4
          
        
        
          Stetig wachsende Kundenanforderungen, vari-
        
        
          ierende Länderspezifikationen, kurze Lieferzei-
        
        
          ten, wachsender Preisdruck – wie sollen Unter-
        
        
          nehmen trotzdem Gewinne erzielen und die
        
        
          Wettbewerbsfähigkeit dauerhaft sichern?
        
        
          Durch
        
        
          Optimierung der Rüstprozesse!
        
        
          Dies
        
        
          ist der
        
        
          Schlüssel zu steigender Produktivität
        
        
          und Flexibilität
        
        
          . Wie solche
        
        
          Potenziale mit
        
        
          Hilfe eines Kennzahlensystems
        
        
          ausge-
        
        
          schöpft werden können, wird anhand prakti-
        
        
          scher Anwendungsbeispiele gezeigt.
        
        
          Grundlagen der Rüstzeitoptimierung
        
        
          Rüsten, also die Vorbereitung der Anlagen für
        
        
          eine neue Serie, wird hier als Intervall vom
        
        
          letzten Gutteil des momentanen Auftrages bis
        
        
          zum ersten Gutteil des Folgeauftrages ver-
        
        
          standen (siehe Abbildung 1). Dabei unterteilt
        
        
          sich der
        
        
          Rüstprozess in verschiedene Ab-
        
        
          laufschritte
        
        
          , denen unterschiedliche Zeitan-
        
        
          teile zugemessen werden:
        
        
          ·
        
        
          Rüstvor- und -nachbereitung
        
        
          30%
        
        
          ·
        
        
          Werkzeugwechsel
        
        
          5%
        
        
          ·
        
        
          Einstellung der Parameter
        
        
          15%
        
        
          ·
        
        
          Testen und Anpassen
        
        
          50%
        
        
          Je nach ihrem Einfluss auf die Durchlaufzeit
        
        
          wird zwischen internen und externen Rüstvor-
        
        
          gängen unterschieden. Wie aus Abbildung 2
        
        
          hervorgeht, kann im ersten Fall das Rüsten nur
        
        
          bei Maschinenstillstand erfolgen, während bei
        
        
          der zweiten Variante die Rüsttätigkeiten parallel
        
        
          zum Maschinenbetrieb stattfinden. Da interne
        
        
          Rüstvorgänge die Wertschöpfung unterbre-
        
        
          chen, stehen sie im Fokus der Optimierungsbe-
        
        
          mühungen.
        
        
          Der durch das Rüsten verursachte Werteverzehr
        
        
          wird als Rüstkosten bezeichnet. Direkte Rüst-
        
        
          kosten entstehen durch den unmittelbaren Fak-
        
        
          torverbrauch, wie etwa
        
        
          Mitarbeiterlohn oder
        
        
          Ausschuss während des Anlaufens
        
        
          . Indirekte
        
        
          Kosten bilden dagegen die
        
        
          Opportunitätskos-
        
        
          ten
        
        
          ab, die sich aus dem Deckungsbeitrag bei
        
        
          alternativer Nutzung der Betriebsmittel ergeben.
        
        
          
            Auswirkungen
          
        
        
          
            der Rüstzeitoptimierung
          
        
        
          Verringerte Rüstzeiten senken die Durchlaufzei-
        
        
          ten der Produkte und schaffen dadurch zusätz-
        
        
          
            Rüstzeitoptimierung
          
        
        
          von Silke Griemert, Dennis Kröber und Andreas Demmel
        
        
          
            Abb. 1: Abgrenzung des Rüstbegriffs
          
        
        
          
            Rüstzeitoptimierung