STÄDTEBAU UND STADTENTWICKLUNG
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3|2019
Wohnungen. Ferner wurden 128 Tiefgaragen-
stellplätze errichtet. Der denkmalgeschützte
Park wurde dabei erhalten. Sieben der Gebäu-
de sind im April 2018 an ihre Mieter übergeben
worden, bis Sommer 2018 wurden auch die
restlichen Gebäude bezogen. Die 72 geförder-
ten Wohnungen werden für 5,65 bzw. 7 €/m
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an-
geboten, die frei finanzierten Einheiten werden
für Nettokaltmieten zwischen 9,50 und 11 €/m
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vermietet.
Die Neubauten nach den Plänen der Arge Anschar-
Architektenmit den Kieler Büros BSP Architekten
BDA sowie Schnittger Architekten und Partner
sollten sich harmonisch in die historische Bau-
substanz einfügen und auch zu den umliegenden
Gebäuden passen. Deshalb haben die Architekten
sie optisch ähnlich gehalten: roter Glückstädter
Klinker, klare Linien, dezente Details und ma-
ximal vier Geschosse. Dazu ein hoher baulicher
und energetischer Standard mit Aufzügen und
Fußbodenheizung, Balkonen oder Terrassen.
Alle Wohnungen sind barrierearm, einige wur-
den explizit für Menschen mit Einschränkungen
gestaltet. Vermieter einer Wohnung ist diejenige
Genossenschaft, die Eigentümerin des jeweiligen
Wohngebäudes ist. Die Grundrisse reichen von
der kleinen Wohnung mit 37 m
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für den Single-
Haushalt bis zu großen Wohnungen mit bis zu
124 m
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für Familien oder WGs.
Gemeinwesenbezogene Projektbestandteile
Mit dem Kindergarten des gemeinnützigen Kin-
der- und Jugendhilfe-Verbund Kiel, einem Café
oder Restaurant, das in das ehemalige Kesselhaus
(Haus 15) einziehen soll, sowie den Aktivitäten
der Kreativwirtschaft wird ein äußerst vielfältiges
Quartier imNorden Kiels entstehen. „Das Neubau-
projekt ist eigentlich auch ein soziales Projekt“,
sagt Dr. Ulrik Schlenz, Vorstand der wankendorfer.
„Hier leben nicht nur Mieter mit unterschiedlichen
Einkommen zusammen, sondern auch in einem
Quartier mit Künstlern, Kindern, Studenten und
Menschen mit Behinderungen.“ Ein Neubau der
wankendorfer mit 16 Wohnungen wurde imMärz
2018 komplett an die Stiftung Drachensee für eine
Behindertenwohngruppe vermietet. In einem
Oben: Im Stadtteil Kiel-Wik entstand auf dem Gelände
des ehemaligen Marine- und Garnisonslazaretts ein
kleines Wohnquartier, hier von links die Häuser G6, G3
und G2 der wankendorfer sowie Haus G 1 der GWU
Links: Grundriss des WOGE-Neubaus Haus F mit
seinem besonderen Treppenhaus. 28 barrierearme,
teilweise mit Assistenzsystemen ausgestattete 2-
bis 4-Zimmer-Wohnungen wurden hier realisiert,
12 davon mit Mitteln des 1. und 2. Förderweges
Übersicht über das Gelände des Anscharparks
Quelle: BSP Architekten BDA
Quelle: BSP Architekten BDA; Visualisierung: Michael Ziercke, Kiel