Die Wohnungswirtschaft 7/2018 - page 37

was die STÄWOG da geleistet hat: Kurz hinterein-
ander ist die städtischeWohnungsbaugesellschaft
von Bremerhaven für ihr auf den Namen Living
Streets getauftes Projekt mit dem Deutschen
Bauherrenpreis (Kategorie „Revitalisierung von
Wohnsiedlungen“) und demBremer Wohnbaupreis
ausgezeichnet worden.
Der Name „Living Streets“ bezieht sich auf ein
zentrales Element der Umgestaltung, nämlich die
verglasten Laubengänge. Diesen Begriff verwen-
det STÄWOG-Geschäftsführer Sieghard Lückehe
eigentlich nicht so gerne, da Laubengänge sei-
ner Ansicht nach sozial stigmatisiert und zudem
im rauhen Nordseeklima bauphysikalisch nicht
unproblematisch sind. Um letzteres Problem zu
lösen, entschieden sich die Planer um STÄWOG-
Chefarchitekt Hans-Joachim Ewert dafür, die Er-
schließungsgänge zu verglasen und so vor Wind
und Wetter zu schützen. Außerdem rückte Ewert
die Laubengänge von der Fassade ab, sodass zwi-
schen Fassade und äußerer Erschließung ein Zwi-
schenraum entstand.
Laubengänge werden zum Treffpunkt
Und warum nun Living Streets, also Wohnstra-
ßen? Weil die Laubengänge dazu beitragen, ein
Gemeinschaftsgefühl zu entwickeln. „Die Bewoh-
ner können in Puschen zu ihren Nachbarn gehen“,
formuliert es Architekt Ewert. Außerdem sind die
Laubengänge so breit, dass sie genügend Platz
für Blumentöpfe und Sitzgelegenheiten bieten.
Damit haben sie nicht nur eine Erschließungs-
funktion, sondern werden zum Treffpunkt für die
Hausgemeinschaft, die mehrheitlich aus älteren
Personen besteht. „Es ist“, sagt Geschäftsführer
Lückehe, „ein halböffentlicher Raum für dieMieter
entstanden.“
Links und unten: Einen unscheinbaren Schlichtbau aus
den 1950er Jahren verwandelte die STÄWOG in eine
attraktive Wohnanlage mit zeitgemäßem Komfort
Quelle: STÄWOG, Foto: Heiko Sandelmann
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