DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 1/2017 - page 31

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oder gar Containeranlagen, sondern realisieren
Wohngebäude mit Zukunft. Dabei nutzen sie die
vielen Vorteile der modernen Modulbauweise:
präzise Planung, qualitätsvolle Vorfertigung,
kurze Bauzeit, Flexibilität und nachhaltige Wirt-
schaftlichkeit.
Wichtiger Schritt zu mehr Flexibilität
2015 startete der Hersteller Alho nach gewonne-
ner Ausschreibung durch den Havellandkreis zwei
Wohnbauprojekte, bei denen der Modulbauer als
Bauherr wie als Generalübernehmer fungiert. Mie-
ter der beiden Ensembles in Nauen und Falkensee
– benachbarte Städte im„Speckgürtel“ Berlins – ist
der Landkreis Havelland, der die Bauten zunächst
als Asylbewerberheime, später als Gebäude für
den sozialen Wohnungsbau nutzen möchte. Mit
diesem Realisierungskonzept, das bereits 2014
in Rathenow realisiert wurde, geht die Kommune
keinerlei Finanzierungsrisiko ein. „Dem Land-
kreis Havelland ist es wichtig, flexibel nutzbaren
Wohnraumauf innerstädtischen Grundstücken zu
errichten, wo die Gebäude architektonisch und ge-
stalterisch die Vorgaben der Umgebungsbebauung
aufnehmen und sich harmonisch in den Ortsteil
einfügen“, erläuterte damals Martin Felstow, Lei-
ter des Amtes für Gebäude- und Immobilienma-
nagement (GIM) des Landkreises Havelland. „Als
dauerhafte Lösung sind Modulbauten in Qualität
und Werthaltigkeit dem Massivbau gleichwertig,
aber in einer erheblich kürzeren Bauzeit zu reali-
sieren. Das hat uns überzeugt.“
Architektur der kurzen Wege
DieWohnanlage in Nauen auf einem5.240m
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gro-
ßen Grundstück am Waldemardamm beinhaltete
einige anspruchsvolle Planungsaufgaben, denn
der Bebauungsplan sah einige planungsrechtliche
Festsetzungen vor (offene Bauweise bei gleichzei-
tig hoher Grundstücksausnutzung, Änderung der
Nutzung innerhalb des Grundstücks, Ausgleichs-
pflanzungen, Versiegelungsverbot). Diesemusste
das Planungsteammit den Vorgaben des Auslobers
und dessen Raumprogramm in Einklang bringen.
Insgesamt 119 Raummodule wurden im Werk
präzise vorgefertigt und zu zwei 3-geschossigen
L-förmigen Baukörper montiert, die sich jeweils
auf einen eingeschossigen Anbau abstaffeln. In
ihrer Mitte entsteht Raum für eine klar definier-
te Erschließungsachse. Das „Prinzip der kurzen
Wege“ wird durch eine fußläufige Durchgängigkeit
durch die Baukörper erzielt. Außentüren sind im
Bereich der Treppenhäuser und dem gegenüber-
liegenden Gemeinschaftsraum vorgesehen. So
können Parkplätze sowie die Spiel- und Sportflä-
chen in den „Innenhöfen“ schnell erreicht werden,
ohne die Haupteingangstüre nutzen zu müssen.
Unterstellmöglichkeiten für Fahrräder und Kin-
derwagen sind zentral in der Erschließungsachse
angeordnet.
Das mit einem bossierten Putz ausgerüstete und
farblich leicht abgetönte Erdgeschoss bildet die
ruhige Basis für die beiden Obergeschosse, in de-
nen sich Fensterbänder mit zum teil bodentiefen
Verglasungen und Putzflächen abwechseln. Vor-
springende Gebäudeteile, wie die Treppenhäuser,
gliedern die bis zu 38m langen Gebäuderiegel und
lassen sie kleinteiliger wirken.
Flexible Grundrisse
Bis zu 255 Personen können die Wohnanlage be-
wohnen. Gemeinschaftsküchen, Aufenthalts-
Quelle aller Fotos: Alho Holding GmbH
Die Höfe bieten Möglichkeiten für Spiel und Sport im Freien
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