Die Wohnungswirtschaft 5/2018 - page 52

ENERGIE UND TECHNIK
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5|2018
Heizmanagement im Smart Home
Eine digitalisierte Heizung kann rund 10% Heizkosten sparen
Die Höhe der Energiekosten wird für die Wohnungswirtschaft immer bedeutender. Zwar kommen dafür
nach wie vor die Mieter auf, allerdings ist das energetisch optimierte Bauen nicht nur eine politische
Vorgabe, sondern auch ein Vermarktungsargument. Stehen Neubau- oder Sanierungsprojekte an, sollte
eine Digitalisierung des Heizsystems miteingeplant werden, denn zu den Vorteilen gehört nicht nur die
Kosteneinsparung.
Eine digital eingebundene Heizung spart Zeit und
Geld. Allein die finanziellen Einsparpotenziale
sind beträchtlich und liegen nach Expertenmei-
nungen bei bis zu 10%. Die staatliche Energie-
agentur dena schätzt die Potenziale je nach
ergriffener Maßnahme bzw. den eingesetzten
technischen Komponenten unterschiedlich ein
(siehe nebenstehende Tabelle).
Doch wie kann man in der Wohnungswirtschaft
Heizungssysteme digital einbinden, sodass
Aufwand und Nutzen in der Balance bleiben?
Eine einfache Möglichkeit bietet der Leipziger
Softwareanbieter Eigenheim Manager. Mieter
müssten dafür die Zählerstände, die nur in ihrer
Wohnung verfügbar sind, mit Hilfe der kostenfrei
verfügbaren App pixelio abfotografieren. ImHin-
tergrund werden diese Daten digital verarbeitet
und an den Verwalter gemeldet.
Digitale Thermostate –
einfach zu installieren
Ebenfalls mit wenig Aufwand lassen sich digitale
Thermostate an allen Heizkörpern installieren.
Mieter können hier per Touchscreen oder Be-
dienfeld Wunschtemperaturen und Zeiten ein-
geben, aber auch Abwesenheiten einstellen,
etwa aufgrund von Urlaub oder während der
Arbeitszeit.
Dieser Wechsel lässt sich auch ohne handwerkli-
che Kenntnisse bewerkstelligen, entweder durch
den Hausmeister oder bei entsprechender Anlei-
tung die Mieter selbst. Dabei wird das mechani-
sche Ventil einfach abgezogen und das digitale
etwa mittels Klickverschluss aufgesetzt. Ob alles
richtig gemacht wurde, zeigt dann das Thermo-
stat selbst an. Bei beiden Systemen können die
Daten auch für Empfehlungen an die Bewohner
genutzt werden. Denn die Verbrauchsdaten las-
sen sich mit durchschnittlichen Verbräuchen je
Wohnungstyp und Bewohneranzahl gut verglei-
Frank Urbansky
freier Journalist
Leipzig
EINSPARPOTENZIAL IN PROZENT
Maßnahme
Neubau
Altbau
Heizkurveneinstellung
(selbstadaptierend)
1,5 bis 8
Präsenzkontrolle
2,5
4
Wetterprognose
1
3
Vereinfachung hydraulischer Abgleich
2
3
Visualisierung der Verbrauchsdaten
2 bis 10
Digitalisiertes Heizsystem in der Wohnungswirtschaft
Quelle: Pro Shape / von Plötz
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