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ORGANISATION
_FIRMENWAGEN
personalmagazin 06/16
E
legant können sie sein, staats-
männisch und repräsentativ.
Oder schlicht und zweckmäßig
bei der Fahrt zum Kundenter-
min, zum Flughafen oder eben auf dem
Weg zumArbeitsplatz. Dienstwagen sind
nach wie vor beliebt und werden es vo-
raussichtlich auch bleiben — auch wenn
die voranschreitende Digitaltechnologie
manche Neuerung mit sich bringt.
In welchen Branchen die Dienstfahr-
zeuge im vergangenen Jahr besonders
hoch im Kurs standen, geht aus dem
„Firmenwagenmonitor“ hervor, den die
Vergütungsdatenbank Gehalt.de jährlich
herausgibt. Für die aktuelle Auswertung
zum Jahr 2015 haben die Gehaltsex-
perten 378.980 Arbeitsverhältnisse in
Deutschland analysiert. Das Ergebnis: In
der Baubranche (25,6 Prozent) und im
Großhandel (24, 9 Prozent) fährt annä-
hernd jeder Vierte einen Firmenwagen.
Auch in der Pharmaindustrie (21,9 Pro-
zent), der Gebrauchsgüterbranche (21,8
Prozent) sowie in der Medizintechnik
(21,3 Prozent) sind Firmenwagen weit
verbreitet — mehr als jeder fünfte Mitar-
beiter bekommt hier einen Dienstwagen
vomArbeitgeber gestellt. Demgegenüber
scheinen Firmenfahrzeuge bei den Kul-
turschaffenden eher unüblich zu sein:
Bei nur 1,7 Prozent der untersuchten An-
stellungsverhältnisse in diesem Bereich
war ein Dienstwagen vorgesehen.
Ob die geringe Verbreitung von Firmen-
wagen im Kulturbereich mit einem nied-
rigen Mobilitätsbedarf der sogenannten
Kopfarbeiter zusammenhängt, geht aus
Von
Benjamin Jeub
(Red.)
der Untersuchung nicht hervor. Spezielle
Arbeitserfordernisse scheinen jedoch of-
fenbar eine gewisse Rolle zu spielen. Der
„Firmenwagenmonitor“ stellt nämlich
ebenfalls fest, dass der Dienstwagen ins-
besondere für die Fachkräfte in Vertrieb
und Verkauf (22,9 Prozent) sowie bei den
Vertriebsleitern (75,5 Prozent) ein weit
verbreitetes Arbeitsmittel bleibt — und
hier gilt es ja bekanntlich, Kunden per-
sönlich und vor Ort zu erreichen.
Geschäftliche Mobilität im Jahr 2025
Wie Berufsgruppen mit hohem Mobi-
litätsbedarf im Jahr 2025 reisen und
ob sich deren Fortbewegungsformen
grundlegend verändern werden, hat
kürzlich eine Studie der Deutschen Bahn
(DB) untersucht: Mit zwei aufeinander-
folgenden Onlinebefragungen unter Mo-
bilitätsexperten aus der Wissenschaft
sowie aus Unternehmen der Größen von
bis zu 500 und mehr als 10.000 Mitar-
beitern richtete das Verkehrsunterneh-
men den Blick auf die Fortentwicklung
der geschäftlichen Mobilität. Der Fokus
der Untersuchung lag dabei vor allem
auf infrastrukturellen Veränderungen,
Nachhaltigkeitsaspekten sowie dem
technologischen Fortschritt im Zuge der
Digitalisierung.
Als Vergleichspunkt für die kommen-
den Entwicklungen hat jedoch auch die
DB zunächst einmal den Status quo der
geschäftlichen Fortbewegungsformen
festgestellt: Als derzeit beliebtestes
Verkehrsmittel für dienstliche Reisen
innerhalb Deutschlands nannten die
Studienteilnehmer mehrheitlich den
Firmenwagen (87 Prozent) und die Bahn
Dienstwagen heute und morgen
ÜBERBLICK.
Studien zeigen, dass der Firmenwagen weiterhin bedeutsam bleibt — über
den Status quo, die Zukunftsaussichten und ein neues elektronisches Hilfsmittel.
© MARKUS LANGER OBERTHARDING / CORBIS
RECHNER
Der Rechner in der Personalmagazin-App
ermittelt den geldwerten Vorteil für die
private Dienstwagennutzung. Ein-Prozent-
Regelung und Fahrtenbuch-Methode
können somit sowohl lohnsteuer- als auch
sozialversicherungsrechtlich verglichen
werden. Der Rechner umfasst den aktuellen
Lohnsteuertarif und berechnet die Lohn-
steuer für zurückliegende Jahre bis 2003.