personalmagazin 01/18
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PERSÖNLICH
_BUCHTIPPS
KREATIVITÄT.
Unternehmen haben
erkannt, dass sie in der aktuellen
Wirtschaft mit konventionellen
Methoden kaum noch weiterkom-
men. Deshalb gelten Kreativität
und Innovation als Heilbringer.
Aber Kreativität lässt sich nicht so
einfach von oben verordnen, durch
Prozesse oder Technik kompensie-
ren. Auch unter Experten herrscht
keineswegs Einigkeit darüber, wie
Kreativität tatsächlich entsteht.
Die Wege dahin sind vielfältig, die Gefahren des Scheiterns
auch. Einige Kernaussagen des Buchs: Kreativität braucht
Übung. Und Kreativität braucht Handeln. Unternehmen müs-
sen die richtigen Rahmenbedingungen dafür schaffen. Tilo
Staudenrausch, Professor für Unternehmenskommunikation
und digitale Medien, zeigt auf, wie Unternehmen Kreativität
fördern können. Er ordnet typische Kreativitätsmethoden ein,
erläutert die Bedeutung einer Fehlerkultur und schildert, wie
Ideen zu Realität werden können. Er warnt aber auch: „Heil-
bringende Fünf-Punkte-Pläne gibt es nicht. Gestalten Sie Me-
thoden virtuos.“ Anstelle eines Patentrezepts liefert er zehn
Prinzipien, die Unternehmen als Anhaltspunkte nutzen kön-
nen. Diese reichen von „so wenig Administration wie möglich“
bis zu „aktiv statt passiv“, „aktive Fehlerkultur“, „verteiltes
Denken, Diversität“ und „keine Kontrolle“.
BEWERTUNG:
Das schöne Zitat von Jan Pierre Klage fasst die
Aussagen des Buchs gut zusammen: „Die Erlaubnis zum Quer-
denken muss unmissverständlich und immer wieder aufs Neue
erteilt werden.“ Der Autor beschreibt, wie Unternehmen der
Kreativität mehr Zeit und Raum geben können.
(dfu)
Tilo Staudenrausch: Organisierte Kreativität. 299 Seiten, Business Village,
Göttingen, 2017. 24,95 Euro.
Rahmenbedingungen, die Kreativität fördern
PERSONALENTWICKLUNG.
Die ursprüng-
liche Fassung von „Die fünfte Diszi-
plin“ hat derAutor bereits 1990 erstellt.
Darin beschreibt der Management-
Vordenker Peter M. Senge die fünf
Disziplinen, die das Lernen im Team
und in der Organisation ermöglichen:
Personal Mastery, mentale Modelle,
eine gemeinsame Vision, Team-Ler-
nen sowie systemisches Denken. Seit
dieser Zeit hat sich auf der Welt viel
verändert. Mittlerweile befinden wir
uns in einem Umfeld, in dem die Notwendigkeit und die Mög-
lichkeit, sich eigene Lernkompetenzen zu erarbeiten, dring-
licher sind denn je. Aktuelle Interviews mit Praktikern des
organisationalen Lernens haben den Autor dazu veranlasst,
in der überarbeiteten Neuauflage nicht nur zahlreiche Text
änderungen vorzunehmen, sondern auch einen neuen Ab-
schnitt einzuführen, der die Überschrift „Erfahrungen und
Überlegungen aus der Praxis“ trägt. Die Sonderausgabe des
Management-Klassikers ist anlässlich des 70. Geburtstags von
Peter M. Senge erschienen.
(dfu)
Peter M. Senge: Die fünfte Disziplin. 500 Seiten, Schäffer-Poeschel, Stutt-
gart, 2017. 39,95 Euro.
DIGITALISIERUNG.
Unter „Disruptive
Thinking“ versteht der Autor die Fä-
higkeit, Umbrüche, Brüche sowie
nichtlineare Entwicklungen denken
zu können. Es ist ein Denken, das mit
den komplexen Anforderungen der
Zeit mitwächst, sowie ein realistisches
Zukunftsdenken, das Störungen nicht
ausklammert, sondern einbezieht.
Dieses Denken fördert das Innovati-
onspotenzial in den Unternehmen, die
sich in der digitalen Transformation
befinden. Der Sozialwissenschaftler und Philosoph Bernhard
von Mutius zeigt in seinem Buch auf, wie Menschen und Or-
ganisationen ein neues Mindset erwerben können, in dem
Widersprüche produktiv werden. In drei Gängen (Wissen und
Nichtwissen, Routinen und Nichtroutinen, Maschinen und
Menschen) beschreibt er typische disruptive Entwicklungen
und liefert Hinweise, wie die Leser neue Perspektiven im Han-
deln und Denken einnehmen können.
BEWERTUNG:
Das Thema digitale Transformation wird hier
strukturiert und praxisnah angegangen.
(dfu)
Bernhard von Mutius: Disruptive Thinking. 232 Seiten, Gabal Verlag,
Offenbach, 2017. 29,90 Euro.
Lernen im Team und in der
Organisation ermöglichen
Neue Denkmuster, die der
Zukunft gewachsen sind
