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SPEZIAL RECRUITING
_MARKTENTWICKLUNG
spezial Recruiting 06/17
D
er Recruiting-Markt befindet
sich in einem grundlegenden
Wandel – wie zuletzt rund um
die Jahrtausendwende, als
Online-Jobbörsen die Stellensuche und
Bewerbung revolutionierten. Das Re­
cruiting, das zuvor fast ausschließlich
in Tageszeitungen und mit postalisch
verschickten Bewerbungsmappen statt-
fand, verlegte sich ins Internet. Aber an
den Strukturen wie Stellenanzeigen und
Bewerbungen mit Anschreiben, Lebens-
lauf und Zeugnissen änderte sich noch
nicht viel. Zu den Aufgaben des Recrui-
ters zählten vornehmlich das Schalten
von Inseraten, das Sichten, Identifizie-
ren und Einstellen geeigneter Bewerber.
Alles automatisch?
Das ist nun anders: Mobile-Recruiting-
Lösungen lassen die Bewerbung auf we-
nige per Smartphone eingesandte Zeilen
schrumpfen. Moderne Matching- oder
Suchtechnologien machen das Schalten
von Stellenanzeigen nicht immer zur
ersten Wahl für die Suche nach dem pas-
senden Mitarbeiter. Heute sollten Recrui-
ter, wenn sie auf dem hart umkämpften
Arbeitsmarkt erfolgreich sein wollen,
Kenntnisse im digitalen Marketing und
Active Sourcing mitbringen, sie sollten
vielfältige Recruitment-Daten interpre-
tieren können und neue Technologien
verstehen und nutzen.
Braucht man da überhaupt noch Stel-
lenmärkte und Online-Jobbörsen? Proak-
tives Suchen in Karrierenetzwerken und
Foren, automatisiertes Matching und
Von
Daniela Furkel
(Red.)
Roboter, die Bewerbern passende Stel-
len im Unternehmen vorschlagen, sind
eigentlich ausreichend, um potenzielle
Mitarbeiter zu identifizieren und ihre
Eignung für die Stelle abzugleichen. Dass
der Recruiting-Prozess künftig automati-
siert und ohne Jobportale stattfindet, ist
keine Utopie, sondern kann unter ande-
rem mit dem von Google angekündigten
intelligenten Matching-Tool „Cloud Jobs
API“ und dem in Entwicklung befind-
lichen Bewerbermanagement-Tool „Goo-
gle Hire“ bald Realität werden.
Die gesamte Bandbreite nutzen
Stopp! Schon zur Jahrtausendwende,
als sich das Recruiting zum E-Recrui-
ting wandelte, wurde prophezeit, dass
Print-Stellenmärkte in einigen Jahren
aussterben werden. Das hat sich nicht
verwirklicht: Der Stellenanteil der Ta-
geszeitungen ist für einen Großteil der
Jobsuchenden weiterhin ein wichtiger
Anlaufpunkt. 54 Prozent prüfen die An-
zeigen der Printmedien nach geeigneten
Angeboten, ergab die Studie „Jobsuche
2016“ der Manpower Group, für die über
1.000 Bundesbürger befragt wurden.
Stellensuchende nutzen heute viel-
fältige Kanäle, um sich über passende
Stellen zu informieren. Zu den Printme-
dien kamen Online-Jobportale dazu, Job-
Suchmaschinen und Social Media. Apps
für die Stellensuche und Bewerbung sind
mit der zunehmenden Verbreitung der
mobilen Internetnutzung ebenfalls im
Kommen. Doch nicht jeder Bewerber will
in sozialen Netzwerken angesprochen
werden, nicht jeder forstet Printmedien
nach Stellenanzeigen durch oder surft
durch die Karriereseiten verschiedener
Unternehmen.
Die Bewerber bestimmen
TREND.
Moderne Technik revolutioniert das Recruiting. Noch lehnen viele Bewerber
eine Kommunikation mit Robotern ab. Die mobile Bewerbung aber setzt sich durch.
Der Laptop bleibt öfter
außen vor, wenn eine
Bewerbung per Smart-
phone möglich ist.
© FIZKES/FOTOLIA
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