DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 11/2017 - page 54

ENERGIE UND TECHNIK
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11|2017
novativen Trinkwarmwasserbereitung über einen
Durchlaufspeicher werden hohe Deckungsanteile
der Wärmepumpe an der Warmwasserbereitung
erreicht. Umdie EnEV-Anforderungen zu erfüllen,
muss hier die Hülle energetisch um 15% besser
sein als beim EnEV-Referenzgebäude. Auch hier
sorgen dezentrale Lüfter ohneWärmerückgewin-
nung für die Erfüllung der Mindestanforderungen
an die Lüftung.
Die Kernfakten zusammengefasst:
• Investitionskosten ggü. Referenzgebäude:
71.500 €
• Förderung (MAP): 2.000 €
• Investitionskosten abzgl. Förderung: 69.500 €
• Jahresprimärenergiebedarf: 43,37 kWh/m
2
a
Erneuerbare-Energien-Lösung 3: Plus-Lösungmit
dezentraler Lüftung mit Wärmerückgewinnung
Heizung und zentraleWarmwasserbereitung über-
nimmt eine Luft-Wasser-Wärmepumpenanlage, es
gibt keine Solarthermieanlage. Die Gebäudehülle
wird um 10% besser ausgeführt als im Referenz-
gebäude. Statt der dezentralen Lüfter ohne Wär-
merückgewinnung kommen dezentrale Lüftungs-
geräte zumEinsatz, diemit Wärmerückgewinnung
ausgestattet sind – sog. Push-Pull-Lüfter.
Die Kernfakten zusammengefasst:
• Investitionskosten ggü. Referenzgebäude:
86.500 €
• Förderung (MAP): 2.000 €
• Investitionskosten abzgl. Förderung: 84.500 €
• Jahresprimärenergiebedarf: 32,13 kWh/m
2
a
Erneuerbare-Energien-Lösung4: Premium-Lösung
KfW 55
Wärmeerzeuger ist wie in der Lösung zuvor eine
Luft-Wasser-Wärmepumpenanlage, es gibt keine
Solarthermieanlage. Die Gebäudehülle wird um
30% besser ausgeführt als im Referenzgebäude.
Auch hier kommen die dezentralen Lüftungsge-
räte mit Wärmerückgewinnung, die Push-Pull-
Lüfter, zum Einsatz. Die Wärmeübergabe für
Heizung und Warmwasservorerwärmung erfolgt
über Wohnungsstationen mit integriertem elek-
trischem Nacherwärmer für höhere Trinkwarm-
wassertemperaturen – so können relativ niedrige
Systemtemperaturen und gleichzeitig die Vorteile
einer dezentralen Warmwasserbereitung genutzt
werden.
Dank der guten Effizienzwerte durchWärmepum-
pe und Lüftung mit Wärmerückgewinnung sowie
der verbesserten Gebäudehülle wird der KfW-
55-Standard erreicht – dann sind bis zu 5.000 €
Förderung pro Wohneinheit als Tilgungszuschuss
der KfW möglich. Achtung: Neben dem entspre-
chend niedrigen Jahresprimärenergiebedarf
(maximal 55% des Referenzgebäudewertes) er-
fordert die KfW-55-Einstufung gleichzeitig einen
Transmissionswärmeverlust vonmaximal 70%des
Wertes des Referenzgebäudes.
Großwärmepumpen kommen als Heizungsanlagen auch bei großen Gebäuden zum Einsatz – hier zwei
Luft-Wasser-Wärmepumpen, die in Ludwigsfelde einen Komplex aus fünf Mehrfamilienhäusern mit
insgesamt 44 Wohneinheiten mit Wärme versorgen
In Soest versorgt eine
Luft-Wasser-Wärme-
pumpe ein Gebäude mit
neun Wohneinheiten mit
Wärme
1...,44,45,46,47,48,49,50,51,52,53 55,56,57,58,59,60,61,62,63,64,...84
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