personalmagazin Kanzleien spezial 4/2015 - page 45

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KANZLEIEN
_BIS ZU 20 ARBEITSRECHTLER
spezial Kanzleien im Arbeitsrecht 2015
Welche Mandantenstruktur haben Sie?
Ralf-Dietrich Tiesler:
Bei Menold Bezler steht
der Mittelstand im Mittelpunkt. Wir kennen
seine Herausforderungen und identifizieren
uns mit seinen Zielen. Die häufig inhaberge­
führten Unternehmen schätzen unsere prag­
matische und effiziente Beratung mit klaren
Handlungsempfehlungen. Da wir unseren
Sitz in Stuttgart haben, bilden Unternehmen
im Südwesten Deutschlands einen besonde­
ren Schwerpunkt. Wir sind indes bundesweit
aktiv und mit Unterstützung unseres inter­
nationalen Netzwerks begleiten wir unsere
Mandanten auch bei grenzüberschreitenden
Projekten.
Körperschaften und Unternehmen der öffent­
lichen Hand sowie Einrichtungen in kirchlicher
Trägerschaft suchen ebenfalls unseren ar­
beitsrechtlichen Rat. Hier sind insbesondere
Energieversorger, Abfallwirtschaft, Verkehrs­
unternehmen und Träger von Krankenhäusern
und Gesundheitseinrichtungen zu nennen.
Nicht zuletzt beraten und vertreten wir Füh­
rungskräfte bei der Begründung, inhaltlichen
Ausgestaltung und Beendigung ihrer Dienst­
verträge sowie in Haftungsfällen.
Wo liegen bei Ihnen die inhaltlichen
Schwerpunkte in der arbeitsrechtlichen
Beratung?
Tiesler:
Unser Team deckt die gesamte
Bandbreite des Kollektiv- und Individualar­
beitsrechts sowie des hiermit verzahnten So­
zialversicherungsrechts ab. Die Planung und
Umsetzung von Restrukturierungen, die damit
einhergehenden Beratungen und Verhandlun­
gen mit Betriebsräten und Gewerkschaften,
die Ausgestaltung eines Interessenausgleichs
und Sozialplans sowie ggf. die Einschaltung
einer Transfergesellschaft bilden nach wie vor
einen Schwerpunkt unserer Tätigkeit. Zudem
hat sich die Kanzlei in den letzten Monaten
auf dem Gebiet der Sanierungs- und Insol­
venzberatung deutlich verstärkt. Bei Unter­
nehmenskäufen arbeiten wir fachübergrei­
fend mit unseren Kollegen aus dem Bereich
Gesellschaftsrecht/M&A zusammen. Die Per­
sonalverantwortlichen in den Unternehmen
unterstützen wir dauerhaft bei strategischen
Themen und der Lösung aktueller Probleme
im Tagesgeschäft. Dabei sind in letzter Zeit der
Einsatz von Fremdpersonal, der Beschäftigten­
datenschutz (insbesondere bei konzernweiten
Einführungen von Personaldatenbanken) und
natürlich der neue gesetzliche Mindestlohn in
den Vordergrund getreten. Vergabeverfahren
für die öffentliche Hand werfen zunehmend
komplizierte Fragen des Betriebsübergangs
und der Tariftreue auf. Führungskräfte sind
mit einer verschärften persönlichen Haftung
konfrontiert. Die anhaltende Niedrigzinsphase
wird massive Auswirkungen auf Systeme der
betrieblichen Altersversorgung haben.
Was sind hierbei die arbeitsrechtlichen He-
rausforderungen?
Tiesler:
Die besondere arbeitsrechtliche Exper­
tise ist die Grundlage unserer Tätigkeit, aber
kein Selbstzweck. An oberster Stelle steht das
unternehmerische Ziel unseres Mandanten.
Gemeinsam entwickeln wir praxisgerechte
Lösungen. Darum ist es uns so wichtig, das Un­
ternehmen, seine betrieblichen Strukturen und
die handelnden Personen genau zu kennen.
Langfristige Mandatsbeziehungen ermög­
lichen eine optimale – auch proaktive – Be­
Interview
mit Ralf-Dietrich Tiesler, Partner, Stuttgart
Ralf-Dietrich Tiesler
ratung. In Verhandlungen mit Arbeitnehmer­
vertretern ist neben Durchsetzungskraft auch
Fingerspitzengefühl gefragt und die Fähigkeit,
ein wechselseitiges Vertrauen aufzubauen.
Geschäftsführung und Betriebsrat müssen ja
dauerhaft miteinander zurechtkommen. Der
Anwalt muss Teamplayer sein, sowohl inner­
halb der eigenen Kanzlei bei fachübergreifen­
den Projekten als auch in der Zusammenarbeit
mit den HR-Verantwortlichen des Mandanten.
Schließlich ist und bleibt das Arbeitsrecht
ein besonders dynamisches Gebiet. Es ent­
wickelt sich auf europäischer und nationaler
Ebene rasant weiter. Hinzu kommen außer­
rechtliche Einflüsse wie zum Beispiel Social
Media, länderübergreifende Matrix-Strukturen
in Konzernen und Herausforderungen des de­
mographischen Wandels. Wir helfen unseren
Mandanten, auf Ballhöhe zu bleiben.
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