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            Das „Virus der grünen Segel“
          
        
        
          ICV-Kuratoriumsmitglied Hillert Onnen engagiert sich für Segelschulschiff
        
        
          Kräftig anzupacken auf dem Großsegler
        
        
          „Alexander von Humboldt II“ hatte Hillert
        
        
          Onnen, Kuratoriumsmitglied des Internatio-
        
        
          nalen Controller Vereins (ICV); nicht nur
        
        
          beim letzten Hamburger Hafengeburtstag
        
        
          im Mai.
        
        
          Hillert Onnen war bis Mai 2013 Finanzvorstand
        
        
          der BREMER LAGERHAUS-GESELLSCHAFT –
        
        
          Aktiengesellschaft von 1877 und in dieser
        
        
          Funktion auch schon seit einiger Zeit Auf-
        
        
          sichtsratsmitglied der Deutschen Stiftung Sail
        
        
          Training (DSST). Zu deren Stiftern gehört die
        
        
          BLG Logistics Group AG & Co KG. Die DSST
        
        
          betreibt das Segelschulschiff „Alexander von
        
        
          Humboldt II“.
        
        
          2013 hatte Onnen den Aufsichtsratsvorsitz der
        
        
          Stiftung übernommen – in stürmischen Zeiten.
        
        
          Das 2011 in Bremen für 15 Mio. EUR – davon 3
        
        
          Mio. EUR Spendengelder und 12 Mio. fremdfi-
        
        
          nanziert – gebaute Schiff hatte mit einer finan-
        
        
          ziellen Schlagseite zu kämpfen. Das faszinie-
        
        
          rende Schiffsprojekt war noch im Anfangs-
        
        
          stadium in unvorhersehbare Turbulenzen der
        
        
          Wirtschaftskrise geraten, der überraschende
        
        
          Ausfall mancher Sponsoren hatte es nicht nur
        
        
          erheblich verteuert, auch die kalkulierte Auslas-
        
        
          tung erwies sich als unzutreffend. Aufsichtsrat
        
        
          und Vorstand mussten mit einem neuen Struk-
        
        
          turkonzept das Ruder herumreißen. Das bedeu-
        
        
          tete: finanzielle Restrukturierung, gepaart mit
        
        
          einem neuen Vertriebs- und Marketingkonzept.
        
        
          Inzwischen hat eine neue Eignergesellschaft
        
        
          das Schiff übernommen und an die DSST lang-
        
        
          fristig verchartert. Und unübersehbar kündet
        
        
          die stolze Dreimastbark selbst vom eingeschla-
        
        
          genen neuen Kurs: Als Nachfolgerin der mit
        
        
          ihrem tiefgrünen Segeltuch weithin bekannt
        
        
          gewesenen „Alexander von Humboldt I“ war
        
        
          das von ihrer Crew liebevoll „Alex-2“ genannte
        
        
          neue Schiff anfangs mit weißen – und nicht
        
        
          mehr mit den so beliebten grünen – Segeln auf
        
        
          den Meeren unterwegs gewesen. Die Flaute bei
        
        
          der Identifikation von Mitseglern, Förderern und
        
        
          selbst bei der eigenen Stammmannschaft hatte
        
        
          kritische Folgen erwarten lassen. Seit Frühjahr
        
        
          2015 wurde deshalb das Tuch ausgetauscht:
        
        
          das „Virus der grünen Segel“ kehrte zurück; mit
        
        
          spürbarem Erfolg. Als Hillert Onnen auf der
        
        
          „Alexander von Humboldt II“ beim Segeltörn auf
        
        
          der Elbe zum Hamburger Hafengeburtstag die
        
        
          grünen Segel mit setzte, war der Zuspruch von
        
        
          Mitseglern, Gönnern und den Medien für den
        
        
          Windjammer wieder enorm.
        
        
          Hinter der Dreimastbark mit dem grünen Rumpf
        
        
          und ihren grünen Segeln stehen viele ehrenamt-
        
        
          lich engagierte Menschen verschiedenen Alters,
        
        
          verschiedener Professionen, die es aus allen
        
        
          Himmelsrichtungen an Bord zieht. Hillert Onnen
        
        
          ist einer von ihnen, die gerne andere vom tradi-
        
        
          tionellen Segeln auf dem Großsegler begeistern
        
        
          möchten. Selbst hat er noch keine Reise, weder
        
        
          einen kurzen und schon gar keinen Mehrta-
        
        
          gestörn auf Nord-, Ostsee, Mittelmeer, Atlantik
        
        
          oder karibischer See, mitmachen können. Es
        
        
          fehlte ihm schlicht die Zeit in den vergangenen
        
        
          stürmischen Zeiten. Doch das soll nun bald
        
        
          anders werden.
        
        
          Q
        
        
          „Alexander von Humboldt II“: 3-Mast-Bark,
        
        
          ziviles Segelschulschiff unter deutscher
        
        
          Flagge, Heimathafen: Bremerhaven, gebaut
        
        
          2011 in Bremen. Vorwiegend genutzt für
        
        
          die Ausbildung – insbesondere junger
        
        
          Menschen. Neben dem Segeln bekommen
        
        
          die Jugendlichen wichtige soziale Kompe-
        
        
          tenzen vermittelt.
        
        
          Der Großsegler soll für jeden Interessierten
        
        
          Aktivurlaub abseits des Massentourismus
        
        
          erlebbar machen. Auch Firmen können
        
        
          maßgeschneiderte Angebote für außer-
        
        
          gewöhnliche Veranstaltungen an Bord
        
        
          gemacht werden. Für die Teilnahme ist
        
        
          keine Segelerfahrung notwendig, die Crew
        
        
          bringt den Mitseglern die wichtigsten
        
        
          Handgriffe bei. Infos:
        
        
        
          Hillert Onnen: Als Aufsichtsratsvorsitzender maßgeblich
        
        
          am neuen Strukturkonzept beteiligt.
        
        
          Die Rückkehr der grünen Segel: Onnen (rechts) packt beim Segelsetzen mit an.
        
        
          
            CM Juli / August 2015