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06/17 spezial Recruiting
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an
für Whatsapp? Während Ersteres kurz-
fristig teurer ist – es müssen schließlich
Schnittstellen zu den diversen Plattfor-
men entwickelt werden –, aber auf lange
Sicht die günstigere Alternative darstellt,
ist das zweite Vorgehen vollkommen
ausreichend, wenn Sie nur einen Kanal
mit einem Bot ausstatten wollen.
Maschinelles oder manuelles Lernen?
Apple und Amazon machen es vor. De-
ren audiobasierte Intelligenzen, die wir
als Siri und Alexa kennen, lernen stetig
hinzu, indem die Eingaben der Nutzer
systematisch erfasst, bearbeitet und in
den Wissenskatalog der KI aufgenom-
men werden – und das sogar individu-
alisiert! Auch ein Karriere-Chatbot sollte
offen sein, Neues zu lernen.
Zwei Möglichkeiten, je nach Geldbeu-
telgröße, stehen bereit: Maschinelles
Lernen oder manuelles Lernen. Beim
Machine Learning übernimmt der Bot
das Lernen im Hintergrund. Er lernt aus
Erfahrung, indem er wiederkehrende
Muster erkennt und aus einer dadurch
immer größer werdenden Datenbank
Schlüsse auf korrekte Antworten zieht.
Nichts anderes ist das manuelle Lernen,
nur dass Sie die Arbeit machen. Beispiel:
Schreibt ein Nutzer dem Chatbot eine
Nachricht oder Antwort auf eine Frage,
die Sie im Vorfeld so nicht vorgesehen
haben – was sehr wahrscheinlich ist –
antwortet der Bot zwar mit einem mehr
oder weniger passenden Standardsatz,
speichert aber im Hintergrund den nicht
verstandenen Sachverhalt. Es liegt nun
an Ihnen, eine Antwort dafür zu de-
finieren und diese sinnvoll in die Dia-
logstruktur des Bots zu integrieren.
Was tun bei Rechtschreibfehlern?
Unterhält man sich über die Entwick-
lung und den Einsatz von Chatbots im
HR-Umfeld, gehen Wünsche und Träume
über die Befähigung der digitalen Algo-
rithmen oft hoch hinaus. Doch oftmals
scheitern Bots schon an den kleinsten
Verständigungshürden, den gewollten
oder ungewollten Typos. Auch Abkür-
zungen gehören dazu.
Um es bildhaft zu machen: Stellen Sie
sich vor, eine der ersten Fragen des künf-
tigen Allianz HR-Chatbots ist, nach dem
Land zu fragen, in welchem der Kandidat
gerne arbeiten möchte. Was sich einfach
anhört, kann schnell zum Dialog-Alb-
Computer werden
immer intelligen-
ter. Das bewies
Watson von IBM
(Mitte), der im
TV-Spiel Jeopardy
gewann.
traumwerden, verfügt der Bot nicht über
ein Mindestmaß an vorab injezierter In-
telligenz. Es ergeben sich insgesamt fünf
allgemeine Antwortszenarien:
Fall eins:
Der Nutzer schreibt ein Land
auf, in dem die Allianz tatsächlich ver-
treten ist; gleichzeitig ist das Land kor-
rekt geschrieben.
Fall zwei:
Der Nutzer schreibt ein Land
auf, in dem die Allianz tatsächlich ver-
treten ist; gleichzeitig ist das Land falsch
geschrieben.
Fall drei:
Der Nutzer schreibt ein Land
auf, in dem die Allianz nicht vertreten
ist; gleichzeitig ist das Land korrekt ge-
schrieben.
Fall vier:
Der Nutzer schreibt ein Land
auf, in dem die Allianz nicht vertreten
ist; gleichzeitig ist das Land falsch ge-
schrieben.
Fall fünf:
Der Nutzer antwortet mit ei-
ner Gegenfrage oder einem anderweiti-
gen User-Input.
Es ist spannend zu sehen, welche
Komplexität sich allein aus dieser recht
einfachen Frage-Antwort-Simulation er-
gibt. Interessanterweise neigen aktuelle
Entwicklungen in der Chatbot-Szene
dazu, den Nutzer in seinen Antwort-
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