DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 4/2015 - page 32

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4|2015
ENERGIE UND TECHNIK
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Betriebskostenmanagement
GEWOBAU Schwabach erhält Güte-
siegel der Geislinger Konvention
Die Betriebskosten für Heizung, Strom, Warmwasser oder Treppenhaus-
beleuchtung schlagen als sog. zweite Miete zu Buche und führen aufgrund
ihrer stetigen Steigerungen in der Praxis häufig zu Verstimmungen bei
den Mietern. Das 1957 gegründete kommunale Wohnungsunternehmen
GEWOBAU der Stadt Schwabach GmbH hat sich daher Anfang des Jahres
2015 mit dem Gütesiegel der sog. Geislinger Konvention zertifizieren
lassen. Das bundesweit gültige Regelwerk der Wohnungswirtschaft legt
Kriterien in Sachen Betriebskostenmanagement fest, um Abrechnungen
vergleichbar zu machen und damit zu einer Senkung von Betriebskosten
beizutragen. Denn das Benchmarking von Betriebskosten lädt dazu ein,
von den jeweils Klassenbesten zu lernen. „Wir lassen unseren gesamten
Betriebskostenbestand professionell erfassen und analysieren“, erklärt
GEWOBAU-Prokuristin Helga Müller. „Dadurch können wir mögliche Kost-
entreiber schnell erkennen und dafür sorgen, dass sich die zweite Miete in
einem vertretbaren Rahmen bewegt.“
Abfederung von Ökostrom-Lastspitzen
SWW Wunsiedel testet flexible
Wärmespeicher in Wohnungen
Die Energiewende zwingt Versorger und Wohnungsunternehmen zum Um-
denken, da Strom aus Wind und Sonne nur in schwankenden Mengen ver-
fügbar ist. Die SWW Wunsiedel GmbH, ein kommunaler Energieversorger in
Oberfranken, geht nach eigenen Angaben neue Wege. Um die Lastspitzen
von Ökostrom abzufedern, testet das Unternehmen den Einsatz neuartiger
Wärmespeicher in Bestandswohnungen aus den 1950er Jahren. Für den
Praxistest hat das Unternehmen eine Musterwohnung der Stadtwerke in
der Dr.-Schmidt-Straße 7 in Wunsiedel zum „WUNWohnlabor“ umgebaut
und Ende Februar 2015 eingeweiht.
„Das Gelingen der Energiewende hängt entscheidend davon ab, ob wir es
schaffen, Erzeugung und Verbrauch zu synchronisieren. Das heißt auch, die
Investitionen ins Netz mit Hilfe von Lastenverschiebung so wirtschaftlich
und effizient wie möglich zu gestalten“, so SWW-Geschäftsführer Marco
Krasser. Ziel des Projekts sei es, in der Praxis zu testen, ob eine zeitglei-
che Lastenverschiebung möglich ist. „Wir wollen Wohnungen als aktiven
Bestandteil des Netzes nutzen und zu Spitzenzeiten überschüssig produ-
zierten Strom in den Speicherheizungen zwischenlagern, bis er zum Heizen
gebraucht wird.“ Das betrifft sowohl Überkapazitäten an sonnigen und
windreichen Tagen als auch von günstigen Strompreisen an den Energiebör-
sen ausgelöste Spitzen. Die 2014 grundsanierte Altbauwohnung im ersten
Obergeschoss wurde dafür mit modernen Elektrowärmespeichern, einer
elektronischen Wohnungssteuerung sowie intelligenten Geräten ausgestat-
tet. Die datentechnische Anbindung und Fernsteuerbarkeit der Musterwoh-
nung erhöhe nicht nur Komfort und Sicherheit, sondern entlaste auch den
Geldbeutel der Bewohner sowie das Stromnetz der SWW.
Die mit einer Smart Grid-Schnittstelle ausgestattete zentrale Steuereinheit
von Projektpartner Glen Dimplex, „Intelligent Quantum“ genannt, ermög-
licht eine flexible Ladung von Speicherheizung und Warmwasserspeicher.
Sie organisiert und steuert alle intelligenten Geräte in der Wohnung – auch
die Wärmespeichergeräte: Vom SWW-Leitstellenrechner werden über eine
gesicherte Cloud Informationen in die Wohnung übermittelt und Signale
zu den Elektrogeräten bzw. Daten aus der Wohnung zurück gesendet.
„Erstmals haben wir intelligente Speichergeräte, die mit dem Netz über
Energieverbrauch und -bedarf kommunizieren“, erklärt Krasser.
Das Projekt ist Teil des vom Bayerischen Wirtschaftsministerium geförder-
ten Forschungsprojekts „Smart Eco“. Der Lehrstuhl für Fertigungsautoma-
tisierung und Produktionssystematik (FAPS) der Universität Erlangen-Nürn-
berg arbeitet mit Forschungs- und Industriepartnern an dem Projekt.
Betriebskosten
WIS-Tochter als Messdienstleister
Die WIS Wohnungsbaugesellschaft im Spreewald mbH setzt seit 2012 für
ihre Heizkostenabrechnung die eigens gegründete Tochterfirma Bekotec
GmbH ein. Ihr Hauptauftraggeber ist der kommunale Vermieter selbst.
„Wasser und Heizkosten machen den überwiegenden Teil der Betriebskos-
ten aus. Bei der Suche nach einem kostengünstigen Abrechnungsanbieter
für unsere Mieter waren wir zu dem Entschluss gekommen, eine Tochterfir-
ma zu gründen“, sagt WIS-Geschäftsführer Michael Jakobs. Die Mieter pro-
fitieren von günstigen Preisen der Bekotec und haben Ansprechpartner vor
Ort, der bei Problemen schnell reagieren kann, versichert Bekotec-Projekt-
manager Marko Jank. Die Ablesung der Zähler erfolgt via Funkübertragung
mittels Datensammler, direkt auf den Server des Dienstleisters. Die Werte
werden von dort in das Abrechnungssystem übertragen. Ablesefehler sind
somit ausgeschlossen. Die Mieter müssen zur Ermittlung auch nicht mehr
Zuhause sein. Bekotec-Mitarbeiter montieren auch Heizkostenverteiler und
schließen Wasserzähler an. Bis 2018 seien weitere 5.100 Heizkosten- und
2.400 Wasserzähler neu anzubringen bzw. zu wechseln.
Nun hat die WIS-Tochter ihr Dienstleistungsangebot erweitert: Zum
Angebot gehört auch ein Rauchmelder-Service inklusive Vermietung und
Verkauf. Der Legionellen-Prüfung nimmt sich die Bekotec ebenfalls an.
Darüber hinaus führt der Lübbenauer Dienstleister Fassaden-Reinigungen
aus und tritt als Strom- und Wärmelieferant auf. Die Energien stammen
aus zwei Blockheizkraftwerken in der Lübbenauer Rettungswache und im
Objekt „Altstadtwohnen de Luxe“ in der Paul-Fahlisch-Straße.
Quelle: Glen Dimplex
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