DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 7/2016 - page 79

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Die jungen Unternehmer mussten dann die An-
teilsscheine zu jeweils 10 € verkaufen, um das
nötige Startkapital zu sammeln. Im Januar 2016
erfolgte die erste Hauptversammlung mit den
Art-i-s-Aktionären, zu denen neben Lehrkräften
auch Vertreter der Mönchengladbacher Wirtschaft
gehören. Die ersten Nachdrucke waren bereits
2015 in der Adventszeit auf der Homepage der
Schülerfirma angeboten worden.
Einführung in wirtschaftliche Themen
Pro Schuljahr führt die Kreisbau zudem sechs
bis acht Unterrichtsstunden durch, die entwe-
der in der Schule oder in den Räumlichkeiten des
Wohnungsunternehmens stattfinden. Wechseln-
de Referenten aus Vorstand, Rechnungswesen
und Marketing der Kreisbau führen die Schüler
an wirtschaftliche Themen heran, die relevant
sind, um erfolgreich eine eigene Firma betreiben
zu können. Die Kreisbau gibt den Schülern au-
ßerdem Hinweise, wie eine Hauptversammlung
abläuft, und liefert Einschätzungen zu verschie-
denen Geschäftsmodellen. Und natürlich stehen
die Mitarbeiter des Wohnungsunternehmens den
Jungunternehmern auch per E-Mail für Fragen zur
Verfügung.
Weitere Informationen:
Neubau und Sanierung
Energie und Technik
Rechtssprechung
Haufe Gruppe
Markt undManagement
Stadtbauund Stadtentwicklung
Die Kooperation bedeutet für Sie einen
hohen zeitlichen Einsatz. Lohnt sich das denn
auch für die Kreisbau AG?
Ganz gewiss. Zum einen bekommen wir im Ge-
spräch mit den Schülern Erkenntnisse über neue
Wohnwünsche, die unsere Planungen für die
Zukunft beeinflussen. Zum anderen müssen wir
ja auch an unseren Berufsnachwuchs denken. In
den vergangenen Jahren hat die Kontaktpflegemit
Schulen für uns schonmehrfach Früchte getragen.
In diesemSommer beginnt z. B. ein Abiturient des
diesjährigen Jahrgangs seine Ausbildung bei uns.
Ein schöner Zusatznutzen für uns ist es außerdem,
dass die Ersthelfer des Schulsanitätsdienstes un-
sere Mitarbeiter regelmäßig fortbilden und un-
terstützen.
Für ein Wohnungsunternehmen ist die Arbeit
mit einer großen Schülergruppe nicht der
übliche Betriebsalltag und die Strukturen
in einer Schule sind ja sicherlich auch ganz
anders als in Ihrem Unternehmen. Gab es da
Befürchtungen?
Als wir vor 20 Jahren mit der Zusammenarbeit
begonnen haben, haben wir uns sehr intensiv mit
den Erwartungen beider Kooperationspartner aus-
einandergesetzt. Wir hatten Sorge, dass gegen-
seitige Verpflichtungen nicht eingehaltenwerden
könnten, darum bestand zunächst eine gewisse
Zurückhaltung, eine Zusammenarbeit vertraglich
zu vereinbaren. Eine vertragliche Vereinbarung
gibt beiden Seiten Verbindlichkeit und dokumen-
tiert das Engagement des Unternehmens und die
Arbeit der Schule im Bereich Berufsorientierung.
Mittlerweile besteht bei einigen Projekten sogar
eine gewisse Routine.
Würden Sie ein solches Engagement zukünf-
tig wiederholen?
Jederzeit. Ich hoffe auch, dass es seitens der Schu-
le eine Fortsetzung gibt. Das hängt mit unserem
eigenen Nutzen dieser Kooperation zusammen,
aber auch damit, dass wir auch weiterhin einen
Beitrag dazu leisten möchten, junge Menschen
auf den Beruf vorzubereiten.
Vielen Dank für das Gespräch!
Die Fragen stellten Schüler der Schülerfirma.
Interview mit Hans-Jürgen Meisen
„Wohnwünsche kennenlernen, Kontakte zu
Nachwuchskräften knüpfen“
Die Zusammenarbeit mit der Schülerfirma ist keine Einbahnstraße. Sie hat für beide Seiten
Vorteile. Wie das Wohnungsunternehmen die Firma unterstützt und welche Potenziale es in
der Kooperation sieht, erklärt Kreisbau-Vorstand Hans-Jürgen Meisen.
Die Schülerfirma wird im Rahmen der Junior-
Programme vom Institut der deutschen Wirt-
schaft Köln gefördert. Im Oktober 2015 bekam
der Projektkurs die Gründungsurkunde sowie die
Anteilsscheine vom Institut der deutschen Wirt-
schaft zugestellt.
Die Unterrichtsstunden werden teilweise im Firmensitz der Kreisbau durchgeführt
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