DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 1/2016 - page 34

ENERGIE UND TECHNIK
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Vorbildlich ist aber auch das logistische Kon-
zept, welches den Bewohnern während der
Zeit des Umbaus ein gleichwertiges Dach über
dem Kopf zur Verfügung stellt. So werde eine
„Entmietung“ mit anschließender Neuvermie-
tung zu höheren Preisen verhindert. Es ist das
erste Mal überhaupt, dass ein Unternehmen der
Wohnungswirtschaft Innovationsförderung aus
diesem Programm erhalte, so Bundesumweltmi-
nisterin Dr. Barbara Hendricks bei der Übergabe
des Förderbescheids.
Seit Frühjahr 2014 betreibt die Märkische Scholle
Wohnungsunternehmen eG die systematischeMo-
dernisierungihresgrößtenWohngebietes.DerZahn
der Zeit habe arg an den Gebäuden genagt, meint
dazu Jochen lcken, technischer Vorstand der Schol-
le, wie die Genossenschaft von ihren Mitgliedern
genannt wird. „Vor allemdie Energiekosten belas-
teten die Mieter mit durchschnittlich 1,50 €/m
2
.“
Die Häuser seien aber auch für die Genossenschaft
ein Energiefresser. Mit den Geldern will die Ge-
nossenschaft die warmmietenneutrale Sanierung
weiterer Gebäude im Quartier „Gartenstadt Lich-
terfelde Süd“ vorantreiben und den Versuch unter-
nehmen, auf Basis der PV-Anlagen auf den Dächern
ein Mieterstrommodell zu initiieren.
Ganzheitliches Sanierungs- und
Energiekonzept
Die Gartenstadt Lichterfelde Süd verfügt in
rund 40 Gebäuden über 841 Wohnungen aus
den 1930er und 1960er Jahren. Da einige sich
als nicht sanierbar erwiesen, werden sie ab-
gerissen. „Dafür entstehen zwei Nachverdich-
tungsbauten“, beruhigt Icken. Zudem werden
Regenerativ und sozial
Neue Wege bei der Quartiersmodernisierung
Mit 740.000 € aus dem Umweltinnovationsprogramm unterstützt das Bundesumweltministerium die
Berliner Wohnungsgenossenschaft Märkische Scholle – genauer gesagt den Einsatz innovativer Technik bei
der Bestandsmodernisierung. Das geförderte Vorhaben – die rein regenerative Beheizung des Wohnquartiers
„Gartenstadt Lichterfelde Süd“ – gehe über den Stand der Technik hinaus und habe Demonstrationscharakter.
Klaus Oberzig
Scienzz Communication
Berlin
Quelle: Scienzz Communication/Klaus Oberzig
Zusätzliche, als Nachverdichtung entstandene Dachgeschosse auf den 1930er-Jahre-Bauten schaffen neuen Wohnraum
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