STÄDTEBAU UND STADTENTWICKLUNG
10
9|2017
Erstes HID in Hamburg
Alle an einem Strang
In der Hamburger Großsiedlung Steilshoop engagieren sich viele für ein besseres Zusammenleben
und eine höhere Wohn- und Lebensqualität. Mit Erfolg: Die als Problemviertel verschriene
Siedlung stabilisiert sich.
Wer Steilshoop sagt, meint eigentlich die Groß-
wohnsiedlung Neu-Steilshoop, die im nördlichen
Hamburger Bezirk Wandsbek liegt. Ab 1969 ist
sie als eine der letzten deutschen großen Wohn-
siedlungen der Nachkriegszeit auf dem Gelände
ehemaliger Schrebergärten entstanden – geför-
derter Wohnraum für das noch immer vom Krieg
geschundene Hamburg. Heute wohnen hier
18.000 Menschen.
Oberbaudirektor Werner Hebebrand und seine
Sozialraumplaner hatten sich viele Gedanken ge-
macht, wie man die klassischen Großsiedlungs-
Fehler vermeiden und ein intaktes Gemeinwesen
schaffen könne. „Urbanität durch Dichte“ war der
damalige Leitsatz der Stadtplaner. Statt unifor-
mer Hochhaustürme planten sie 22 Karrees – vier
Stockwerke hoch in den äußeren Ringen, acht bis
zwölf imZentrum – ruhig, mit grünen Innenhöfen
und breiten Fußwegen, Einkaufzentrum, Pavillons,
Kiosken. Mit den Spielplätzen in den Innenhöfen
und den verkehrsberuhigten Straßenringen, alle
nach bildenden Künstlern benannt, wurden da-
mals städtebauliche Maßstäbe gesetzt. Dennoch
Zweiter Frühling für den
Stadtteil Steilshoop
Quelle alle Fotos: Vonovia/Paula Markert
Sabine Richter
freie Journalistin
Hamburg