personalmagazin 06/17
58
SPEZIAL
_BETRIEBLICHE ZUSATZLEISTUNGEN
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an
che Behandlung einer bKV: Seit 2014
gelten Beiträge des Arbeitgebers zu
einer arbeitgeberfinanzierten Grup-
penkrankenversicherung im Bereich
der privaten Krankenversicherung zu-
gunsten der Mitarbeiter nicht mehr als
Sachzuwendung, sondern als Barlohn
(Schreiben vom 10.10.2013, GZ IV C 5 -
S 2334/13/10001).
Zum anderen, das zeigt die Umfrage
von Heute und Morgen, fürchten viele
Arbeitgeber zusätzliche Arbeit, die das
Angebot einer bKV mit sich bringen
könnte. Diese Ängste sind allerdings in
erster Linie bei Unternehmen vertreten,
die selbst keine bKV anbieten: Von die-
ser Gruppe antworteten fast die Hälfte,
genau 48 Prozent, der von Heute und
Morgen befragten Arbeitgeber, dass sie
der Meinung sind, dass eine bKV einen
hohen organisatorischen Aufwand mit
sich bringen könnte. Die Studie diffe-
renzierte innerhalb dieser Gruppe der
Nicht-bKV-Anbieter nochmals nach Ar-
beitgebern, die sich schon mal mit einer
bKV, wenn auch teilweise nur oberfläch-
lich, auseinandergesetzt hatten und
denen, die eine bKV überhaupt nicht
kannten. Hier zeigte sich, dass jeder
zweite „bKV-Kenner“ (also Personen,
die von der Möglichkeit einer betrieb-
lichen Krankenversicherung schon mal
gehört hatten) hohen organisatorischen
VIDEO
Einen Expertentalk unter Versicherungs-
und Finanzfachleuten zu Chancen und
Potenzialen der betrieblichen Kranken-
versicherung können Sie über unsere
App aufrufen.
© YOUTUBE
Eine bKV ist für unser Unternehmen attraktiv*
BEURTEILUNG DER BKV AUS ARBEITGEBERSICHT
21
40
39
22
30
48
75
24
88
12
54
27
19
2017
2014
Wir können unseren Mitarbeitern etwas Gutes tun**
Wir zeigen damit soziales Engagement ***
2017
3
2014
2017
Aufwand befürchtet. Tanja Höllger, Ge-
schäftsführerin von Heute und Morgen,
reiht solche Ängste allerdings in den
Bereich der Vorurteile ein: „Wir haben
dieselbe Frage in einer Studie 2015 auch
Unternehmern gestellt, die eine bKV be-
reits abgeschlossen hatten. Von diesen
berichteten gerade 16 Prozent von einem
höheren administrativen Aufwand.“
Integrierte Gesamtpakete sollen Un-
ternehmen entgegenkommen
Ein genereller Erfolgstreiber für die
bKV könnten, so Höllger, von Anbie-
terseite her deshalb ganzheitliche Be-
ratungskompetenz, Orientierung am
individuellen Unternehmensbedarf und
der Zuschnitt passender Leistungsbau-
steine als lösungsorientiertes und ein-
fach umzusetzendes Gesamtpaket sein.
Gelänge dies, könne die bKV ihr volles
Potenzial einlösen und zu weit mehr als
einem „Anhängselprodukt“ oder reinem
„Nice-to-have-Goodie“ werden.
Die Grafik zeigt die Einschätzung der von Heute und Morgen befragten Arbeitgeber zu
verschiedenen Aspekten der betrieblichen Krankenversicherung 2017 und 2014.
QUELLE: HEUTE UND MORGEN 2017
trifft voll zu/trifft eher zu
* 2017: n = 275; 2014: n = 280
**nur Unternehmen, die evtl. eine bKV abschließen würden, 2017: n = 93; 2014: n = 120
*** nur Unternehmen, die evtl. eine bKV abschließen würden, 2017: n = 92
unentschieden
trifft nicht zu
Vorhandene Hürden und Einwände auf
Unternehmensseite – wie eben der be-
fürchtete Verwaltungsaufwand, hohe
Kosten und die Langfristigkeit der
Ausgaben – könnten von Anbieterseite
durch lösungsorientierte Produktzu-
schnitte und überzeugende Nutzen- und
Mehrwertargumentationen entkräftet
werden.
Darüber hinaus sollte, so die Studi-
enautoren von Heute und Morgen, auch
die Kommunikation stimmen. Eine bKV
könne für Unternehmensverantwort-
liche eine Zusatzleistung sein, mit der
man den Mitarbeitern etwas „Gutes“ in
sichtbarer und greifbarer Form tun kön-
ne, sich gleichzeitig als attraktiver und
gesundheitsengagierter Arbeitgeber po-
sitionieren könne und das betriebliche
Gesundheitsmanagement wirksam vo-
ranbringen könne. Dementsprechend
müsse die Unternehmenskommunikati-
on die bKV als echten Mehrwert für die
Mitarbeiter bekannt machen.
Beurteilung in Prozent