HR-Innovationen
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Auch wenn es browserbasierte virtuelle 3D-Welten gibt, ge-
ben heute Server-Client-basierte Architekturen wie der WBS
Learnspace 3D den Ton am Markt an. Verfügbar sind maßge-
schneiderte Kundenlösungen ebenso wie Software-as-a-Ser-
vice-(SaaS)-Angebote. In der SaaS-Variante zahlen die Nutzer
lediglich für die Zeitdauer der Nutzung, beispielsweise in
einer Prepaid-Variante ohne vertragliche Bindung. Technisch
und funktional basiert der Learnspace von WBS auf Tricat
Spaces, einer Plattform für kollaborative, virtuelle 3D-Lern-
und Arbeitswelten.
„Das Schöne amWBS Learnspace 3D ist, dass er für jede Unter-
nehmensgröße und Branche geeignet ist“, erläutert Behrens. „Er
ist nicht nur als Trainingsplattform empfehlenswert, sondern
kann dynamisch über alle Unternehmensbereiche herangezogen
werden und senkt die Unternehmenskosten signifikant – wie
bei uns im eigenen Haus. Beispielsweise haben wir derzeit ein
Projekt, in dem der Learnspace als digitale Raumerweiterung
fungiert, da bei dem Unternehmen aus Platzgründen keine ana-
logen Gebäude mehr gebaut werden können.“
Der am einfachsten messbare Nutzen virtueller Lernumge-
bungen besteht natürlich darin, dass im Vergleich zu Präsenz-
seminaren geringere Kosten anfallen: keine Spesen für Reisen,
kein Hotel, geringere Beeinträchtigung des Tagesgeschäfts. In
der Vergangenheit erwies sich diese Kalkulation aber oft als
Milchmädchenrechnung, weil Onlineseminare der ersten und
zweiten Generation im stillen Kämmerlein wenig brachten.
Der 3D-Effekt soll dies ändern: „Es wird beobachtet, dass in der
virtuellen Präsenz vergleichbare gruppendynamische Prozesse
stattfinden, ebenso wie typisch informelle Handlungen, etwa der
spontane Smalltalk in Pausen“, sagt Behrens. „Damit entstehen
belastbare Optionen, Präsenzveranstaltungen teilweise oder
auch vollständig in Form von gemeinsamer virtueller Präsenz
anzubieten.“
Fit in Data Science
Neben der Lernumgebung werden auch die Inhalte von Trai-
nings immer digitaler: Die Data-Kompetenz zu entwickeln, stellt
eine der größten Herausforderungen für Weiterbildung und
Training in den nächsten Jahren dar. Hier zu neuen Dimen-
sionen aufzubrechen, hat sich die Berliner Stack Fuel GmbH,
Gewinner des HR Innovation Awards 2018 unter den Start-
ups der Kategorie „Training & Learning“, vorgenommen. Mit
interaktiven Onlinetrainings bildet es Mitarbeiter weiter, damit
Unternehmen auf dem Stand der Klasse in Data Analytics und
Data Science bleiben.
Herzstück ist ein browserbasiertes „Data Lab“, eine inter-
aktive Programmierumgebung. Stack Fuel biete „das Beste aus
analogen Präsenzseminaren und Onlinetrainings in einem be-
rufsgleitenden Blended-Learning-Trainingskonzept“, verspricht
Projektmanagerin Heike Gäbler. „In einer interaktiven Trainings-
umgebung erhält der Teilnehmende innerhalb seines Browsers
unmittelbar Zugriff auf eine vollwertige Dateninfrastruktur,
in der die gelernten Inhalte des Onlinetrainingsprogramms in
interaktiven Programmierübungen praktisch umgesetzt werden
und sich sofort Ergebnisse ablesen lassen.“ Die ein- bis vier-
monatigen Weiterbildungen führen von Basisqualifikationen
wie Data Awareness bis zum Data Engineer mit Fokus auf die
Programmiersprache Python.
Auf der Plattform können onlinebasierte Code-Editoren ge-
nutzt werden, um Algorithmen zu lernen und diese mit echten
Datensets innerhalb der Cloud auszuprobieren beziehungs-
weise zu testen. Unternehmen müssen also keine eigene Lern-
umgebung einrichten oder aktualisieren. Die Trainings sind so
konzipiert, dass sie unmittelbar auf der Stack-Fuel-Webseite
laufen.
Stack Fuel hat vor allem Unternehmen aus datenreichen Bran-
chen im Visier, etwa Informations- und Kommunikationstechnik,
Internet of Things, Health, Marketing oder Versicherungs- und
Finanzdienstleister. „Diese Unternehmen müssen sich intensiv
mit neuen Datentechnologien beschäftigen und ihre Mitarbeiter
gezielt bei dem professionellen Umgang mit Daten qualifizieren“,
sagt Gäbler. „Der Fokus liegt im B2B-Markt. Die Zielgruppe um-
fasst somit Konzerne, mittelständische Unternehmen und große
Start-ups, die besonders viele Datenspezialisten beschäftigen
oder künftig benötigen werden.“
Unternehmen sparten Kosten im Vergleich zu ortsgebundenen
Weiterbildungsseminaren, außerdem zahle das Trainingsange-
bot auf das Employer-Branding-Konto ein. „Als messbare Größe
können hier die entfallenden Reisekosten angeführt werden, die
Weiterbildungen bis zu 70 Prozent günstiger machen sowie ent-
fallende Rekrutierungskosten von neuen Fachexperten“, sagt
Gäbler. Kostenersparnis plus Effizienzsteigerung plus Mitarbei-
terorientierung – auch das ist Mehrdimensionalität in der Weiter-
bildung.
„Wie vielfach belegt,
schaffen virtuelle
3D-Veranstaltungen
ein räumliches und
soziales Präsenz
empfinden und sind
auch hinsichtlich On-
demand-Verfügbarkeit
sowie des methodisch-
didaktischen Potenzials
klar überlegen.“
Henning Behrens, Digital Learning Senior
Expert der WBS Akademie