DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 1/2017 - page 36

NEUBAU UND SANIERUNG
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den schließlich die erforderlichen Laufmeter und
Kubikmeter Bauholz errechnet.
Datenbank-Pflege als Basis
Zur Ermittlung dieser Informationen dient der in-
dividuelle Content, den ein Unternehmen, ebenso
wie die Matchkey-Liste, selbst erstellt und bei
Bedarf erweitert. Der Content beinhaltet Bauteile
mit Leistungspositionen und Formeln. „Damit
der gesamte Prozess auf Knopfdruck funktioniert
und am Ende jeder meiner Mitarbeiter – auch
ohne ingenieurtechnischen Hintergrund – in der
Lage ist, ein LV zu generieren, ist es wichtig, die
Matchkey-Liste sowie den Content stets gut zu
pflegen. Jedes neue Bauteil, das wir verwenden,
wird daher in unserem Unternehmen umgehend
in der Matchkey-Liste sowie im Ausstattungs-
katalog der Software angelegt, sodass die Da-
ten unmittelbar zur Verfügung stehen“, erklärt
Markus Wild.
Die Zeitersparnis bei dieser Methode ist enorm,
denn das Team kommt mit groben Zeichnungen
ohne entsprechende Detaillierung sehr schnell
zum gewünschten Ergebnis, nämlich dem ferti-
gen Leistungsverzeichnis. „Alle Leistungspositi-
onen stehen im System fest“, führt Wild weiter
aus. „Und dank der Variablen können wir die
Planung wie gewünscht verfeinern.“
Mit grober Skizze zum Volumen
für den Erdaushub
Auf diese Weise reduziert sich der Aufwand
beim schlüsselfertigen Bauen signifikant. Denn
auch eine Baugrube muss nicht mehr gezeich-
net werden, um ein LV für die Erdarbeiten zu
erstellen. Nach Angaben des Unternehmens
genügt es in diesem Fall, den Keller im BIM-
CAD grob zu skizzieren. Die Ausstattungsliste
mit den Teilleistungen für den Kellerbereich
und zugehörige Variablen, wie beispielsweise
Bodenart, Tiefe und Böschungswinkel, helfen
dabei, am Ende die Massen für den Erdaushub
zu generieren. Die fertig generierten LVs die-
nen am Ende als Basis für die Ausschreibung
und schließlich für die Bauverträge, die ebenso
automatisch erstellt werden. „Diese Aufgaben
können allesamt von unseren kaufmännischen
Angestellten erledigt werden“, resümiert der
Geschäftsführer. „Jeder Mitarbeiter in unse-
remUnternehmen arbeitet mit dem RIB-System
iTWO 5D. Dabei stehen den Kollegen jeweils die
für ihre Belange relevanten Funktionalitäten
zur Verfügung.“
Größte Hürde: 3D-Modellierung
verinnerlichen
Nachdem Markus Wild sich 2010 für die Arbeit
mit BIM-Modellen entschieden hatte, vergingen
zwei Jahre, bis das Unternehmen die produk-
tive Phase erreicht hatte. „Auch wenn wir zu
Beginn eines Projektes nur grobe Zeichnungen
erstellen, ist die Umstellung vom händischen
Zeichnen oder 2D-CAD auf die 3D-Geometrie
mit größerem Aufwand verbunden“, weiß der IT-
affine Firmenleiter. Überhaupt sieht er die 3D-
Modellierung als größte Hürde für den Umstieg
auf modellbasiertes Arbeiten – insbesondere
im Bereich des Mittelstands. Ist dieser einmal
geschafft, bietet die neue Arbeitsweise eine
sehr große Zeitersparnis bei jeder Maßnahme
und sorgt für ein durchweg wirtschaftlicheres
Arbeiten entlang der gesamten Wertschöpfungs-
kette Bau.
Objekte wie diese werden schlüsselfertig geplant und realisiert –
von der Baugrube bis hin zu Kleinstteilen
Mit der Software können Projekte wie diese kaufmännisch
bis zur Schlussrechnung abgewickelt werden
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