PM_spezial_Trends_im_Recruiting_06_2017 - page 14

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SPEZIAL RECRUITING
_PRINT-STELLENMÄRKTE
spezial Recruiting 06/17
wichtigste Rolle bei der Ausbildungs-
platzwahl spielen. Das merken wir auch
in unseren Gesprächen: Viele Jugendli-
che wissen noch überhaupt nicht, was
sie werden wollen, und suchen nicht
von sich aus. Deshalb sind die Eltern
und auch die Lehrer extrem wichtig.
personalmagazin:
Welche Möglichkeiten
gibt es für Arbeitgeber, ihre Ausbildungen
bei der Jugend bekannt zu machen?
Olten:
Wir haben Sonderveröffentlichun-
gen wie „Ausbildung und Beruf“ oder
„YourStart“. Mit einer solchen Sonder-
veröffentlichung, die eher kurze und
innovative Texte enthält, erreichen die
Unternehmen die Jugendlichen sehr
gut. Zusätzlich bieten wir ganzseitige
Imageanzeigen im redaktionellen Teil
an. Diese springen den latent Suchen-
den, die den redaktionellen Teil lesen,
ins Auge. Das funktioniert gut, wie das
bereits erwähnte Beispiel des Kranken-
hauses zeigt. Perfekt funktionert es,
wenn die heutige „Generation Mobile“
zusätzlich über andere digitale Kanäle
erreicht wird.
personalmagazin:
Also Print für die Eltern
und Social Media für die Jugendlichen?
Olten:
Ja. Es gilt, sowohl die Eltern über
Print als auch die Jugendlichen über
elektronische Medien zu erreichen.
Deshalb betreiben wir auch ein Aus-
bildungsportal namens „yourstart.de“.
Dort werden alle Azubi-Anzeigen aus
den Printmedien in Online verlängert.
Zusätzlich gibt es Tipps für die Berufs-
orientierung, Firmenvideos und die
Jugendlichen können Ausbilder und
„Erzählen Sie eine Geschichte“
INTERVIEW.
Printmedien sind immer noch erfolgreich, wenn es um das Recruiting
spezieller Zielgruppen wie Azubis geht. Matthias Olten kennt zahlreiche Beispiele.
personalmagazin:
Welchen Stellenwert
nehmen Print-Stellenanzeigen bei der
Suche nach Auszubildenden ein?
Matthias Olten:
In den Gesprächen mit Per-
sonalentscheidern höre ich immer wie-
der, dass bei den Azubis der Kampf um
die besten Kräfte in vollem Gange ist. Es
gibt einige Berufe, für die kaum noch
Azubis gefunden werden. Die Persona-
ler müssen sich daher einiges einfallen
lassen, um an die jungen Leute heran-
zukommen und sich als spannendes
Ausbildungsunternehmen darzustellen.
Dafür bieten sich in der Tat Printmedien
sehr gut an – nicht nur, um die Jugend
zu erreichen, sondern vor allem die Mul-
tiplikatoren wie Eltern und Lehrer, die
Zeitungen noch etwas stärker nutzen als
Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren.
personalmagazin:
Warum kann eine
Print-Anzeige Erfolge erzielen, wenn ein
Online-Inserat nicht zum Ziel führt?
Olten:
Das Image eines Unternehmens
lässt sich über eine große, sichtbare
Anzeige besser transportieren als über
einen Rubrikenmarkt. So schaltete ein
Krankenhaus in Köln kürzlich eine
ganzseitige Anzeige in der Gesamtaus-
gabe, in der es dazu aufrief: „Begleitet
uns durch unseren Arbeitsalltag.“ Das
Krankenhaus wollte Schüler für den
Pflegeberuf interessieren, indem es fünf
Tage lang auf Whatsapp verschiedene
Bereiche vorstellte. Die Schüler konnten
dort live sehen, was die vorgestellte Per-
son gerade macht. Das war ein großer
Erfolg. Über 300 Schüler haben teilge-
nommen und das Krankenhaus war
sehr zufrieden. Das war eine Aktion, die
die Jugendlichen nicht unbedingt selbst
in der Zeitung gesehen haben, aber wo-
möglich die Eltern, die gesagt haben:
„Schau dir das doch mal an.“
personalmagazin:
Print-Stellenanzeigen wer-
den also vornehmlich von der Sekundär-
zielgruppe Eltern und Lehrer gelesen?
Olten:
Es stimmt zwar, dass die Zeitun-
gen eher von den über 18-Jährigen ge-
lesen werden. Aber beim Kölner Stadt-
anzeiger verzeichnen wir auch 25.000
Leser pro Ausgabe, die zwischen 14 und
19 Jahre alt sind. Beim Express sind es
immerhin 18.000. Laut einer Umfrage
von der Messe Einstieg und der Ham-
burger Morgenpost geben 90 Prozent
der Jugendlichen an, dass die Eltern die
MATTHIAS OLTEN
leitet beim Medienhaus
DuMont Rheinland den Mediaverkauf Job &
Karriere.
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