NEUBAU UND SANIERUNG
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11|2015
1.000 zusätzliche Wohnungen
80% der geplanten Neubauwohnungen sollen im
niedrigen und mittleren Mietsegment mit Net-
tokaltmieten zwischen 6,50 € und 10,50 €/m
2
liegen. Geht die Rechnung auf, lassen sich mit
500 Mio. € nicht nur, wie bisher geplant, rund
3.000 Wohnungen bauen, sondern mehr als
4.000. Ein Plus von 1.000 Wohnungen, die zu-
sätzlichmit demgleichen Budget errichtet werden
könnten, ist realistisch.
Dass die Theorie der Praxis standhält, zeigen erste
Projekte, die unter der Regie des Planungsbüros
umgesetzt werden. 82 Mietwohnungen entste-
hen ab Ende 2015 am Tirschenreuther Ring. Das
Bauvorhaben realisiert degewo für Baukosten von
1.408 €/m
2
brutto und ist damit von den ortsübli-
chen 1.600 bis 1.700 € deutlich entfernt. Die Net-
tokaltmieten werden später bei durchschnittlich
7,60 €/m
2
liegen – unterhalb des üblichen Neu-
bau-Mietniveaus in Berlin, das bei rund 10 €/m
2
liegt. Ermöglicht wird dies auch, weil ein Teil der
Wohnungen durch dieWohnungsbauförderung des
Landes Berlin gefördert wird.
Nach dem neuen Prinzip von bauWerk werden
aktuell bereits 14 Neubauprojekte mit insgesamt
940Wohnungen vorangetrieben. Neben demTir-
schenreuther Ring sind das unter anderem 300
Wohnungen in der Gropiusstadt sowie 126 Woh-
nungen in Marzahn.
Einbindung externer Architekturbüros
und Experten
Im Planungsbüro bauWerk sind eigene Architek-
ten und Bauingenieure beschäftigt. Sie teilen sich
auf die Bereiche Neubau und Sanierung auf. Hinzu
kommt eine Gruppe kaufmännischer Mitarbeiter
zur Projektunterstützung. Angesichts der großen
Zahl der Neubau- und Sanierungsprojekte ist aber
auchweiterhin eine Zusammenarbeit mit externen
Büros geplant. Die imSeptember 2015 gegründe-
te „Gemeinschaft degewo“, ein Zusammenschluss
von Architekten, Planern und Beratern, soll dazu
beitragen, das Ziel eines kostengünstigen und
nachhaltigenWohnungsbaus zu erreichen. Sieben
externe Architekturbüros beteiligen sich an den
Planungen. Ein Expertenbeirat unterstützt den
fachlichen Austausch. Ihmgehören je ein Experte
für die Bereiche Soziales, Ökologie, Ökonomie und
Architektur an. Die neu entstandene Gemeinschaft
strebt in den kommenden Jahren einen offenen
und gemeinschaftlichen Planungs- und Erfah-
rungsprozess an. Zu den Arbeitsthemen gehören
unter anderem das Erarbeiten von energetischen
und ökologischen Grundsätzen, Entwurfsstan-
dards und Standardisierungspotenzialen für kos-
tengünstiges und nachhaltiges Bauen. Am Ende
des Planungsprozesses wird die konkrete Umset-
zung einer Reihe von Neubauprojekten stehen.
Fazit
Als lernendes Unternehmen behauptet degewo
nicht, die einzigwahre Lösung gefunden zu haben.
Aber mit bauWerk verfolgt das Unternehmen ei-
nen Ansatz, der in derWohnungs- und Baubranche
schon für Gesprächsstoff sorgt. Gemeinsam mit
den Architekten und Experten der „Gemeinschaft
degewo“ wird die große Aufgabe zum Bau von
jährlich mehr als 1.600 Wohnungen gemeistert
werden. Auf den Dialog freut sich degewo und ist
sich sicher: Nur mit innovativen Ideen wird es ge-
lingen, in den kommenden Jahren kostengünstigen
und nachhaltigenWohnraum in ausreichender Zahl
zur Verfügung zu stellen.
Willkommensfest für Bewohner im
degewo-Neubauprojekt in der
Karl-Frank-Straße in Köpenick
degewo-Vorstand Kristina Jahn (6. v. l.) und Jacqueline Brüschke (5. v. l.)
bei der Eröffnung des Planungsbüros bauWerk im Mai dieses Jahres
Quelle: Tina Merkau
Quelle: Tina Merkau