DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 10/2015 - page 10

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10|2015
Expertengespräch „Ergänzendes Bauen“
Eine Aufgabe mit Potenzialen und Schwierigkeiten
Nachverdichtung hilft in boomenden Großstädten, den Mangel an Baugrundstücken zu kompensieren,
während sie in strukturschwachen Regionen zu hochwertigen und dennoch kostengünstigen Wohnungen
verhilft. Doch sie stellt die Beteiligten vor erhebliche Herausforderungen – in Bezug auf Baurechtschaffung
und Anwohnerproteste, Planung und technische Umsetzung. Darüber sprach Axel Gedaschko, GdW-
Präsident, mit sechs Experten aus Wohnungswirtschaft, Planung und Baustoffindustrie.
Axel Gedaschko:
Herzlich willkommen zu unse-
rer Runde. Und gleich zu Beginn eine notwendige
Klärung. Das Wort „Nachverdichtung“ ist in der
Öffentlichkeit zu einer Art No-Go geworden, wes-
halb ich freundlich gebeten wurde, einen neuen
Begriff zu kreieren. Ich schlage vor, dass wir über
ergänzendes Bauen sprechen. Meine Herren, ich
bitte Sie um ein kurzes Eingangsstatement.
Christoph Dorn:
Ergänzendes Bauen im Sinne
der Erweiterung von Bestandsgebäuden ist logi-
scherweise eine Bauweise, bei der man mit leich-
ten Baumaterialien gute Lösungen erzielen kann.
Deshalbmüssenwir als Knauf Gips KG uns mit die-
semThema beschäftigen. Allerdings brauchenwir
zusätzliche Informationen, wie groß der Markt in
diesem Bereich ist. Es ist schwer, das bundesweit
einzuschätzen, weshalbwir sehr daran interessiert
sind, entsprechende Informationen zu bekommen.
Georg Harrasser:
Für uns von der Firma Braas
bedeutet ergänzendes Bauen, dass Dachflächen
in Zukunft deutlich besser genutzt werden kön-
nen. Insofern stehen wir als Dachspezialisten
diesem Thema äußerst offen gegenüber und sind
überzeugt, dafür sehr gute Lösungen anbieten zu
können.
Axel Fietzek:
Ich bin in dieser Runde der Vertreter
der Wohnungsunternehmen, die Ihre schönen Pro-
dukte abnehmen dürfen. Nachverdichtung bedeu-
tet für uns zum einen, in die Höhe zu bauen, zum
andern aber auch, horizontal Lücken zu schließen
(v. l.) Marko Schneider, Thomas Wilkens, Axel Gedaschko, Ulrike Silberberg, Axel Fietzek, Georg Harrasser, Dr. Sebastian Dresse und Christoph Dorn
STÄDTEBAU UND STADTENTWICKLUNG
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