DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 4/2015 - page 24

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4|2015
NEUBAU UND SANIERUNG
1. Preis:
Gemeinnützige Baugenossenschaft Steglitz eG
Für ihr Projekt „Südlicht 11 – entspanntes Woh-
nen zumWohlfühlen“ wurde die GBSt mit demmit
50.000 € dotierten 1. Preis ausgezeichnet. ImJuni
2014 fiel in Berlin-Lichtenrade der Spatenstich
für eine generationsübergreifende und familien-
freundliche Wohnanlage mit elf Gebäuden. Die
unterschiedlichen Zuschnitte der insgesamt 192
Wohnungenwerden sowohl den Bedürfnissen von
Familien als auch denen von Singles und Paaren
aller Altersgruppen gerecht.
Jede der 1- bis 4-Zimmer-Wohnungen ist schwel-
lenfrei (was Senioren mit Rollatoren, aber auch
Eltern mit Kinderwagen zugute kommt) und mit
bodengleichen Duschen ausgestattet, 52 Woh-
nungen sind rollstuhlgerecht konzipiert. Dem
Gedanken der Inklusion folgend konzentrieren
sich diese Wohnungen nicht zentral in einem Ob-
jekt, sondern sind auf alle Gebäude verteilt. Das
bauliche Konzept ermöglicht ein echtes Generati-
onenwohnen Tür an Tür. Sowird die Voraussetzung
dafür geschaffen, dass ein nachbarschaftliches
Miteinander entstehen kann, die gegenseitige
Hilfestellung wird gefördert und Verständnis für
unterschiedliche Lebensphasen erzeugt. Neben
einem Gemeinschaftsraum lädt der Außenbe-
reich mit Spielplatz und Nachbarschaftsgarten
zur nachbarschaftlichen Begegnung ein.
Zusätzlich zu den baulichen Maßnahmen bietet
die Genossenschaft ihren Mitgliedern einen brei-
tes Spektrum an Gemeinschaftsaktivitäten und
Dienstleistungen an. Durch eine Kooperation mit
einer ansässigen Seniorenresidenz können Mie-
ter bei Bedarf auf deren häuslichen Pflegedienst
zurückgreifen und so in ihrer Wohnung bleiben.
Eine eigens angestellte Sozialpädagogin entwi-
ckelt gemeinsam mit den Mitgliedern Projekte,
es werden Sprach-, Sport- und weitere Kurse
angeboten sowie Vorträge und zahlreiche Veran-
staltungen organisiert. Nun ist auch ein Verein
(GBSt-Hilft e. V. – „GemeinsamBetreuen Soziales
tun“) in Planung, der u. a. Mitglieder in sozialen
Notsituationen unterstützen soll.
2. Preis:
Wohnungsbaugenossenschaft DPF eG
Den mit 30.000 € dotierten 2. Preis erhielt die
DPF für ihr Projekt „Zeitgemäße Stadtvillen für
Familien und Senioren“ – eine Neuinterpretation
der Bautypologie „Stadtvilla“, mit der die Genos-
senschaft bis dahin keine Erfahrung hatte. Der Bau
der beiden Stadthäuser imStadtteil Rosenthal soll
als Pilotprojekt für den Bau von insgesamt 100
weiteren Wohnungen in Alt-Treptow dienen.
Die Stadtvilla verwirklicht als Mischtypus die Vor-
teile eines Einfamilienhauses (Nähe zum Garten,
Identifikation mit dem Haus, geringe Bewohner-
zahl, Gefühl von Privatheit) imMehrfamilienhaus.
Die architektonisch hochwertigen und großzügig
geschnittenen Wohnungen sollen auch junge Fa-
milien ansprechen und sie für ein Leben in der Ge-
nossenschaft interessieren. Die geringeMieterzahl
und die Aufteilung der Wohnungen sorgen für eine
familiäre Atmosphäre und befördern so ein enges
nachbarschaftliches Miteinander.
Die vier Wohnungen in den beiden Erdgeschos-
sen sind für Rollstuhlfahrer ausgebaut und über
Rampen von außen erreichbar. Über Aufzüge sind
alle 16 Wohnungen barrierefrei zugänglich. Der
durchdachteWohnungsmix und die baulichen Vo-
raussetzungen ermöglichen somit generationen-
gerechtes Wohnen unter einem Dach. Neben der
inneren Erschließung der Wohnungen ist immer
auch ein zweiter Weg über die vorgelagerten Ter-
rassenstege möglich. Der Vorplatz und der rück-
wärtige Gartenbereich können gemeinschaftlich
genutzt werden.
Anerkennung:
Wohnungsbaugenossenschaft Friedrichshain eG
DieGrundidee des elfgeschossigenMehrgeneratio-
nenhauses derWBG Friedrichshain ist die vertikale
Schichtung von Senioren- und Familienwohnun-
gen. Das Projekt nach dem Motto „Wohnraum für
Menschen in unterschiedlichen Lebensphasen“war
der Jury eine Anerkennung inHöhe 10.000€wert.
In den ersten sechs Geschossen sind barrierefreie
Wohnungenmit bodengleichen Duschen für ältere
Mieter geplant, die nächsten drei Geschosse sind für
Familien vorgesehen, in den beiden Staffelgeschos-
sen sind Loft-Wohnungen für Paare untergebracht.
ImErgebnis sollenMenschen in unterschiedlichen
Lebensphasen gemeinsam in einem Objekt woh-
nen. Bei Bedarf ist ein Umzug von älteren Mietern
innerhalb des Gebäudes ausdrücklich vorgesehen
und ermöglicht ein Verbleiben im gewohnten so-
zialen Umfeld. Das Erdgeschoss ist der gemein-
schaftlichen Nutzung vorbehalten. Hier ist der
Genossenschaftsclub vorgesehen sowie eine Ge-
werbeeinheit mit Dienstleistungen für Senioren.
Auf den großzügigen Außenflächen sollen gemein-
schaftliche Aktivitätenwie Kiez- und Kinderfeste,
Ferienveranstaltungen und Sportkurse stattfinden.
Anerkennung: GEWIWO Berlin-Wittenauer
Wohnungsbaugenossenschaft eG
Der zweite Bauabschnitt des GEWIWO-Projekts
TechowpromenadeWittenau schließt unmittelbar
an eine gerade fertig gestellte Seniorenwohnan-
lage an und verfolgt das Ziel, nun generations-
Das WBG-Projekt „Wohnraum für
Menschen in unterschiedlichen Lebens-
phasen“ erhielt eine Anerkennung
Quelle: IBT.PAN
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