8 SZENE
Markt & Politik
NIEDRIGZINS
Mietmarkt profitiert,
Bausparkassen leiden
Von der Niedrigzinsphase profitiert der
Mietmarkt: Das geht aus den vierteljährlich
erscheinenden Zahlen des Fidelity Internati-
onal European Income Risk Monitor hervor.
Während Sorgen am Mietmarkt die Insol-
venzquote in Europa zwischen Ende 2007 und
Anfang 2009 von 1,7 Prozent auf drei Prozent
nach oben schnellen ließen, ist die Zahl seit
2013 rückläufig. Schlecht sind die seit Langem
niedrigen Zinsen indes für die Bausparkassen.
LBS Südwest rechnet für 2016mit einemBrut-
to-Neugeschäft von nur etwa 9,5 Milliarden
Euro. Das sind knapp zehn Prozent weniger
als im Vorjahr. Schwäbisch Hall erwartet ei-
nen Rückgang um fünf auf 30Milliarden Euro
im Neugeschäft 2016.
Grafik: Immobilienwirtschaft; Quelle: Institut der deutschen Wirtschaft Köln
MÜNCHEN
522
615
KIEL
331
364
HAMBURG
422
466
BREMEN
360
400
OSNABRÜCK
317
338
FRANKFURT
473
517
KÖLN
419
462
HEIDELBERG
445
469
BONN
427
458
STUTTGART
425
488
BERLIN
333
407
LEIPZIG
289
316
JENA
351
380
BOCHUM
317
338
IMMOBILIENWIRTSCHAFT
Bündnis für bezahlbares
Wohnen und Bauen geplatzt
Das Bündnis für bezahlbares Wohnen und
Bauen liegt erst einmal auf Eis: Die großen
Immobilienverbände sehen vorerst keine
Grundlage mehr für eine vertrauensvolle
Zusammenarbeit mit der Regierung. Hin-
tergrund ist der von der Bundesregierung
beschlossene Klimaschutzplan 2050. Baumi-
nisterin Barbara Hendricks hatte zum Ärger
der Immobilienwirtschaft noch kurzfristig
die Verschärfung der Einsparziele im Gebäu-
desektor um acht Millionen Tonnen CO
2
bis
zum Jahr 2030 veranlasst. Anfang Novem-
ber war der Klimaschutzplan 2050 zunächst
gescheitert, die Immobilienbranche hatte in
dieser Verzögerung eine Chance gesehen,
dass der Entwurf noch einmal im Sinne der
Wohnungswirtschaft überarbeitet werden
würde. Die Verbände wollen nun bis Ende
Januar 2017 mit den Fachministerien klären,
ob noch ein gemeinsamer Weg beim Thema
Klimaschutz gefunden werden kann.
Studentenwohnungen
*
in Deutschland
Für Studierende ist Wohnen in den vergangenen fünf Jahren bundes-
weit teurer geworden. Das zeigt der neue Studentenwohnpreisindex
des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) und der Deutschen
Real Estate Funds (DREF) in Kooperation mit ImmobilienScout24.
In München und Frankfurt zahlen Studierende für eine Wohnung am
meisten. Beim Preisanstieg liegt Berlin mit knapp 30 Prozent vorne –
weil viele jüngere Menschen in die Stadt ziehen. Zwischen 2012 und
2014 wuchs die Zahl der Single-Haushalte mit Bewohnern im Alter
von 18 bis 29 Jahren um fünf Prozent.
*Studentische Musterwohnung: 30 Quadratmeter mit Einbauküche, nicht möbliert,
Baujahr 1995, 1,5 Kilometer Entfernung zur Uni, inklusive Nebenkosten von 72,50 Euro
1. Halbjahr
2016
1. Halbjahr
2010