WIRTSCHAFT UND WEITERBILDUNG 5/2017 - page 10

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wirtschaft + weiterbildung
05_2017
AGILITÄTSSTUDIE
Weniger Hierarchie
ist mehr Erfolg
Agilität sorgt offenbar nicht
nur für mehr Mitarbeiterzu-
friedenheit, sondern auch
für Geschäftserfolg. Diesen
Zusammenhang legen die
ersten Ergebnisse einer Studie
von Stepstone und Kienbaum
nahe, die sich mit den Organisa-
tionsformen deutscher Unter-
nehmen befasst. Ein Blick auf
die Vorauswertung zeigt auch:
Vier von fünf Fachkräften in
Deutschland möchten in einem
Unternehmen mit flachen Hie-
rarchien arbeiten. Zugleich
wollen sie aber nicht auf Vorga-
ben verzichten, so ein weiteres
Ergebnis. Für die Untersuchung,
deren endgültige Ergebnisse im
Laufe des Frühjahrs veröffent-
licht werden sollen, haben der
Berater und der Personaldienst-
leister insgesamt 12.000 Fach-
und Führungskräfte befragt.
Küchenpsychologen wissen es schon lange:
In sozialen Medien wie Facebook oder
Twitter sind überdurchschnittlich viele
Narzissten unterwegs. In den Online-Netz-
werken, in denen jeder fast alles posten
kann, was er möchte, um sich vor großem
Publikum gut darzustellen, scheinen sich
Menschen mit narzisstischen Zügen beson-
ders wohlzufühlen. Das wohl berühmteste
SOCIAL-MEDIA-STUDIE
Weiterbildner sollten ständig
die Motivation der Lerner im
Blick behalten. Denn diese
unterliegt offenbar extremeren
Schwankungen als bisher
bekannt. Das legen die Ergeb-
nisse einer Studie der Friedrich-
Schiller-Universität Jena (FSU)
nahe, die in der aktuellen
Ausgabe des Fachmagazins
„Learning & Instruction“ veröf-
fentlicht sind. Demnach kann
die Lernermotivation auch im
Zeitraum von anderthalb Stun-
den stark ab- und zunehmen.
Dies stellten die Studienautoren
fest, nachdem ihnen 155 Jenaer
Lehramtsstudenten ein Semes­
So schnell ist die Motivation bei Lehrveranstaltungen weg
LERNSTUDIE
ter lang dreimal innerhalb
90-minütiger Vorlesungen
Momentaufnahmen ihrer Moti-
vation geliefert hatten – per
Smartphone oder Papier. Unter
anderem wollten die Motivati-
onsforscher von den Studenten
wissen, wie kompetent sie sich
jeweils fühlten, ob sie die Sach-
verhalte verstanden, diese als
anstrengend empfanden und
ob sie Spaß daran hatten. Dem-
nach erlebte jeder einzelne Teil-
nehmer während der Vorlesung
Phasen hoher Motivation und
starker Demotivation – und
zwar völlig unabhängig von
den anderen Studenten. Das
Forscher entlarven Netz-Narzissten
Donald Trump.
Der US-Präsident
gilt als berühmter Twitter-Narzisst.
Beispiel ist der derzeitige US-Präsident
Donald Trump, dem etwa der Psychoana-
lytiker Hans-Jürgen Wirth schon früh eine
narzisstische Persönlichkeit diagnostiziert
hat (wir berichteten in Ausgabe 03/2017):
Trumps Twitter-Account (@realdonald-
trump) ist sein wichtigstes Kommunikati-
onstool, weil er den Medien misstraut; wer
ihn dort kritisiert, wird oft umgehend an
den virtuellen Pranger gestellt. Nun haben
zwei echte Psychologen aus Würzburg
und Bamberg untersucht, ob Narzissten
tatsächlich aktiver sind in Social Media als
nicht-narzisstische Persönlichkeiten. Bis-
lang hatten Studien zu diesem Thema nur
widersprüchliche Ergebnisse produziert.
Nach der Auswertung von 57 früheren Stu-
dien konnten die beiden fränkischen Wis-
senschaftler nun aber tatsächlich die Hypo-
these bestätigen. Demnach sind vor allem
sogenannte „großspurige Narzissten“ in
sozialen Netzwerken häufig anzutreffen –
häufiger als sogenannte „verletzliche Nar-
zissten“. Und je mehr Freunde jemand hat
und je häufiger er Bilder von sich hochlädt,
desto wahrscheinlicher ist demnach, dass
es sich um einen Narzissten handelt.
Foto: WDC Photos / Alamy / mauritius-images.com
Fazit der Wissenschaftler lau-
tet: Zwar könnten Weiterbild-
ner ihre Lerner jederzeit verlie-
ren – sie könnten sie aber auch
jederzeit zurückholen. Zudem
empfehlen sie die Methode, die
Lerner kontinuierlich Feedback
geben zu lassen.
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