ENERGIE UND TECHNIK
senschaft zu einemmodernen Dienstleistungsun-
ternehmen um. Hierzu gehört neben der Optimie-
rung von Arbeitsprozessen auch die umfangreiche
Modernisierung der Wohnungsbestände. Auf dem
süddeutschen Verbandstag stieß Langner dann
zufällig auf das System der Nie wieder bohren AG
aus Hanau mit ihren Klebeadaptern.
Kleben: Zögerliche Wohnungswirtschaft
Während die Industrie, allen voran die Automo-
bil- und Flugzeugbranche, wegen der vielen Vor-
teile schon längst auf Klebeverbindungen setzt,
geht die Baubranche und mit ihr die Wohnungs-
wirtschaft damit noch vorsichtig um. Lange war
Klebstoff ein Thema, mit dem sich nur Tüftler
befassten. Doch inzwischen finden sich auch hier
immer neue Einsatzbereiche (Beispiel: die Fassade
der Münchner Allianz-Arena).
Adaptersysteme: einfach und vielfältig
Nie-wieder-bohren-Vorstand Frank Braun, hat
sich von der Zurückhaltung gegenüber demKleben
nie schrecken lassen. 2005 erwarb er zusammen
mit einem finanzstarken Privatinvestor ein inno-
vatives Befestigungssystem eines schwäbischen
Erfinders: Ein extremhaftfähiger, elastischer und
unverrottbarer Einkomponentenkleber, der im
Flug- und Fahrzeugbau verwendet wird, kannmit
demneuen System sowohl für den Heim- als auch
für den Handwerksbereich eingesetzt werden.
Bis dato scheiterte das an der Aushärtungszeit
und dem dazu benötigten Luftkontakt des Kle-
bers, die ein Befestigen beispielsweise durch kur-
Herr Wörner, warum spielt bei Ihnen die fle-
xible Badgestaltung eine so große Rolle?
Statistisch gesehen steht in Deutschland eine Bad-
renovierung etwa alle 20 Jahre an. Bei uns werden
dieWohnungen generalüberholt, wenn einMieter
auszieht. Angesichts unserer Mitgliederstruktur
habenwir uns darüber Gedanken gemacht, wie wir
unseren Bestand so modernisieren können, dass
die Mitglieder möglichst lange in ihren eigenen
vier Wänden leben können. Ein altersgerechtes,
flexibles Badzimmer spielt dabei eine wichtige
Rolle.
Barrierefreie Bäder klingt immer ein wenig
nach Pflegeheim. Was hat sich heute in
diesem Bereich geändert?
Früher hatten barrierefreie Bäder tatsächlich den
Charme eines eher klinischen Bades. Das ist in-
zwischen Vergangenheit. Heute ist es möglich,
durch innovative und designorientierte Produkte
technische Funktionalität und Design zu verbin-
den. Das ist auchwichtig, denn die Bedeutung des
Wohlfühlcharakters des Bades nimmt zu.
Wie setzen Sie das technisch in die Praxis um?
In erster Linie muss bei einem Umbau natürlich
der Raumbedarf da sein. Bei den Badelementen
Interview mit Wolfgang Wörner
Flexibel auf Seniorenbedürfnisse eingehen
Mit vier Seniorenhäusern hat die Baugenossenschaft Bruchköbel eG in Hanau
dem demografischen Wandel Rechnung getragen. Neben barrierefreien Haus-
zugängen und Aufzügen sind die insgesamt 115 Wohnungen mit ebenerdigen
Duschen und höhenverstellbaren Toiletten ausgestattet. Um größtmögliche
Flexibilität bei der Gestaltung zu haben, setzt die Genossenschaft seit Jahren auf
Kleben statt Bohren. Über die Erfahrungen spricht Vorstand Wolfgang Wörner.
Zur Sicherheit der Montage gibt es einen Adapter (siehe Kasten auf S. 53)
Handtuch- und Haltegriffe können bei Mieterwechsel
wieder in der Höhe verstellt werden
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10|2016
Quelle: Privat