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SPEZIAL RECRUITING
_RECRUITING 4.0
spezial Recruiting 06/17
D
ie fortschreitende Digitalisie-
rung verändert auch das Re-
cruiting nachhaltig. Bewerber
stellen heute andere Ansprü-
che an einen Bewerbungs-Prozess als
früher und Recruiter können bei ihrer
Arbeit auf digitale Technologien sowie
datenbasierte Tools zurückgreifen. Big
Data, künstliche Intelligenz und Robot
Recruiting heißen die aktuellen Schlag-
worte auch im Recruiting.
Welche Trends werden von den Be-
werbern heute schon angenommen und
inwieweit setzen Recruiter bereits neue
Von
Wolfgang Jäger
Technologien ein? Wie nah liegen Can-
didate und Recruiter Experience beiei-
nander? Aufschlüsse über diese Fragen
geben die Ergebnisse der jüngsten bei-
den Umfragen der Jobbörse JobStairs.
Datenbasierte Hilfe für Recruiter
Im Sommer 2016 wurden 166 Bewerber
zum Status quo neuer Technologien im
Recruiting-Prozess befragt. Bei einer
Expertenumfrage im Frühjahr 2017 ga-
ben 50 Prozent der Entscheider aller
Partnerunternehmen der Jobbörse Job-
stairs ihre Einschätzung und Prognose
zu Trends im Bereich des Data Driven
Recruiting beziehungsweise Robot Re
cruiting ab. Und diese fällt durchaus po-
sitiv aus. Aktuell steckt die Entwicklung
des Data Driven Recruiting noch in den
Kinderschuhen. Die Pioniere unter den
Recruitern setzen heute schon datenba-
sierte Tools wie Matching-Technologien
(16 Prozent) ein, aber das Potenzial von
Big Data im Recruiting wird erst ansatz-
weise ausgeschöpft.
Dies wird sich in den nächsten Jahren
allerdings ändern. Bis 2020 glauben
die HR-Experten bereits an einen signi-
fikanten Anstieg von smarten Tools im
Recruiting, vorwiegend in analytischen
Bereichen wie bei der Auswertung von
Bewerbungen (92 Prozent). Während
diese datenbasierte Hilfe von Recruitern
begrüßt wird, sind Bewerber hinsichtlich
Automatisierung imBewerbungsprozess
eher skeptisch. Jeder Zweite (50 Prozent)
glaubt nach wie vor, ein Mensch könne
besser als eine Maschine entscheiden,
ob ein Bewerber für eine Stelle geeignet
sei. Hier gehen die Ansichten von Bewer-
bern und Recruitern also auseinander.
Mobile Möglichkeiten für Bewerber
Einigkeit herrscht hingegen beim The-
ma „Mobile Bewerbung“ und „One-
Click-Bewerbung“. Bewerber suchen
heute bereits verstärkt mobil nach
neuen Jobs. Zwei Drittel aller befrag-
ten Bewerber (66 Prozent) würden sich
mobil bewerben, wenn ein durchgängig
mobiler Bewerbungsprozess möglich
wäre. Auch automatisierte One-Click-
Bewerbungen stoßen bei den Jobsuchen-
den auf Zustimmung (50 Prozent). Dies
deckt sich mit der Einschätzung der Re-
cruiting-Spezialisten. Für sie gilt eben-
Smarte Tools für smarte Recruiter
TREND.
Wo stehen wir auf dem Weg zum Recruiting 4.0? Die Antworten aus zwei
Umfragen zeigen: Bewerber und Recruiter haben ähnliche Erwartungen.
Szenario 1: Data Driven/Robot
Recruiting stellt menschliche
Entscheidungen auf eine ob-
jektive Grundlage (Recruiting-
Roboter als Assistent)
QUELLE: JOBSTAIRS, 2017
2020: ROBOTER ALS ASSISTENT ODER KOLLEGE
überhaupt nicht realistisch
Angaben in Prozent
weniger realistisch
4
26
22
48
0
17
61
22
48
39
9
4
Szenario 2: Künftig werden
Mensch und smarte Algorithmen/
Roboter Hand in Hand arbeiten
und sich gegenseitig ergänzen
(Roboter als Kollege)
Szenario 3: Langfristig werden
Recruiter durch smarte
Algorithmen/Roboter ersetzt
(Roboter als Chef).
eher realistisch
sehr realistisch
Einen Roboter als Assistenten oder Kollegen sehen viele Personaler als durchaus
realistisches Zukunftsszenario an. Als Vorgesetzten können sie ihn sich nicht vorstellen.
