Immobilienwirtschaft 4/2017 - page 66

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PERSONAL & KARRIERE
I
FACILITY MANAGEMENT
mit Firmen anderer Branchen, die ähn-
liche Qualifikationsprofile suchen. In die-
sem Wettbewerb um die besten Talente
gelingt es den FM-Betrieben noch nicht
immer, sich durchschlagend zu profilie-
ren. Denn die anspruchsvolle Aufgaben-
vielfalt ist meist noch zu wenig bekannt
und besitzt häufig noch nicht das ihr ge-
bührende Image.
KEINE DUALE AUSBILDUNG VORHANDEN
In den zurückliegenden 20 Jahren ist in
Deutschland eine flächendeckende FM-
Bildungslandschaft gewachsen, die sich
entlang der Bildungspyramide des Deut-
schen Verbands für Facility Management
e.V. (Gefma) beschreiben lässt (siehe Gra-
fik). Für die akademische Ausbildung von
FacilityManagern sowie für dieWeiterbil-
dung zum Fachwirt und als Servicekraft
gibt es detaillierte Ausbildungsrichtlinien.
16Hochschulen lehren und forschen in 20
Bachelor-, Master- und Zertifikatsstudi-
engängen auf dieser Grundlage. Bei einer
Reihe von privaten Bildungsträgern (der-
zeit fünf) sind bereits mehr als 4.000 Lehr-
gangsteilnehmer zu Fachwirten und Ser-
vicekräften weitergebildet worden. Eine
für die Branche ebenso wichtige duale Be-
W
esentliche Faktoren des starken Be-
darfs an hoch qualifizierten Mitar-
beitern liegen in der quantitativen
und qualitativen Dynamik der FM-Bran-
che. So weisen die 25 führenden Facility-
Service-Unternehmen in Deutschland
quantitativ mit durchschnittlich plus
acht Prozent im Geschäftsjahr 2015 das
größte Umsatzwachstum seit 2009 auf
(Lünendonk-Liste 2016). In qualitativer
Hinsicht befindet sich die Branche wei-
terhin im Prozess der fortschreitenden
Professionalisierung. Auf Nachhaltigkeit
ausgerichtete Bewirtschaftung, effizienter
Ressourceneinsatz und strategisches Ener-
giemanagement sind wichtige Treiber der
Entwicklung. Aber auch Innovationen
im Umfeld von Digitalisierung, Automa-
tisierung und Servicerobotik stellen die
Branche vor neueHerausforderungen und
werden sie mittelfristig verändern.
Die somit steigende Nachfrage nach
qualifizierten Mitarbeitern mit über-
greifenden Kompetenzen, insbesondere
in Technik, IT und Ökonomie, betrifft
alle Verantwortungsebenen, vom strate-
gischen Management über die Objektlei-
tung bis zu den ausführenden Services.
Hierbei konkurrieren FM-Unternehmen
Mangelnde Attraktivität:
Kreative Wege einer technischen Branche
Die Knappheit an Fach- und
Führungskräften betrifft auch
das Facility Management
(FM). Im Wettbewerb um die
besten Talente gelingt es den
FM-Betrieben noch nicht im-
mer, sich zu profilieren. Doch
inzwischen gibt es zahlreiche
Maßnahmen, die darauf ab-
zielen, junge Menschen, aber
auch erfahrene Berufstätige
für FM zu gewinnen.
Normative Ebene
FM-Einbindung
Investor/
Vorstand
Strategische Ebene
FM-Leitung/ FM-Consulting
Liegenschafts- und
Immobilienmanagement
FM-Studiengänge
(GEFMA 610)
FM-Zertifikatsstudiengänge
(GEFMA 616)
Operative Ebene
Objektmanager
Objektmanagement
Fachwirt FM
(GEFMA 620)
Zuarbeitende Ebene
Gruppenleiter
Dienstleistungsmanagement
Servicekraft FM
(GEFMA 630)
Ausführende Ebene
Technische Leistungen im Zusammenhang
mit der Gesamtheit der Facility Services
Geplant:
Ausbildungsberuf im Facility Management
Arbeitstitel
N.N.
ÜBERSICHT
GEFMA-BILDUNGSPYRAMIDE
Quelle: Gefma e.V.
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