wirtschaft und weiterbildung 1/2019 - page 15

wirtschaft + weiterbildung
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die Übernahme der Geschäftsführung einer Jugendbetreuungs-
einrichtung vor.
3 Fernstudentin.
Über den Titel „Fernstudentin des Jahres“ durfte sich Schwes­
ter Josephine Ndirika aus Frechen in Nordrhein-Westfalen
freuen. Geboren in einem kleinen Dorf in Nigeria, wächst sie in
armen Verhältnissen auf. Nach der Schulzeit ist es der größte
Wunsch der Nigerianerin, zu studieren. Sie entscheidet sich
darum für ein Studium an der nächstgelegenen Universität,
muss dieses jedoch abbrechen, da ihre Eltern kein Geld für die
Gebühren haben. Kurzentschlossen tritt Ndirika 1987 in den
Orden „Töchter der Göttlichen Liebe“ ein. 1991 landet Schwe-
ster Josephine im Rahmen ihrer Missionstätigkeit in Deutsch-
land, besucht Sprachkurse und arbeitet im Krankenhaus und
später im Altenheim. Ein Stipendium ihres Ordens ermöglicht
es ihr dann mit 47 Jahren, den Traum eines Studiums zu ver-
wirklichen. Sie belegt den Bachelorstudiengang Gesundheits-
ökonomie der Apollon Hochschule. Mit ihrem neuen Wissen
werden ihr schnell große Verantwortungsbereiche übertragen.
4 Fernstudent.
Der Preis für den „Fernstudenten des Jahres“ geht an Thijs
Hendriks aus Duisburg. Auf einem Festival nimmt ein Freund
Thijs Hendriks auf die Schultern. Im Getümmel stürzen beide
zu Boden, Hendriks landet unglücklich und bricht sich das
Genick. Von einer Sekunde auf die andere ist er querschnitts-
gelähmt, rund um die Uhr auf Pflege angewiesen und muss
beatmet werden. Doch der junge Mann gibt sich nicht auf,
kämpft für ein selbstbestimmtes Leben und entwickelt neue
Berufsideen. Da er selbst immer wieder schlechte Erfahrungen
mit Pflegediensten machen muss, wächst in ihm das Vorhaben,
gemeinsam mit einer seiner Pflegerinnen einen eigenen Inten-
siv-Pflegedienst zu gründen und mit diesem die Bedingungen
für Patienten und Mitarbeiter zu verbessern. Da beide für die
Gründung keine Kompetenzen aufweisen, wollen sie ein Stu-
dium aufnehmen. Mit Beharrlichkeit, Ausdauer und Mut meis­
tert Thijs Hendriks unter schwersten Umständen sein Studium
der Gesundheitsökonomie (B.A.) an der Apollon Hochschule
der Gesundheitswirtschaft und ist nun der Gründung eines
Pflegedienstes einen entscheidenden Schritt nähergekommen.
5 Lebenslanges Lernen.
Mit dem Studienpreis für „lebenslanges Lernen“ zeichnet der
Verband kontinuierliche Bildungsbiografien aus. Und die hat
Jutta Schmidt aus Babenhausen (Schwaben) vorzuweisen.
Ihr gelingt es mithilfe von zwei Fernlehrgängen (unter ande-
rem „Erziehungsberatung“ am ILS – Institut für Lernsysteme),
sich im Alter von 61 Jahren noch einmal für eine verantwor-
R
Gruppenfoto mit Preisträgern
(v.l.): In der ersten Reihe:
Prof. Dr. Dirk Ostermayer und
Prof. Dr. Jürgen Deicke, Thijs
Hendriks, Werner Schmidt,
Anja Eigen und Merle Losem,
Janet Baldauf, Jutta Schmidt.
In der zweiten Reihe: Schwe-
ster Josephine Ndirika. In der
dritten Reihe (v.l.): Florian
Kastenmeier, Prof. Dr. Marco
Halber und Verbandspräsi-
dent Mirco Fretter (hinten).
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