DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 12/2015 - page 78

MARKT UND MANAGEMENT
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12|2015
Interne Revision bei Wohnungsunternehmen
Risikoorientierte Revisionsplanung
Die möglichen Prüfungsthemen für die Interne Revision in Wohnungsunternehmen sind vielfältig und
i. d. R. bei den zur Verfügung stehenden Ressourcen nicht vollständig realisierbar. Um die „richtigen Dinge“
zu tun, ist eine sorgfältige Planung der durchzuführenden Prüfungen erforderlich. Die Autoren – Mitglieder
des Arbeitskreises „Interne Revision in der Immobilienwirtschaft“ des Deutschen Instituts für Interne
Revision e. V. (DIIR) – stellen dazu die Ergebnisse einer Gruppenarbeit vor.
Im vorliegenden Beitrag wird ein praktikables
Modell zur Erstellung einer „Prüfungslandkarte“
für die Interne Revision in Wohnungsunterneh-
men vorgestellt, aus der im Rahmen einer stan-
dardisierten Risikoanalyse die Dringlichkeit der
Prüfungsthemen für eine Jahresrevisionsplanung
abgeleitet werden kann.
Inventarliste potenzieller Prüfungsthemen
Die Interne Revision hat grundsätzlich alle Be-
reiche des Unternehmens unter Risikogesichts-
punkten zu prüfen. Um einen Jahresrevisionsplan
aufstellen zu können, muss sie zunächst alle zu
prüfenden Elemente, die für das Unternehmen
relevanten Prüfungsthemen, identifizieren und
systematisieren. Diese bilden zusammen die sog.
Prüfungslandkarte. D. h., die zentrale Frage zu
Beginn der systematisierten Zusammenstellung
der Prüfungsthemen ist somit, welche Abläufe,
Funktionen, Systeme und Einheiten im Unter-
nehmen existieren und wie diese zu strukturieren
sind.
In Konzernen bietet es sich grundsätzlich an, zu-
nächst vomBeteiligungsverzeichnis auszugehen,
um die Gesellschaften des Konzerns zu erfassen.
In kleineren Unternehmen wird man ebenfalls
mit einer Erhebung der relevanten organisato-
rischen Einheiten beginnen. Die Gesamtstruktur
der Prüfungslandkarte sollte eine Kombination
von Unternehmenseinheiten, Funktionen und
Prozessen sein, also die Organisationsform und
den Wertschöpfungsprozess des Unternehmens
abbilden und sinnvoll verbinden.
Denkbare Elemente für die Strukturierung einer
Prüfungslandkarte für Wohnungsunternehmen
zeigt Tabelle 1. Die in diesemBeispiel verwendete
Grundstruktur umfasst zwölf Prüfgebiete, welche
alle unternehmensrelevanten Bereiche abdecken.
Die Prüfgebiete werdenweiter in Prüffelder unter-
teilt, die die Prüfgebiete in inhaltlich abgegrenzte
Unterbereiche aufteilen. Innerhalb der jeweiligen
Prüffelder sind mögliche Prüfgegenstände auf-
geführt. Sie bieten konkrete Hilfestellung dabei,
die in der Praxis eng miteinander verwobenen
Prüffelder besser zu unterscheiden und konkre-
te Prüfungsthemen zu identifizieren. Tabelle 2
zeigt beispielhaft die weitere Unterteilung des
Prüfgebietes „Verwaltung eigener Immobilien“
in Prüffelder und Prüfgegenstände.
Mindestens einmal jährlich muss eine Inventur
erfolgen, d. h., die in der Prüfungslandkarte ent-
haltenen Themen sind hinsichtlich ihrer Aktualität
und Relevanz zu beurteilen und notwendige An-
passungen (Ergänzung fehlender und Streichung
nicht relevanter Themen) vorzunehmen.
Risikobewertung der Prüfungsthemen
Risikokriterien, -skalierung und -gewichtung
Die potenziell zu prüfenden Themen müssen nun
nach Risikogesichtspunkten bewertet werden.
Heike Kieser
Stabsstellenleiterin Revision /
Unternehmensentwicklung
Berlinovo Immobiliengesellschaft
mbH
Berlin
Susanne Nielinger
Interne Revisorin
Spar- und Bauverein eG
Dortmund
Olaf Rümcker
Interner Revisor
GEWOBA Aktiengesellschaft
Wohnen und Bauen
Bremen
Klaus Schönrock
Stabsstellenleiter Interne Revision
GEWOBAG Wohnungsbau-
Aktiengesellschaft
Berlin
1 Immobilientransaktionen
2 Verwaltung eigener Immobilien
3 Verwaltung fremder Immobilien
4 Bau und Technik
5 Einkauf/Beschaffung
6 Personal
7 Informationstechnologie (IT)
8 Organisation
9 Finanzen
10 Rechnungswesen und Steuern
11 Controlling/Risikomanagement
12 Besondere Punkte
TAB. 1: STRUKTURIERUNG EINER
PRÜFUNGSLANDKARTE (BEISPIEL)
1...,68,69,70,71,72,73,74,75,76,77 79,80,81,82,83,84,85,86,87,88,...92
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