DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 7/2015 - page 66

MARKT UND MANAGEMENT
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7|2015
den Arbeitsalltag in den Unternehmen in dem
Sinne vorzubereiten, dass sie lernen, das Unter-
nehmen und die ihnen anvertrauten Aufgaben
als Ganzes zu verstehen.
Die Vorteile der Veranstaltung sind offensicht-
lich: Die Teilnehmer der Projektwoche erhalten
die Möglichkeit, vor dem Hintergrund einer klar
umrissenen Fragestellung in einen direkten Er-
fahrungsaustausch mit Experten aus der Branche
einzutreten. Hierzu nehmen die Auszubildenden
während der Woche an Workshops teil, um ihre
Fähigkeiten im Selbst- und Projektmanagement
systematisch zu verbessern.
Komplexe Aufgabenstellungen,
ganzheitliche Sichtweise
Im Jahr 2015 erwarten die Teilnehmer Vor-
träge zu Teamarbeit, Projektmanagement und
Präsentationstechniken. Sie erlernen dabei un-
terschiedliche Kommunikationstechniken, über-
prüfen ihr Selbst- und Fremdbild sowie erhalten
eine Einführung in die Rhetorik. Der damit ver-
bundene Erkenntnisgewinn fließt kontinuierlich
in die zu bearbeitende Aufgabenstellung ein. Im
Laufe der Jahre gab es verschiedene inhaltliche
Schwerpunkte: In den ersten Jahren umfassten
die im Rahmen der Projektwoche gestellten Auf-
gaben die Entwicklung von Immobilien. Nach-
folgend rückten dann die Quartiersentwicklung
sowie die Nachnutzung von Immobilien in den
Fokus.
Bei der Projektaufgabe des Jahres 2014 drehte
sich alles um das nicht nur in der Immobilien-
wirtschaft aktuelle Thema „Nachhaltigkeit“.
Dabei machten sich die Auszubildenden mit
diesem Handlungsprinzip zur langfristigen und
durchdachten Ressourcennutzung vertraut,
analysierten die besonderen Bedürfnisse der
Immobilienwirtschaft auf diesem Gebiet. Die
Auszubildenden erarbeiteten Maßnahmen un-
ter der Berücksichtigung der unterschiedlichen
Voraussetzungen in den verschiedenen Unter-
nehmen und wogen deren Chancen und Risiken
kritisch gegeneinander ab. Dabei galt es, soziale,
ökologische und ökonomische Dimensionen zu
vereinen. Bei den Lerninseln spielen also nicht
nur „harte“ ökonomische, juristische und tech-
nische Fragestellungen eine Rolle, sondern es
werden ebenso soziale und kulturelle Faktoren
bearbeitet. Diese umfassende Schulung ist ein
zentrales Merkmal der Lerninsel und spielt eine
wichtige Rolle, um die Mitarbeiter von morgen
für die anstehenden Aufgaben der nächsten Jah-
re und Jahrzehnte zu rüsten.
Die Abfolge der verschiedenen Arbeitsphasen in
der Projektwoche ist an die realen Abläufe einer
Projektentwicklung angelehnt und enthält de-
mensprechend eine Recherchephase, die Ent-
wicklung einer passenden Struktur mit gezielter
Schwerpunktsetzung und eine Abschlusspräsen-
tation. Die Vorstellung der Ergebnisse erfolgt am
Ende der Woche imBeisein von Vertretern der Ge-
schäftsleitungen der entsendenden Unternehmen.
Für die Auszubildenden ist das eine gute Übung,
um die im Rahmen der Veranstaltung erlernten
Präsentationstechniken sofort anwenden zu kön-
nen. Ferner eröffnen die Vorträge dieMöglichkeit,
die Qualität der Lerninsel durch die teilnehmenden
Unternehmen persönlich zu evaluieren.
„Leistung lohnt sich“ –
eine wichtige Erfahrung
Die intensive Lernerfahrung verlangt den jungen
Menschen einiges ab – doch die Motivation ist bei
der Projektwoche konstant hoch. Das ist sicher
auch dembesonderen Extra der Veranstaltung ge-
schuldet. Denn die Auszubildenden werden für
ihr außergewöhnliches Engagement belohnt: In
Berlin-Brandenburg besuchen sie einen Segelkurs
auf demWannsee und in Norddeutschland, auf der
Insel Juist, absolvieren sie einen Segelflugkurs.
Das zeigt den jungen Menschen nicht nur, dass
sich ihr berufliches Engagement auszahlt, sondern
sie trainieren darüber hinaus mit Hilfe des Sports
ihre sozialen Fähigkeiten. Das soll sie in die Lage
versetzen, auch in schwierigen Zeiten ein Projekt
erfolgreich umzusetzen.
Gemeinsam lernt es sich am besten: Bei der Projektwoche steht die
praxisorientierte Teamarbeit im Vordergrund
Teilnehmer der Lerninsel 2014 bei der Abschlusspräsentation ihres Projektes
vor den Geschäftsleitungen der entsendenden Unternehmen
Quelle: BBA
Quelle: BBA
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