NEUBAU UND SANIERUNG
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des Mauerwerks und sorgt damit für einen guten
Haftverbund zwischen Mauerwerk und Gipsputz.
„Wir haben uns für diesen Gipsputz entschieden,
weil er die Fähigkeit des Ziegels unterstützt,
Feuchtigkeit aufzunehmen, zu speichern und
zeitversetzt wieder abzugeben“, erklärt Torsten
Klimke. Weiterer Vorteil: Mit dem gleichen pH-
Wert und derselben Wärmeleitfähigkeit wie die
menschliche Haut ist Gips die ideale Oberfläche
für alle Innenwände.
Da der Gipsputz in der Massower Straße maschi-
nell aufgebracht wurde, erzielten die Verarbei-
ter eine hohe Flächenleistung. Der mineralische
Putz kann durch den speziellen Kornaufbau zü-
gig abgezogen, geglättet und gefilzt werden.
Da die Verarbeitungszeit nur drei Stunden be-
trägt, wurde ein schneller Baufortschritt erzielt.
Angesichts allgemeinen Kostendrucks auf den
Baustellen schlagen Tempo und Effizienz positiv
zu Buche.
Wichtig ist, dass das Material ein idealer Unter-
grund für alle gängigen Schlussbeschichtungen
der Innenwände ist. Das schafft Sicherheit, auch
wenn die Bewohner später individuelle Lösungen
bei der Wandgestaltung suchen.
Selbstreinigende Fassade
Der durchgängig mineralische Aufbau der Au-
ßenwand mit Ziegeln und dickschichtigem
Außenputz sowie der Verzicht auf ein Wärme-
dämmverbundsystem an der Fassade sorgen für
geringe Wartungskosten. Ein wesentlicher Grund
dafür ist, dass die Front frei von Algen und Pilzen
bleibt. Dafür sorgt die bauphysikalische Wider-
standsfähigkeit der Oberfläche, die durch eine
diffusionsoffene Fassadenfarbe (Autol von der
Firma Knauf) mit Selbstreinigungseffekt zusätz-
lich geschützt wird.
Im Gegensatz zum Innenbereich wurden die
Arbeiten an der Fassade durchgängig manuell
ausgeführt. Während an den Giebeln des 6-Ge-
schossers weitgehend synchrones Arbeiten mög-
lich war, mussten an den Längsfronten Vor- und
Rücksprünge der Treppenhäuser genau beachtet
werden.
Wohnungen bereits vor Fertigstellung
vergeben
Torsten Klimke ist sehr zufrieden mit dem Pro-
jekt: „Mit dem Neubau in der Massower Straße
untermauern wir, dass zukunftsweisende Kon-
zepte umsetzbar sind. Und zwar wohngesund,
nachhaltig, mit ausdifferenziertem Wohnraum
und sozialverträglichen Mieten.“
Sein Kollege Torsten Eckel, kaufmännischer Vor-
stand, hatte dabei immer die Wirtschaftlichkeit
im Blick. Baukosten von weniger als 2.000 €/m
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ermöglichen es, die Wohnungen zu Nettokalt-
mieten von unter 8,80 €/m
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anzubieten. Torsten
Eckel: „Angesichts der Qualität der Baustoffe
und ihrer Verarbeitung ist das ein sehr günsti-
ger Mietpreis.“ Der Erfolg gibt ihm Recht: Die
Genossenschaft konnte alle Wohnungen in der
Massower Straße bereits vor Fertigstellung des
Gebäudes vergeben.
Weitere Informationen:
d
Neubau und Sanierung
Energie und Technik
Rechtssprechung
Haufe Gruppe
Markt undManagement
Stadtbauund Stadtentwicklung
Ein wohngesundes Raumklima war der Genossenschaft sehr wichtig. Zudem ist
der Putzgrund für alle gängigen Schlussbeschichtungen der Innenwände geeignet –
eine nachhaltig wirtschaftliche Lösung
Quelle: Knauf/Stephan Klon
Bauherr/Investor
Wohnungsbaugenossenschaft Solidarität eG, Berlin,
Planungsbüro
Babest Baubetreuungs-und Stadtplanungsgesellschaft mbH, Berlin,
Bauzeit
März 2016 – August 2017
Investitionsvolumen
8,4 Mio. €
Konstruktion
Massivbauweise, sechs Geschosse, Stahlbeton-Filigran-Decken,
Bruttogeschossfläche 6.690m
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Effizienzhausstandard
Energieeffizienzklasse A, KfW-70-Standard, Jahresprimärenergie-
bedarf 31,7 kWh/m
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a
Haustechnik
Fernwärmeanschluss für Warmwasser und Heizung, Plattenheizkör-
per, mechanische Abluftanlage mit Zuluftelementen in den Fenstern
BAUTAFEL