzen? Was sind mögliche
Alternativen?
BEWERTUNG:
Armin Trost greift in seinem Buch wissenschaft-
liche Erkenntnisse zum Thema auf und arbeitet differenziert
heraus, unter welchen Voraussetzungen das klassische Mitar-
beitergespräch welchen Nutzen bringen kann und in welchen
Fällen Alternativen sinnvoller wären. Wer diese Ausführun-
gen liest, wird sicherlich das eigene Verfahren kritisch über-
denken.
(dfu)
Armin Trost: Unter den Erwartungen. 223 Seiten, Wiley-VCH Verlag, Wein-
heim, 2015. 34,99 Euro.
Kritischer Blick auf das Führungsinstrument Nummer eins
SELBSTMARKETING.
Spin-Doktoren sind
ursprünglich Politikberater, deren Ziel
die positive Wahrnehmung ihres Auf-
traggebers und die günstige Aufnahme
seiner Botschaften ist. Aber ihre Metho-
den zur Meinungsbildung können auch
das Image von Personen, die in ganz an-
deren Berufen tätig sind, unterstützen.
Mit seinem Buch will der Kommunikati-
onsberater Mathias Ulmann den Lesern
Ratschläge geben, wie sie selbst Kom-
petenzen und Werkzeuge der Spin-Doktoren erwerben können.
Er erläutert ausführlich, wie die kreative und kombinatorische
Denkweise dieser Berufsgruppe funktioniert und formuliert da-
raus Ratschläge für den beruflichen Alltag – insbesondere auch
im Kontext der zunehmenden Digitalisierung.
BEWERTUNG:
Was können Personalmanager aus diesem Buch
lernen? Sie erhalten Anreize, ihre Welt zu hinterfragen und
Routinen zu durchbrechen. Nicht alle Ausführungen sind neu
und unerwartet. Aber oftmals werden Wahrheiten wie „Mehr
Informationen können das Problem der Komplexität nicht be-
siegen“ im Berufsalltag einfach vergessen.
(dfu)
Mathias Ulmann: Spin it! Denken und überzeugen wie ein Spin-Doktor.
221 Seiten, Frankfurter Allgemeine Buch, Frankfurt/Main, 2015. 19,90
Euro.
IN EIGENER SACHE.
Pünktlich zu den ab
Juli geltenden Änderungen im Bun-
deselterngeld- und Elternzeitgesetz
(BEEG) ist ein neuer Praxiskommentar
dazu in erster Auflage erschienen. Na-
türlich haben die Herausgeber Chris-
toph Tillmanns, Richter am Landesar-
beitsgericht Baden-Württemberg, und
Bernd Mutschler, Richter am Bundes-
sozialgericht, das Mutterschutzgesetz
und das BEEG ins Zentrum gestellt.
Aber auch damit zusammenhängende Vorschriften, wie die
Mutterschutzverordnung, die wichtigsten Regeln aus dem
SGB V, das Aufwendungsausgleichsgesetz sowie die europäi-
schen Richtlinien zum Mutterschutz und Elternurlaub werden
kommentiert. Dabei legen die Autoren – beinahe ausschließ-
lich Arbeits- oder Sozialrichter – Wert darauf, dass der Praxis-
kommentar zu diesem Dauerbrenner-Thema seinem Namen
gerecht wird: Orientierend an der höchstrichterlichen Recht-
sprechung sollen die Hinweise zu neuen, alten oder speziellen
Fragen innerhalb des Themenkomplexes die in der betriebli-
chen Praxis auftretenden Bedürfnisse befriedigen.
(mim)
Christoph Tillmanns, Bernd Mutschler (Hrsg.): Mutterschutzgesetz, Bun-
deselterngeld- und Elternzeitgesetz. 1.019 Seiten, Haufe-Lexware GmbH
& Co. KG, Freiburg, 1. Auflage 2015. 82 Euro.
Routinen durchbrechen und
Selbstmarketing betreiben
Praxiskommentierungen zu
einem Dauerbrenner
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