wirtschaft und weiterbildung 10/2015 - page 12

aktuell
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wirtschaft + weiterbildung
10_2015
Fragezeichen.
Viele
Vetriebler haben
einer Studie zufolge
nur mangelhafte
Produkt- und Kun-
denkenntnisse.
Eine neue Untersuchung wirft
kein gutes Licht auf das E-Lear-
ning in Unternehmen: Laut
dem aktuellen Positionspapier
„Digitales Lernen in Unterneh-
men“, das der Berater KPMG
zusammen mit dem Internati-
onal Institute for Management
Development (IMD), Lausanne,
erstellt hat, nutzt nur gut jedes
WEITERBILDUNG
Noch Defizite beim E-Learning-Einsatz
UNTERNEHMENSKULTUR
VERTRIEBSWEITERBILDUNG
Nur jeder zweite Banker lebt
Unternehmenswerte
Produktkenntnisse: mangelhaft
Unternehmenswerte sind in der Theorie eine schöne
Sache – nur wollen sie auch gelebt werden. Eine Studie
deckt diesbezüglich Nachholbedarf in der Bankenbran-
che auf: Nur jeder zweite Banker verkörpert demnach
die Werte seiner Bank. Dabei gehen die Führungskräfte
nicht gerade mit gutem Beispiel voran: Denn auch nur
rund die Hälfte der befragten Führungskräfte zeigt sich
vom Wertesystem ihres Arbeitgebers überzeugt, so ein
weiteres Ergebnisse der Studie, für das der Change-
Berater Mutaree 283 Teilnehmer aus der Bankenbran-
che befragt hat. Dass die mangelnde Identifizierung mit
den Unternehmenswerten außerhalb der Bank nicht
besonders gut ankommt, können sich offenbar viele
der Befragten schon denken: Nur ein Drittel von ihnen
stimmt voll und ganz der Aussage zu, dass die Unter-
nehmenswerte für ihre Kunden erlebbar sind.
Offenbar bieten die Banken ihren Mitarbeitern bisher
aber nur wenig Anreize, sich die Werte der Organisa-
tion künftig mehr zu Herzen zu nehmen: Nur 20 Pro-
zent der Teilnehmer geben zu Protokoll, dass wertkon-
formes Verhalten in ihrer Bank honoriert werde.
Nur knapp ein Viertel der deut-
schen Industrieunternehmen
verfügt über ein gutes Qua-
lifizierungskonzept für den
Vertrieb. Das hat eine Studie
des Unternehmensberaters
Staufen ergeben, der dafür Ver-
triebsmitarbeiter, -leiter und
Geschäftsführer in 110 deut-
schen Industrieunternehmen
befragt hat. Neben den Quali-
fizierungskonzepten kritisieren
viele der befragten Vertriebs-
mitarbeiter an der Basis auch
das Qualifizierungsniveau bei
ihrem Arbeitgeber: Nur 24 Pro-
zent der operativen Mitarbeiter
empfinden dies als gut oder
sehr gut. Die befragten Ver-
triebsleiter und Geschäftsführer
zeigen sich mit dem Qualifizie-
rungsniveau im Unternehmen
etwas zufriedener, nämlich zu
38 beziehungsweise 39 Pro-
zent. Eine Erklärung für die
Unzufriedenheit der opera-
tiven Mitarbeiter könnte sein,
dass es vielerorts vor allem an
der Qualität von Grundlagen-
trainings mangelt: Laut Stu-
die schulen nur vier von zehn
Unternehmen die Produkt- und
Kundenkenntnisse der Sales-
Mitarbeiter auf gute oder sehr
gute Weise. Ein knappes Viertel
der befragten Mitarbeiter gibt
ihrem Arbeitgeber in puncto
Produkt- und Kundenschu-
lungen hingegen nur eine Vier
oder eine schlechtere Note.
Mag es ihnen auch an forma-
len Personalentwicklungsmaß-
nahmen mangeln – an Selbst-
bewusstsein scheint es einem
Großteil der Befragten nicht
zu fehlen: Denn 60 Prozent
der Verkäufer bewerten ihre
Verkaufs- und Verhandlungs-
techniken dennoch als gut
ausgeprägt. Um die Schulungs-
qualität auf ein ähnlich hohes
Niveau wie das Selbstbewusst-
sein der Verkäufer zu bringen,
sehen die Studienautoren noch
einige To Dos in den Unterneh-
men – vor allem auf der Füh-
rungsebene. Es bringe nichts,
Weiterbildung einfach nur an
einen Dienstleister zu dele-
gieren, sagt Studienleiter Uwe
Vogel, Senior Manager von
Staufen. „Die Qualifizierung
seiner Mitarbeiter ist ureigenste
Aufgabe jedes Vorgesetzten“,
nimmt Vogel die Vetriebschefs
in die Pflicht. Vorgesetzte
sollten sich persönlich vor Ort
des Themas „Weiterbildung“
annehmen, so die Empfehlung
der Autoren.
Foto: Michael Bamberger
fünfte Großunternehmen der-
zeit digitales Lernen häufig
bis sehr häufig. Für die Studie
wurden 76 Manager befragt.
Auch den Transfer des digital
Erlernten bewerten die Studien-
teilnehmer als gering (unter 40
Prozent). Allerdings schätzen
viele der Befragten die globale
Reichweite von E-Learning.
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